VitaminW_02_2015_R_Web

Animated publication created with FlippingBook Publisher

Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal

Ausgabe 2.2015

Bühne frei für Wuppertal!

Vegan Interview mit Christoph M. Herbst

10

OP-Navi Millimetergenaue Arbeit

12

Hören Raus aus der Stille

24

Vitamin W-TV – Beiträge jetzt mit Video

Leben. Mit Freude.

Angebote für Senioren und Pflegebedürftige

• Seniorenreisen • Seniorentreffs • Pflege und Hilfe zu Hause • Tagespflege • Demenzgruppen • Demenzwohngemeinschaft • Service-Wohnen • Kurzzeitpflege Caritas-Altenzentren • Augustinusstift • Paul-Hanisch-Haus • St. Suitbertus

Info-Telefon 0202 3890389 www.caritas-wsg.de

Caritasverband Wuppertal/Solingen e.V.

In dieser Ausgabe

Titelthema 4 Bühne frei - für Laienschauspieler 7 Die inklusive Theatergruppe Glanzstoff 8 Auszug aus dem Spielplan der Wuppertaler Bühnen 10 Interview mit C.M. Herbst

Editorial

Foto: © Sergey Dzyuba/fotolia.de Foto: © Klinikverbund/Friesenhagen

Liebe Leserin, lieber Leser,

Neues aus Medizin und Wissenschaft 12 Neues Navi im OP 14 Individuelle Konzepte zur Schmerzbehandlung

die kalte Jahreszeit liegt vor uns und lädt zu gemütlichen Abenden mit Familie und Freunden ein. Warum nicht mal wieder ins Theater oder Museum gehen? In unserer dritten Ausgabe von Vitamin zeigen wir Ihnen, was die Wup- pertaler Kulturlandschaft zu bieten hat. Drei Mitarbeiter unseres Klinikverbundes engagieren sich zum Beispiel neben ihrem Beruf beim Theater. Mit dem Besuch ihrer Stücke tun Sie als Besucher sogar etwas Gutes: Ein Großteil des Erlöses durch den Ticketverkauf geht an gemeinnützige Organisationen. Natürlich geben wir Ihnen auch wieder viele wertwolle Hin- weise zum Thema Gesundheit. Erfahren Sie zum Beispiel, wie wir Ihnen in unseren Häusern bei chronischen Schmer- zen helfen oder mit welcher Behandlungsmöglichkeit wir Schwerhörigen einen Weg aus der Stille bieten. Und um das Ganze noch anschaulicher für Sie zu machen, haben wir erstmalig auch zwei Filme zu diesen Themen produziert, die Sie auf unseren Internetseiten finden. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen des Heftes und Anschauen unserer Filme! Und natürlich eine entspannende und gesunde Herbst- und Winterzeit.

Fit werden, fit bleiben 16 Das RTZ ist umgezogen 18 Faszien - was ist das? 19 Sauer kann gesund sein

Titelfoto: © diego cervo/fotolia.de; alle Ärztefotos in dieser Ausgabe: © Tim Friesenhagen

Treffpunkt Gesundheit 20 Das neue MVZ Medi-Wtal 22 Hören muss trainiert werden 24 Zurück ins Leben mit einem Cochlea Implantat 26 Junge Forscher am Krankenhaus St. Josef

Service 28 Gesundes Brot aus vollem Korn 30 Das Ja zum Nein 31 Gewinnspiel

Ihr

Impressum Herausgeber und verantwortlich für den Inhalt: Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH Bergstr. 6-12, 42105 Wuppertal Tel 0202 299-2021 gf.kaj@cellitinnen.de Redaktion Wolfgang Peetz, Vanessa Kämper, Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH; Claudia Dechamps, Text&PR, www.claudia-dechamps.de

Michael Dohmann Sprecher der Geschäftsführung des Klinikverbundes St. Antonius und St. Josef

Konzept, Gestaltung und Anzeigenvertrieb Drei K Kommunikation, www.drei-k.de

Fotos: © Theater Truppe Am Eckbusch

Susanne Eulberg-Schlesing (hinten rechts) und Jan Köhler (am Tisch) lieben Lampenfieber und Bühnenluft. Hier sieht man sie in der Komödie „Wer einmal lügt…“.

Vorhang auf für den guten Zweck

Ein Kontrastprogramm zum Beruf ist das Hobby von Jan Köhler, Birgit Gonsior und Susanne Eulberg-Schlesing. Die drei arbeiten beim Wuppertaler Klinikverbund St. Antonius und St. Josef und engagieren sich in ihrer Freizeit bei der Wuppertaler „Theater Truppe Eckbusch“ (TTE). Das alles tun sie nicht nur aus Spaß, sondern auch für den guten Zweck, denn ein Großteil der Erlöse geht an gemeinnützige Organisationen.

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Titelthema

5

Jan Köhler arbeitet beim Klinikverbund als Leiter im Controlling, Birgit Gonsior ist Physiotherapeutin im Krankenhaus St. Josef und Susanne Eulberg-Schlesing ist ebenfalls dort als Sekretärin der Geschäftsführung tätig. Auch wenn sie beruflich in ganz unterschiedlichen Be- reichen arbeiten, verbindet sie doch ihr gemeinsames Hobby, das Theater. Alle drei engagieren sich in der Laienschau- spielgruppe „Theater Truppe Eckbusch“. Die Gruppe entstand 1993 aus einer Elterninitiative der Grundschule Birkenhöhe. Dort sammelten die Spielerinnen und Spieler erste Bühnenerfahrungen. Als die eigenen Kin- der schließlich die Grundschulzeit beendet hatten, wollten die Eltern ihr Hobby nicht aufgeben und schloss sich der evangelischen Kirchengemeinde im Gemeindezentrum „Am Eckbusch“ an. Seither führt die Truppe überwiegend klassische Boulevardkomödien, wie zum Beispiel „Charleys Tante“ oder „Pension Schöller“ auf. 2003 wurde die TTE schließlich ein eingetragener Verein. Seit der Gründung inszenierte sie 21 Komödien, über 20.000 Besucher schauten sich die Stücke an. Derzeit engagieren sich 22 Mitglieder als Darsteller, Bühnenbauer, in der Regie, als Souffleusen oder in der Requisite. Alle sind Autodidakten, haben sich ihr Wissen mit der Zeit selbst angeeignet. Produktion in Eigenregie Birgit Gonsior gehört schon von Beginn an zur TTE und ist dort Regisseurin. Wenn Not am Mann ist, schlüpft sie aber auch schon mal spontan in eine Rolle. „Langwei- lig wird es bei uns nie, da wir alles selber machen, vom Aussuchen des jährlichen Stücks, über den Bühnenbau bis zum Ticketmanagement. Umso spannender ist es, wenn die Saison dann beginnt und man mit der Begeisterung des Publikums ein Lob erhält.“ Susanne Eulberg-Schlesing und Jan Köhler stießen 2013 zu der Truppe. „Ich wohnte zu der Zeit noch nicht lange in Wuppertal und war daher auf der Suche nach einem Hobby. Als Birgit Gonsior mir von der Schauspielgruppe erzählte, war ich direkt begeistert und wollte testen, ob mir das liegt“, erzählt Jan Köhler. Offen- sichtlich hat er das Richtige getroffen, denn seitdem gehört er zum Ensemble und hat das Publikum unter anderem

mit dem Stück „Wer einmal lügt…“ in der letzten Saison begeistert.

Mit Lampenfieber hat Jan Köhler zum Glück kaum Pro- bleme: „Ich freue mich immer, wenn die Saison los geht und ich wieder in eine neue Rolle schlüpfen kann. Das ist natürlich jedes Mal eine Herausforderung, der ich mich aber gerne stelle.“ Dabei hilft ihm sicher, dass er schon in seiner Jugend als Showtänzer die Bretter der Welt ent- deckt hat. „Offensichtlich zieht es mich ins Rampenlicht“, lacht er. Susanne Eulberg-Schlesings Motivation, sich der Truppe anzuschließen, war vor allem ihrer Leidenschaft für Gesellschaftsspiele geschuldet: „Das Theater ist natürlich noch mal eine ganz andere Form des Spielens, aber gerade das hat mich gereizt“, erzählt sie. Für zwei Stücke hat sie mittlerweile auf der Bühne gestanden, unter anderem ist sie für „Charleys Tante“ in die Rolle der Minna geschlüpft. „Grundsätzlich gefallen mir Rollen, die das Publikum zum Lachen bringen. Das können schwungvolle, bewegungsrei- che, aber auch Rollen mit trockenem Humor sein.“ Für die Mitglieder der TTE stand schnell fest, dass sie sich nicht nur für ihr Freizeitvergnügen engagieren, sondern auch einen sozialen Beitrag leisten möchten. Daher werden mit den Einnahmen des Ticketverkaufs auch gemeinnützige Or-

Birgit Gonsior sorgt als Regisseurin bei der „Theater Truppe Eckbusch“ für einen geregelten Ablauf.

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Titelthema

6

ganisationen unterstützt (siehe Kasten). Pro Saison kommt dabei ein Betrag von rund 6.000 Euro zusammen. „Dass wir unsere Einnahmen zum Großteil an gemeinnützige Einrich- tungen spenden, motiviert mich zusätzlich“, so Jan Köhler. Nächste Saison gibt es „Alles auf Krankenschein“ Mit dem Beruf lässt sich die Schauspielerei gut vereinbaren. Pro Saison wird von Januar bis März ein Stück aufgeführt. Geprobt wird dafür ab Herbst zunächst einmal wöchentlich und – je näher die Premiere rückt – drei- bis viermal in der Woche. „Da wir schon immer weit im Voraus alle Termine planen, kann sich jeder zeitlich darauf einstellen“, erläutert Birgit Gonsior. Das Stück der kommenden Saison wird dann sogar mit dem Beruf der drei Kollegen zu tun haben, wie der Name „Alles auf Krankenschein“ schon verrät. „Für uns ist das natürlich gut, da wir uns so noch viel besser in das Stück und die Charaktere einfühlen können“, freut sich Gonsior. In der Komödie geht es um den zwielichtigen Arzt Dr. Mückenberg, der sich mit einer plötzlich wieder auftau- chenden Geliebten und einer unehelichen Tochter kon- frontiert sieht und nun versucht, seine Eskapaden und ihre Folgen zu vertuschen. Das Krankenhaus steht schließlich Kopf. „Das spiegelt unseren Berufsalltag natürlich nicht wieder“, schließt Gonsior lachend, „aber einen lustigen Abend werden die Besucher garantiert haben.“

Unterhalten, mitreißen, berühren. „Wir können das, was andere Thea- tergruppen auch können“, sagt Mar- kus Höller, Regisseur und Spielleiter des Glanzstoff-Theaterensembles der Akademie der inklusiven Künste e.V., selbstbewusst. Seit neun Jahren leitet er die Wuppertaler Theater- gruppe mit 17 behinderten und nicht behinderten Spielerinnen und Spielern. Auf den Proben herrscht

"Alles auf Krankenschein":

Termine im Gemeindezentrum Sonnborn, Kirchhofstraße 20:

22.1.2016 um 19.30 Uhr, 23.01.2016 um 15.00 Uhr, 24.01.2016 um 15.00 Uhr, 29.01.2016 um 19.30 Uhr, 30.01.2016 um 15.00 Uhr, 31.01.2016 um 15.00 Uhr Termine in der Färberei, Stennert 8: 19.02.2016 um 19.30 Uhr, 20.02.2016 um 19.30 Uhr, 21.02.2016 um 15.00 Uhr. Zwei Termine sollen Anfang März zudem im Klinik- verbund St. Antonius und St. Josef stattfinden.

Ende November beginnt der Kartenverkauf.

Alle Termine der Saison unter www.theatertruppeeckbusch.de.

Die „Theater Truppe Eckbusch“ unterstützt u.a.: • Interplast Germany e.V. • Kinder-Notaufnahme Kinderheim am Jagdhaus • Förderverein des Jugendzentrums im evangeli- schen Gemeindezentrum „Am Eckbusch“ • Färberei Barmen • Evangelische Gemeinde Sonnborn

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Titelthema

7

Fotos: © Uwe Schinkel

Wir können das, was andere auch können! Die inklusive Theatergruppe Glanzstoff probt den nächsten großen Auftritt

Selbstvertrauen der Spieler stärkt, sich auf der Bühne in ihrer Rolle zu präsentieren.

eine offene, kreative Atmosphäre, jeder hilft jedem, die Be- hinderung der Spieler tritt in den Hintergrund. „Es ist für das Spiel auch völlig unerheblich“, betont Höller. „Sie sind begabt, sie haben Fantasie, sie haben Humor und sie reißen die Zuschauer mit.“ Und ihm macht es sehr viel Freude, mit dieser Gruppe zu arbeiten. „Mit der inklusiven Theater- gruppe fügen wir Menschen in ein gesellschaftliches Bild ein, das ohne sie einfach nicht komplett ist“, sagt er. Im letzten Jahr trat die Truppe mit der „Bürgschaft“ von Schiller im Wuppertaler Opernhaus auf, die vier Auffüh- rungen wurden ein großer Erfolg. Jetzt haben die Proben für „Leonce und Lena“ von Büchner begonnen, das Stück wird im April 2016 auf der Bühne im Theater im Engels- garten gezeigt. Jeden Mittwoch treffen sich die Spielerinnen und Spieler im Haus der Jugend Elberfeld in Wuppertal und entwickeln miteinander das Stück. Mit tänzerischen Impulsübungen und lebhaften Diskussionen entsteht so eine eigene „Fas- sung“ des Theaterstückes mit den passenden Bühnenbildern und Kostümen. „Von den Wuppertaler Bühnen bekom- men wir hier einen tollen technischen Support“, ist Höller dankbar. Der Theaterpädagoge und ausgebildete Regisseur weiß, dass das gemeinsame Entwickeln der Stücke das

Glanzstoff – Akademie der inklusiven Künste e.V. www.wirsindglanzstoff.de

Laienspielgruppen in Wuppertal: Laienspielgruppe Katernberg : Gemeinnütziger Zusammenschluss von Privatpersonen mit Spaß am Theaterspielen, www.laienspielgruppe-katernberg.de Theatergruppe Himmel und Erde : Leichte Unterhal- tung, gepaart mit Geselligkeit und viel Spaß – einfach lecker Theater, www.theatergruppe-himmelunderde.de Lampenfieber CVJM : Amateurtheatergruppe im Tal der Wupper, http://cvjm-oberbarmen.de/lampenfieber Theater Truppe Eckbusch : Erlöse aus den Aufführun- gen werden als Spenden weitergegeben, www.theatertruppeeckbusch.de TIC Theater hautnah : Unter professioneller Anleitung spielen hier talentierte Menschen Theater, www.tic-theater.de

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Titelthema

8

Spielzeit 2015/2016 Auszug aus dem Spielplan der Wuppertaler Bühnen

PREMIEREN

Leonce und Lena nach der Komödie von Georg Büchner

Glanzstoff – Akademie der inklusiven Künste in Koope- ration mit dem Verein Mit-Menschen-Wuppertal e.V. und den Wuppertaler Bühnen

HIOB nach dem Roman von Joseph Roth Fassung von Koen Tachelet Inszenierung: Patrick Schlösser

Premiere: 07.04.2016, Theater am Engelsgarten

Premiere: 21.11.2015, Theater am Engelsgarten

West Side Story nach einer Idee von Jerome Robbins

Buch von Arthur Laurents – Musik von Leonard Bern- stein, Songtexte von Stephen Sondheim – Deutsche Fassung von Frank Tannhäuser und Nico Rabenald Die Uraufführung wurde inszeniert und choreografiert von Jerome Robbins – Original Broadway Produktion von Robert E. Griffith und Harold S. Prince nach Über- einkunft mit Roger L. Stevens mit englischen Songs und deutschen Dialogen

Premiere: 02.12.2015, Opernhaus

Eugen Onegin Oper von Peter Tschaikowski

Premiere: 24.01.2016, Opernhaus

Foto: © Uwe Schinkel

Tartuffe Komödie von Molière Deutsch von Wolfgang Wiens

GIFT Eine Ehegeschichte von Lot Vekemans Inszenierung von Jos van Kan

P remiere: 09.04.2016, Opernhaus

Premiere: 19.02.2016, Theater am Engelsgarten

Lulu Oper von Alban Berg

Der Goldmacher Oper für Kinder und Jugendliche Auftragskomposition der Wuppertaler Bühnen Libretto von Pia von Hildebrandt nach Gustav Meyrink Musik von Ralf Soiron Aufführung in deutscher Sprache mit Übertiteln

Premiere: 14.05.2016, Opernhaus

Kinder der Sonne von Maxim Gorkij Deutsch von Ulrike Zemme

Premiere: 03.06.2016, Theater am Engelsgarten

Premiere: 11.03.2016, Opernhaus

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Titelthema

9

VISITENKARTEN

Uwe Dreysel Kaffee & Vodka – Ein Liederabend

Soloabende inszeniert von Helene Vogel. Szenen, Stücke, selbst kreierte musikalische Abende – am Klavier, mit Gesang, mit Freude.

Stefan Walz Nightradio

Tinka Fürst Das kunstseidene Mädchen von Irmgard Keun

Foto: © Sebastian Eichhorn

Thomas Braus Tagebuch eines Wahnsinnigen von Nikolai Gogol

Foto: © Sebastian Eichhorn Foto: © Christoph Sebastian

Philippine Pachl Und jetzt: Die Welt! oder es sagt mir nichts, das sogenannte Draußen von Sibylle Berg

Alexander Peiler Steilwand (sea wall) von Simon Stephens Deutsch von Barbara Christ

Konstantin Shklyar Theater! von Daniil Charms

Supergute Tage oder die sonderbare Welt des Christopher Boone von Mark Haddon/Simon Stephans

Foto: © Sebastian Eichhorn

EXTRAS

Mondlicht und Magnolien Komödie von Ron Hutchinson

In unserer Mitte – Wir erzählen um unser Leben Syrische Flüchtlinge in Wuppertal Ein Jahresprojekt des Schauspiels der Wuppertaler Bühnen

Weitere Extras sowie Informationen zum Spielplan unter www.wuppertaler-buehnen.de

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Titelthema

10

Fotos: © XXX

Vegan fühlt sich richtig an Vitamin W spricht mit Christoph Maria Herbst über gesundes Essen Christoph M. Herbst hat schon mit der Schauspielerei begonnen, als er noch in Wuppertal-Elber- feld zur Schule ging. Während der Ausbildung zum Bankkaufmann war er dort in der freien Thea- terszene aktiv. Eine staatliche Schauspielschule besuchte er nie, doch das Theater ließ den heute 48-Jährigen nicht mehr los. Im Kino ist er jetzt zu sehen als Sozialarbeiter Benno in dem Film „Die Kleinen und die Bösen“. Der Schauspieler und Synchronsprecher lebt inzwischen in Köln.

Wenn Sie an Wuppertal denken, welches Essen fällt Ihnen spontan dazu ein? Christoph Maria Herbst: Das meiner Mama. Gut bürgerlich, mit Liebe gemacht und alles andere als vegetarisch.

Herr Herbst, vor ein paar Jahren wurden Sie zum Ve- getarier, jetzt sind Sie überzeugter Veganer. Gehen Sie mit der Mode? Christoph Maria Herbst: Nein, nicht grundsätzlich. Aber ich prüfe, was sich für mich richtig und gut anfühlt, bin neugie- rig. Denken wir alle zu wenig darüber nach, was wir essen? Christoph Maria Herbst: Die meisten bestimmt. Ich gehöre mittlerweile zu einer Minderheit, denn neue Zahlen sagen, dass in Deutschland zwei Drittel der Männer übergewich- tig sind. Falsch essen, zu wenig bewegen – das wird zum Bumerang. Sie haben sogar ein Hörbuch über die wissenschaftli- che Begründung zur veganen Ernährung eingelesen. Warum ist Ihnen das Thema so wichtig? Christoph Maria Herbst: Die „China Study“ hat mich faszi- niert, daher wollte ich ihr meine Stimme geben. Damit bin ich gleichsam der Rufer in der Wüste, in der Limonaden, Fast Food und tierische Nahrungsmittel lautstark beworben werden. Verraten Sie uns Ihr neues Lieblingsessen? Was kochen Sie heute am liebsten? Bzw. wer kocht eigentlich im Hause Herbst? Christoph Maria Herbst: Es kocht immer der, der grade Zeit, Lust und eine leckere Idee hat. Immer sind Zwiebeln, Knoblauch und Chili dabei; dann kann es schon gar nicht mehr schlecht werden.

Foto: © Christian Hartmann

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Titelthema

11

Fotos: © Peter Rees/IDM

WEINTRAUBEN ROTKOHL SMOOTHIE

APFEL WACHOLDER BOOST

Zutaten für 2 Portionen:

• 200 ml Mineralwasser ohne Kohlensäure • 1 Birne • 1 Handvoll rote Weintrauben

Zutaten für 2 Portionen:

• 2 Äpfel • 6 getrocknete Wacholderbeeren • 3 cm Ingwer • 250 ml Mineralwasser mit Kohlensäure

• 2 Rotkohlblätter • 1 EL Dinkelkörner • Saft von 1 Zitrone

Den Ingwer schälen, mit allen vZutaten, außer dem Mineralwasser, im Standmixer glatt pürieren. Den Smoothie in Gläser geben, mit Mineralwasser auffül- len und kurz umrühren.

Birne und Rotkohlblätter grob zerkleinern und mit den restlichen Zutaten im Standmixer pürieren, dann durch ein Sieb in Gläser streichen.

Alle Rezepte hat Cocktail-Meister Stephan Hinz für die Informationszentrale Deutsches Mineralwasser (IDM) gemixt.

Die Dienste der Johanniter sind vielseitig!

FRUCHTIGER BANANE SMOOTHIE

Zutaten für 2 Portionen:

• 2 große Bananen • 400 ml Karottensaft • 200 ml frisch gepresster Orangensaft • Mineralwasser mit Kohlensäure zum Auffüllen • Saft einer Limette • 6 EL Instant-Haferflocken • 4 EL Ahornsirup • 40 g gemahlene Haselnüsse • 2 EL Distelöl Die Bananen mit der Gabel zerdrücken. Karotten und Orangen auspressen oder fertig gekaufte Säfte ver- wenden. Alle Zutaten – außer dem Mineralwasser – in den Mixer geben und sehr fein pürieren. Auf Gläser verteilen und nach Geschmack mit Mineralwasser auffüllen.

• Fahrdienst 0202 19214 • Hausnotruf 0202 28057-26 • Menüservice 0202 28057-28 • Alltagshilfen 0202 28057-50

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Regionalverband Bergisch-Land Wittensteinstraße 53 42285 Wuppertal www.johanniter.de/bergisch-land

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Neues aus Medizin und Wissenschaft

12

Foto: © Anita Affentranger

Wirbelsäulenchirurgie: Neue, hochpräzise 3-D-Einblicke und Livebilder während der Operation machen millimetergenaues Arbeiten möglich. Für ein entscheidendes Plus an Sicherheit. Das Navi im OP

Eines der modernsten, mobilen Bild­ gebungs-Systeme mit integrierter Navi- gation hat das Krankenhaus St. Josef in Wuppertal in Betrieb genommen. Dem Ärzteteam um Chefarzt Dr. Marcel Prymka ermöglicht das neue Gerät „O-Arm“ Ein- griffe an der Wirbelsäule mit ungeahnter Präzision. „Den Nutzen davon hat der Patient“, sagt Dr. Prymka. „Mit dem neuen Navigationssystem stehen uns nun auch optimaleMöglichkeiten bei schwierigsten anatomischen Verhältnissen zur Verfügung. Wir haben zu jedem Zeit- punkt den absoluten Überblick und können jetzt das Ein- setzen von Implantaten millimetergenau kontrollieren.“ Komplexe Eingriffe Das Krankenhaus St. Josef spielt damit in der ersten Liga der Wirbelsäulenchirurgie. Komplexe Eingriffe sind nun mit noch mehr Sicherheit möglich. Der O-Arm ist ein mo- biles Bildgebungssystem für die Wirbelsäulenchirurgie und die operative Orthopädie, eine Art mobiler Computertomo- graph. Er erlaubt zwei- und dreidimensionale Aufnahmen während der Operation. Der ringförmige Teil des O-Arms

mit seiner hoch auflösenden Röntgenkamera wird dabei von einer patentierten Schwenkvorrichtung immer wieder genau in Position gebracht. Nach einer Aufnahme schwenkt der Ring beiseite, um dem operierenden Arzt Platz zu machen. Die besondere Stärke des O-Arms sind dreidimensionale Aufnahmen vom Operationsgebiet in genau der Position, in der die Patienten auf dem Operationstisch gelagert sind. Der Operateur ist damit nicht mehr von Computertomo-

Chefarzt Dr. Marcel Prymka Klinik für Orthopädie II Wirbelsäulenchirurgie Wuppertal

Krankenhaus St. Josef Bergstraße 6-12 42105 Wuppertal

Tel 0202 485-2701 Fax 0202 485-2709 ws.kh-josef@cellitinnen.de www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Neues aus Medizin und Wissenschaft

13

steuern. Das neue System erlaubt, im Gegensatz zu vie- len halboffenen Systemen („C-Bogen“), dreidimensionale Aufnahmen, die während der OP über eine kreisförmige Kameraschiene aufgenommen werden können und direkt mit dem Navigationssystem abgeglichen werden. So kann der Operateur zu jedem Zeitpunkt der Operation den Ver- lauf des Eingriffs überprüfen und notfalls direkt korrigie- rend tätig werden. Außerdem lassen sich mit dem O-Arm Aufnahmen zur Qualitätskontrolle machen, noch bevor ein operativer Eingriff endgültig abgeschlossen wird. Bisher wurden die abschließenden Kontrollaufnahme erst nach Ende der Operation gemacht. Die Kombination aus Navigationssystem und O-Arm macht eine minimale Strahlenbelastung für Patient und Operateur möglich. Das Navigationssystem kann dabei Bilder, die vor der Operation aufgenommen wurden, mit Live-Bildern während der Operation kombinieren. Das ermöglicht dem Operateur eine optimale OP-Planung und -Kontrolle.

graphien abhängig, die vor dem Eingriff in einer anderen Position von den betroffenen Körperpartien des Patienten gemacht wurden. Die Bilder lassen sich in ein Operationsnavigationssystem einspielen. Damit kann der Operateur die Bewegungen seiner Instrumente anhand von 3-D-Röntgenbildern koordinieren, die nahezu in Echtzeit während des Eingriffs gemacht werden. Schnelle Bildgebung Die Bildgebung mit dem O-Arm ist schnell. Die Kamera macht mit ihrem 30 mal 40 Zentimeter großen Flachbild- Detektor eine 360 Grad-Bildfolge aus 391 Einzelaufnah- men in 13 Sekunden. Anschließend braucht das System rund 20 Sekunden, um die Aufnahmen zu dreidimen- sionalen Bildern von der Körperpartie des Patienten zu rekonstruieren und diese auf einem Bildschirm mit 30 Zoll Bildschirmdiagonale zu projizieren. Alle Bewegungen des Gerätes lassen sich mit einer sterilen Computermaus

Schädeloperationen mit Computernavigation

Chefarzt Prof. Dr. Götz Lehnerdt Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie

Auch bei der Schädelbasischirurgie in der HNO-Klinik der St. Anna-Klinik wird künftig computernavigiert operiert. Bei Eingriffen an der Schädelbasis und den Nasenebenhöhlen wird eine Technik eingesetzt, die während der Operation Aufnahmen macht und sie mit CT-Bildern vor der OP abgleicht. „So hat der Chirurg jederzeit die Möglichkeit, die entsprechende Stelle auf dem CT direkt mit der OP- Situation in Verbindung zu bringen“, erklärt Prof. Götz Lehnerdt, Chefarzt der HNO-Klinik. „Dies bedeutet für unsere Patienten einen expliziten Gewinn an Sicher- heit.“

St. Anna-Klinik Vogelsangstraße 106 42109 Wuppertal

Tel 0202 299-3901 Fax 0202 299-3911 hno.kh-anna@cellitinnen.de www.st-anna-klinik-wuppertal.de

Unser Lächeln hilft

Höhne 21 42275 Wuppertal Tel.: 0202 / 4 30 46-800 Fax: 0202 / 4 30 46-899 Mail: info @ beuthel.de 4 in Ihrer Nähe Tel.: 0202 / 4 30 46-800 Fax: 0202 / 4 30 46-890 Mail: info @ beuthel.de Rathausplatz 4 42349 Wuppertal Tel.: 0202 / 75 95 865 Fax: 0202 / 75 95 866 Mail: cronenberg @ beuthel.de Erich-Hoepner-Ring 1 42369 Wuppertal

Bismarckstraße 23 42853 Remscheid Tel.: 02191 / 2 74 52 Fax: 02191 / 29 49 98 Mail: remscheid @ beuthel.de

www.beuthel.de

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Neues aus Medizin und Wissenschaft

14

Breit gefächert und vielfältig Konzepte zur Schmerzbehandlung sind heute immer individuell

Foto: ©Stefan Redel/fotolia

Akute Schmerzen haben die Funktion, den Körper zu warnen. Wenn die Schmerzen aber über einen längeren Zeitraum anhalten, dann werden sie chronisch. Die Mediziner sprechen dann von einer Schmerzkrankheit.

Ein Therapieplan wird individuell aus einzelnen The- rapiebausteinen zusammengestellt. Die Interventionen reichen von der naturheilkundlichen Medizin bis hin zum schmerzmedizinisch operativen Verfahren. Entscheidend ist die patientenorientierte Zusammenarbeit eines Teams aus unterschiedlichen Spezialisten. Psychologen, Physio- therapeuten, Ergotherapeuten, Orthopäden, Rheumatolo- gen, Neurologen, Neurochirurgen, Naturheilkundler und Schmerzmediziner arbeiten am Wuppertaler Krankenhaus St Josef eng zusammen. Die Philosophie: Schmerzen müs- sen nicht sein. Die Patienten werden individuell und mit

Die Schmerzmedizin und das Wissen um die vielfältigen therapeutischen Ansätze, Schmerzen zu lindern oder ganz zu heilen, haben in den letzten Jahrzehnten erhebliche Fortschritte gemacht. Doch erst ab dem nächsten Jahr gehört die Schmerzmedizin zu den Pflichtfächern im Medizinstudium. Schmerzen sind ein höchst komplexes Phänomen. Gegen chronische Schmerzen gibt es kein Allheilmittel, aber es gibt inzwischen eine ganze Bandbrei- te von Therapien. Welches Verfahren zur Behandlung einer speziellen Schmerzform geeignet ist, muss individuell und nach umfassender Untersuchung entschieden werden.

Chefarzt Dr. Thomas Cegla Klinik für Schmerzmedizin

Krankenhaus St. Josef Bergstraße 6-12 42105 Wuppertal-Elberfeld

Tel 0202 485-2601 Fax 0202 485-2609 ans.kh-josef@cellitinnen.de www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de

Foto: © Tim Friesenhagen

Teamwork: Der individuelle Behandlungsplan eines Schmerzpatienten entsteht immer in der Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche.

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Neues aus Medizin und Wissenschaft

15

weit über Wuppertal hinaus. Chefarzt Dr. Thomas Cegla wird von der Zeitschrift Focus Deutschland regelmäßig in der Liste der Top-Mediziner geführt. Diese Einschätzung teilen auch die Patienten, denn die Akutschmerztherapie des Krankenhauses ist mit dem PatientenSiegel zertifiziert.

vielfältigen Methoden behandelt. Eigene Ressourcen sollen wiederentdeckt, Mobilität und Aktivität zurückgewonnen werden. Die Schmerzklinik am Krankenhaus St. Josef ist zertifiziertes Schmerzzentrum der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin e.V. Einzugsbereich und Ruf gehen

Neue Wege in der Schmerzbehandlung

Sanft: Akupunktur und Naturheilkunde Mit naturheilkundlichen Methoden und Akupunktur werden die körpereigenen Fähigkeiten zur Schmerzlinderung aktiviert. Die Behandlung kombiniert individu- elle Therapieansätze der Schulmedizin mit dem breiten Spektrum der naturheil- kundlichen Behandlungen. Bei einer ganzen Reihe von unterschiedlichen Schmer- zen erzielt man mit der Akupunktur beispielsweise gute Erfolge. Kräftig: Physiotherapie Chronisch kranke Schmerzpatienten sind häufig in ihrer Mobilität eingeschränkt. Die Physiotherapie ist deshalb ein notwendiger Bestandteil der Gesamtbehand- lung. Es geht darum, die Funktionalität wiederherzustellen und neue Mobilität zu gewinnen. Auch wenn für viele Patienten ähnliche Behandlungsbestandteile in Frage kommen, wird die Therapie immer individuell gestaltet. Seelisch: Schmerzpsychologie Psychotherapeuten sind unverzichtbare Mitglieder des Behandlungsteams. Kör- perlicher Schmerz verändert zunehmend das ganze Leben. Gedanken, Gefühle und Verhalten werden durch den Schmerz ebenso beeinflusst wie Berufs- und Sozialeben. Die psychologische Schmerztherapie basiert auf der kognitiven Verhal- tenstherapie. Angepasst an die individuellen Bedürfnisse des Patienten werden u. a. Einzel- und Gruppentherapie, Entspannungs-, Aktivierungs- und Stressbewäl- tigungsstrategien kombiniert. Technisch: Neuromodulation Seit Mai 2015 wird das Spektrum der Klinik für Schmerzmedizin am Krankenhaus St. Josef um die Funktionelle Neurochirurgie erweitert. Dr. med. Thorsten Rieth- mann, Facharzt für Neurochirurgie mit internationalem Renommee, verstärkt das Team von Chefarzt Dr. Cegla. Patienten mit chronischen Schmerzen können vermehrt von modernen Therapien profitieren. Bei der Neuromodulation sorgt eine implantierte Stimulationselektrode für angenehme Kribbelempfindungen im Schmerzareal. Vorhandene Schmerzen werden unterdrückt und gelindert.

Vitamin W-TV Den Film zum Thema "Schmerz" finden Sie auf der Homepage des Krankenhaus St. Josef: www.krankenhaus-st-josef-wuppertal.de Foto: © Pixelot/fotolia Foto: © jkphoto69/fotolia Foto: © Photographee.eu/fotolia Foto: © Krankenhaus St. Josef

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Fit werden, fit bleiben

16

Therapie und Fitness in historischer Atmosphäre

zurück und war seit den 1930er Jahren Sitz des traditions- reichen Bekleidungsunternehmens Tacke.

Das Regionale Therapie-Zentrum am Petrus-Krankenhaus ist umgezogen. Patienten und Mitglieder können sich jetzt über eine besondere Trainingsatmo- sphäre in einem umgebauten Wupper­ taler Fabrikgebäude freuen. Gut besucht wird der große Trainingsraum in dem neuge- stalteten Fabrikgebäude, wo das Regionale Therapie-Zent- rum am Petrus-Krankenhaus (RTZ) inzwischen beheimatet ist. “Wir freuen uns, dass wir den alten Fabrikcharme auch nach der umfassenden Sanierung des Gebäudes erhalten konnten“, sagt Claudia Sonntag, fachliche Leiterin des RTZ. Von Patienten und Mitgliedern gebe es durchweg positive Resonanz, freut sie sich. Kein Wunder, denn die großen hellen Räume in dem ehemaligen Produktionsbau laden regelrecht zum Sporttreiben ein. Und ausreichend Parkplätze auf dem Gelände des Petrus-Krankenhauses direkt am RTZ gewährleisten eine bequeme und stressfreie Anreise. Das Gebäude selbst blickt auf eine lange Historie

Training nach Maß Die Besonderheit des RTZ liegt darin, dass die Teilneh- mer nicht Sport „von der Stange“ machen, sondern die Therapeuten und Trainer für sie ein „maßgeschneidertes“ Programm entwickeln. Auch eine kontinuierliche Betreu- ung auf der Trainingsfläche ist garantiert. „Wir therapieren sowohl Patienten, die nach ihrem Krankenhausaufenthalt

■ RTZ am Petrus-Krankenhaus ■ RTZ am Krankenhaus St. Josef ■ RTZ an der St. Anna-Klinik ■ RTZ an der Wupper ■ RTZ Reha Wuppertal ■ RTZ Schwelm

info@rtz-online.de www.rtz-online.de

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Fit werden, fit bleiben

17

Foto: © Anna Schwartz

Telefon (02 02) 44 17 61 24-Stunden-Pflegenotruf 0172-260 70 50 www.das-pflegeteam-gmbh.de

Ambulante und häusliche Krankenpflege Seniorenpflege Beratung und Anleitung Pflegeschulungen für Angehörige Ambulante und häusliche Krankenpflege Seniorenpflege Beratung und Anleitung Pflegeschulungen für Angehörige

oder ihrer Reha ein Training benötigen, als auch Teilneh- mer, die gezielte Fitness zur Verbesserung ihres körperlichen und seelischen Wohlbefindens wünschen“, so Sonntag. Neben der großen Trainingsfläche mit modernen Geräten gibt es dazu am RTZ ein breites Kursangebot. Es richtet sich an Teilnehmer aller Altersklassen. Mitglieder können die Trainingsmöglichkeiten an allen Wochentagen nutzen. Zusätzlich gibt es zahlreiche Kursangebote, die zum Teil von der Krankenkasse bezuschusst werden.

©dpa

Auswahl aus dem Fitnessangebot im RTZ

• Physiotherapie • Ambulante Rehabilitation • Rehabilitationssport • Gesundheitsorientiertes Fitnesstraining • Aqua Fitness • Computergestützte Wirbelsäulentherapie • u.v.m.

Hilfe für Flüchtlinge Jetzt spenden! Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht vor Krieg, Hunger, Gewalt und Verfolgung. Die Hilfsorganisationen von Aktion Deutschland Hilft lassen die Menschen nicht im Stich und helfen dort, wo Flüchtlinge dringend Hilfe brauchen. Helfen auch Sie - mit Ihrer Spende! Spendenkonto (IBAN): DE62 3702 0500 0000 1020 30 Stichwort: Hilfe für Flüchtlinge Online spenden unter: www.Aktion-Deutschland-Hilft.de

Kontakt

RTZ am Petrus-Krankenhaus Carnaper Str. 48 42883 Wuppertal

Tel 0202 - 299 2801 Fax 0202 - 299 2809 info@rtz-online.de

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Fit werden, fit bleiben

18

Faszien Alle reden davon, aber was ist das genau?

Alle reden von Faszien und Faszientraining, aber was sind die Faszien denn genau? In einem kurzen Satz lässt es sich nicht erklären. Faszien ist ein anderes Wort für Binde­ gewebe, das sich im Körper in verschiedenen Formen findet.

und trennt sie voneinander. Doch nicht nur die Muskeln werden davon überzogen, auch die Knochen, die Or- gane und sogar die Nerven. Das um- hüllende Bindegewebe, die Faszien, ist je nach Belastung hauchdünn oder millimeterdick. Fasziengewebe ist sehr elastisch und mit vielen Nervenzellen durchsetzt. Diese nehmen Kälte und Wärme, Anspannung und Stress wahr. Inzwischen weiß man, dass die Faszi- en auf unser vegetatives Nervensystem wirken. Durch Stress, falsche Körperhaltung und Bewegungsmangel verhärten sich die Faszien und verkürzen. Ihre elasti- schen Anteile nehmen ab und werden durch wenig dehnbares Kollagen

Die Anatomie hat die Faszien lange Zeit nur als „Verpackungs- und Füllmaterial“ betrachtet. Heute weiß man, dass unser Fasziennetz eine ungeahnt wichtige Rolle spielt – bei der muskulären Kraftübertragung, bei der eigenen Körperwahrnehmung, bei vielen Arten von Weichteilschmerzen und auch in der Sportmedizin, wenn es um Beweglichkeit, Schnellkraft und Energieeffizienz geht. Wer rastet, rostet Jeder, der schon einmal Fleisch zubereitet hat, kennt die dünnen, weißlichen Hüllen, die an manchen Stellen ein Bratenstück oder ein Steak umgeben. Dieses faserige kollagene Bindegewebe umhüllt die Muskeln

Fotos/Übungen: © Mit freundlicher Genehmigung entnommen dem Buch von Gunda Slomka, Meyer&Meyer Verlag

Das Dehnen steigert die Beweglichkeit.

ersetzt. Muskeln und Gelenke werden in der Bewegung eingeschränkt und steif. Faszien lieben daher Bewegung, genauso wie sie ein gesundes Verhält- nis von Säuren und Basen im Körper wünschen. Das Fasziengewebe lässt sich ausgezeichnet trainieren. Ein Faszien-Training sollte immer aus weichen, dynamischen Dehnübungen bestehen, gut eignen sich daher Yoga, Pilates, Tai Chi und Qi Gong. Das Fasziengewebe verändert sich zwar nur langsam, dann aber dauerhaft. Aus diesem Grund ist regelmäßiges Training ratsam.

„Faszien - kompakt: Training für das Bindegewebe“ von Gunda Slomka Broschiert, 160 Seiten, Meyer & Meyer Verlag ISBN-13: 978-3898999953

Seilchenspringen ist gut für die Faszien, denn das Hüpfen fordert und fördert die elastischen Eigenschaften des Bindegewebes.

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

19

Sauer macht nicht sauer

Foto: © Radius Masterfile/

basica - panthermedia /djd Foto: © Olaf Schriever

Faszien lieben ein gesundes Verhältnis von Säuren und Basen im Körper. Stress, Bewegungs- mangel sowie eine Ernährung mit eiweißreichen, säurebildenden Lebensmitteln wie Fleisch, Fisch, Wurst, Milchprodukten oder Backwaren können zu einer Übersäuerung beitragen.

So gelten saure Äpfel oder Zitrusfrüchte als Basenlieferan- ten, da sie einen hohen Anteil an entsäuernden basischen Mineralstoffen enthalten. Auch Kaffee ist besser als sein Ruf und sorgt für einen leichten Basenüberschuss. Wer eiweißreiche und damit säurebildende Nahrungsmittel wie Fleisch und Fisch reduzieren möchte, sollte genau hinschauen: Denn Nudeln, Reis oder Hirse verbessern die Säure-Basen-Balance wider Erwarten nicht. Auf www.basi- ca.de gibt ein Säure-Basen-Rechner weitere Tipps. (djd/pt)

Nachlassende Leistungsfähigkeit ebenso wie Muskel- und Gelenkbeschwerden können ein Hinweis auf die soge- nannte latente Azidose sein. Mit dem reichlichen Verzehr von Gemüse, Obst und Salaten ist es möglich, die Säure- Basen-Balancewiederherzustellen. Zusätzlich können Basenpräparate aus der Apotheke wie etwa Basica den aktiven Säureabbau unterstützen. Zur Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit kann eine Energie-Kur sinnvoll sein. Wer sich säurearm ernähren möchte, weiß oft gar nicht, was er essen soll. Denn der Geschmack ist nicht entscheidend.

Moderne Labordiagnostik für Arztpraxen und Krankenhäuser – hochwertige Gesundheits-Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger

Das Labor an Ihrer Seite

Die Schimmelpilzexperten

Rund um MPU und Fahreignung

Wir tauchen ein!

Unsere Fachärzte und Mikro­ biologen helfen bei Schimmel­ pilzbefall: - Service für Privatpersonen, Mieter, Vermieter, Sachverständige, Sanierer - fachgerechte Probennahme - Probenuntersuchung - gesundheitliche Bewertung - individuelle Beratung www.mykologiekoeln.de

Führerschein verloren und auf eine MPU angewiesen? Besuchen Sie unser MPUPortal! - Infos zu MPU-Test und MPU-Kosten - Tipps für die MPU-Vorbereitung - alles über Urinprobe, Haaranalyse & Co. - FAQ mpu.wisplinghoff.de

Hygiene im Fokus – unsere Leistungen: - Legionellen-Check - Wasseruntersuchung nach Trinkwasserverordnung - Analyse von Schwimm- und Badebeckenwasser

- Abdruckuntersuchungen von Haut und Gegenständen inkl. Auswertung www.wisplinghoff.de

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Treffpunkt Gesundheit

20

Foto: © everythingpossible/fotolia

Integrierte Versorgung im neuen MVZ Medi-Wtal Damit Patienten in Wuppertal aus einer Hand versorgt werden, hat der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef das Medizini- sche Versorgungszentrum MVZ Medi-Wtal gegründet.

Zum MVZ Medi-Wtal gehören die ehema- lige Kardiologische Gemeinschaftspraxis Wuppertal-Barmen und die Chirurgisch- berufsgenossenschaftliche Gemeinschafts­ praxis in Wuppertal-Barmen. „Für die Patienten der beiden Praxen wird sich nicht viel ändern. Die exzellente Versorgung wird fortgeführt und die Praxisteams bleiben bestehen wie bisher. Positiver Effekt ist jedoch, dass sich die Verwaltungswege für Ärzte und Pati- enten durch die enge Kooperation mit dem Klinikverbund deutlich verkürzen. So können wir schneller und effizienter auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen“, sagt Antonia Gans-Karcz, die das MVZ Medi-Wtal leitet.

Informationsfluss zwischen den Ärzten sowie eine fach- übergreifende Behandlung durch verschiedene medizini- sche Schwerpunkte. „Für das Ärzteteam der beiden Praxen waren die vernetzte Patientenversorgung und die dadurch optimierten Patientenpfade die größte Motivation, sich dem MVZ Medi-Wtal anzuschließen“, bestätigt Gans- Karcz. Klinikverbund St. Antonius und St. Josef den Patienten eine unkomplizierte Versorgung aus einer Hand anbieten. Neben den beiden Standorten werden auch die Räumlichkeiten und medizinischen Geräte des Petrus-Krankenhauses genutzt, etwa für Herz-Katheteruntersuchungen. Dafür wurde im Petrus-Krankenhaus eigens ein neuer Linksherzkatheter- messplatz geschaffen. Damit ist das MVZ Medi-Wtal als Bindeglied zwischen der ambulanten und der stationären Versorgung in Wuppertal zu sehen. Verbesserter Dialog Mit der Gründung des MVZ Medi-Wtal möchte der

Das sind auch die wichtigsten Ziele des MVZ – die Ver- netzung zwischen Praxen und Krankenhaus, ein schneller

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Treffpunkt Gesundheit

21

Die Standorte des MVZ Medi-Wtal

Chirurgie – Medi-Wtal I Dr. Christian Fuhrmann und Kai Sievers (v. l.)

Kardiologie – Medi-Wtal II Dr. Hubertus von Krogh, Dr. Marion Linnartz, Dr. Enrico Busse, Dr. Petra Pfeiffer, Dr. Andreas Lauber (v. l.)

MVZ Medi-Wtal II der MVZ Medi-Wtal gGmbH

MVZ Medi-Wtal I der MVZ Medi-Wtal gGmbH

Widukindstraße 4 42289 Wuppertal

Bleicherstraße 3 42283 Wuppertal

Tel 0202 281-5840 Fax 0202 281-5841

Tel 0202 255-230 Fax 0202 255-2424

chirurgie.mvz-medi-wtal@cellitinnen.de

kardiologie.mvz-medi-wtal@cellitinnen.de

Ihr Partner im Gesundheitswesen

Suchen Sie einen freundlichen und verlässlichen Patiententransport, der Sie sicher an Ihr Ziel bringt? Vielleicht kennen Sie uns bereits durch den Klinikverbund St. Antonius und St. Josef. Hier übernimmt die PromAccon Wuppertal GmbH als kompetenter Partner sämtliche Patiententransporte. Gerne können Sie uns auch privat beauftragen – wir kümmern uns um Ihren Transport und unterstützen Sie auf Ihrem Weg durch den Alltag. Weitere Informationen erhalten Sie über unsere Leitstelle. Wir beraten Sie gern! Ihre PromAccon Wuppertal GmbH

Unsere Leitstelle: Tel.: 0202 2991131 PromAccon Wuppertal GmbH Carnaper Straße 48 42283 Wuppertal

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Treffpunkt Gesundheit

22

Sieht aus wie ein Ohrclip: Dieser Eora-Hörschmuck vereint tech- nologisches Know How mit den Anforderungen eines eleganten Schmuckstücks.

Foto: © Fräulein Fotograf/ obs/ Eora Hörschmuck

Wie bitte? Nein danke!

Wer anfängt schlechter zu hören, trainiert sein Gehör nicht, indem er die Hörminderung ignoriert. Eher das Gegenteil ist der Fall. Schlecht hören ist anstrengend. Für diejenigen, die alles zwei Mal sagen müssen. Und für den, der sich beim Hören übermäßig anstrengen muss. Ständig konzentriert hinhören bereitet Stress und macht müde. Das Verstehen passiert näm- lich nicht im Ohr, sondern im Hörzentrum des Gehirns.

entwickelt das menschliche Gehirn die Fähigkeit, Schall zu verarbeiten und Sprache zu verstehen.

Die Sinneszellen im Ohr nehmen die Schallwellen auf und leiten sie weiter ins Gehirn. Wenn ihre Leistung nachlässt, geben sie auch entsprechend weniger Impulse ans Hör- zentrum weiter. Dort sorgt Unterbeschäftigung sozusagen für Stilllegung. Die Fähigkeit, Impulse zu verarbeiten lässt nach. Das Zauberwort des Hörzentrums heißt Verstehen beziehungsweise Interpretieren. Im Hörzentrum wird die Geräuschflut, die über das Ohr hineinkommt, sortiert und eingeordnet. Das geschieht unbewusst und basiert auf Er- fahrung und Lernen. Als Kleinkind lernt man Sprache zu verstehen Die Hörentwicklung beginnt schon vor der Geburt. Unge- fähr ab der 23. Schwangerschaftswoche reagieren Ungebore- ne auf Geräusche, im letzten Schwangerschaftsdrittel hören und „kennen“ sie die Stimme der Mutter. Mit Fußtritten können sie sich auch durchaus schon zu ihrem Musikge- schmack äußern. Während der ersten beiden Lebensjahre

Hören muss regelmäßig trainiert werden Das zentrale Hören geschieht auf zwei Ebenen, auf der unbewussten wird verarbeitet, auf der bewussten Ebene wird wahrgenommen. Geräusche verarbeiten wir ständig, auch im Schlaf. Wovon wir dann beispielsweise aufwachen, ist erlernt. Das Piepsen eines Babys, das Miauen der Katze nimmt nur der wahr (und wacht auf ), der gelernt hat, dass diese Geräusche für ihn wichtig sind. Hören kann man verlernen Klänge, die nicht mehr bis zu unserem Gehirn vordringen, geraten dort im Laufe der Zeit in Vergessenheit. Bei Hör- minderungen sollte man daher sehr bald zum Arzt gehen und sich untersuchen lassen. Denn die zentralen Fähigkei- ten des Gehirns bleiben nur erhalten, wenn sie regelmäßig

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Treffpunkt Gesundheit

23

Gutschein

Ihr Hörgeräte-Spezialist in Wuppertal-Elberfeld Ihr Hörgeräte-Spezialist in Wuppertal-Elberfeld

für einen

kostenlosen

Hörtest

Friedrich-Ebert-Str. 47 · 42103 Wuppertal www.hoerbar-hoergeraete.de · 0202-37 27 22 0

wahrnehmen können, sondern auch die Stimme des Navis, der Freisprecheinrichtung oder der Beifahrer. Moderne Hörgeräte haben beim Autofahren entscheidende Vorteile: Sie filtern störende Geräusche wie Motor- oder Reifenge- räusche heraus, sorgen für entspanntes Hören und erleich- tern so die Konzentration. Systeme wie beispielsweise das „Audéo V“ von Phonak registrieren außerdem automatisch, woher eine Stimme kommt, ob vom Beifahrersitz oder von der Rückbank, und „zoomen“ sie heran. Darüber hinaus gibt es auch Navigationssysteme für das Auto, die drahtlos mit dem Hörgerät verbunden werden können. So können die Anweisungen des Navigationsgerätes auch bei offenem Fenster oder im Cabrio mühelos verstanden werden.

trainiert werden. Und die Fähigkeit, Sprache zu erkennen, lässt nach, wenn die Reize ausbleiben. Wenn dann endlich dank eines Hörgerätes die volle Klangwelt wieder da ist, muss das Gehirn neu lernen, diese zu verarbeiten und zu interpretieren.

Schwerhörigkeit als unterschätzte Gefahr im Straßenverkehr

„Schlecht hören ist gerade beim Autofahren ein Sicher- heitsrisiko“, weiß Marco Faltus, Leiter der Abteilung Audiologie beim Hörgeräte-Hersteller Phonak. Wer aktiv am Straßenverkehr teilnehme, müsse nicht nur Warnungen wie Martinshorn, Bremsenquietschen oder Hupen sicher

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Treffpunkt Gesundheit

24

Foto: © Siegersbusch

Udo Dülme: „Ich hörte vor der Operation die Welt nur noch mit einem Ohr.“

Raus aus der Stille und zurück ins Leben Ein Leben in fast völliger Stille, so beschreiben vier Patienten der St. Anna-Klinik ihr Leben, bevor sie ein Cochlea Implantat erhielten. Wegen ihrer Hörschwierigkeiten hatten sie sich aus dem sozialen Leben zurückgezogen. Auch wenn es ein gutes Stück Arbeit bedeutet – denn wieder zu hören will gelernt sein – sie alle würden den Eingriff weiterempfehlen.

Vor 19 Jahren begann Udo Dülme’s (66) Leidensweg. „Nach einem Hörsturz war mein linkes Ohr taub“, erzählt er, „die ganze Welt kam nur noch in meinen rechten Ohr an, auf dem ich aber auch nur eingeschränkt hören konnte.“ Udo Dülme zog sich immer mehr aus seinem Sozialleben zurück. „Wenn man am Telefon kaum noch etwas versteht und Stimmengewirr bei Familientreffen zur Qual wird, dann meidet man es irgendwann“, sagt er. Die OP ist mittlerweile ein Routineeingriff Lange überlegen musste er daher nicht, als er von der Möglichkeit eines Cochlea Implantats erfuhr. „Natürlich wollte ich die Chance auf ein normaleres Leben nutzen“, so Dülme. Vom Eingriff selbst war er überrascht, weil er danach keine Schmerzen hatte. Prof. Götz Lehnerdt, Chef- arzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der St. Anna-Klinik, erläutert dazu: „Die Operation dauert zwei bis drei Stunden. Da es das Verfahren bereits seit den 1980er

Chefarzt Prof. Dr. Götz Lehnerdt Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie

St. Anna-Klinik Vogelsangstraße 106 42109 Wuppertal

Tel 0202 299-3901 Fax 0202 299-3911 hno.kh-anna@cellitinnen.de www.st-anna-klinik-wuppertal.de

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Treffpunkt Gesundheit

25

aber hören und sprechen gelernt haben und erst im Laufe ihres Lebens ertaubt sein.

Jahren gibt und weltweit schon hunderttausende Patien- ten ein Implantat erhalten haben, ist es mittlerweile ein Routineeingriff. Die Patienten, die wir hier in unserer Klinik operiert haben, sind mit dem Ergebnis durchweg zufrieden.“ So auch Udo Dülme. Rund vier Wochen nach der Operation wurde sein Implan- tat zum ersten Mal eingeschaltet, für Dülme ein Gefühl wie „Ostern und Weihnachten zusammen“. Plötzlich hörte er wieder auf beiden Ohren. „Als ich mit meinem Sohn im Restaurant essen war, bemerkte ich, dass ich ihm wie selbst- verständlich das Ohr mit dem Implantat zudrehte, anstelle meiner gesünderen Seite“, freut er sich. Das Cochlea Implantat eignet sich nicht für jede Art der Hörbehinderung, sondern vorrangig bei einer Schwerhö- rigkeit im Innenohr. Voraussetzung ist ein funktionierender Hörnerv. Das Alter spielt keine Rolle, die Patienten sollten

Hören muss wieder erlernt werden „Bei der Operation wird ein Elektrodenbündel in die Hörschnecke geschoben und dadurch der Hörnerv gereizt“, erläutert Prof. Götz Lehnerdt, „am Kopf der Patienten wird noch ein Hörgerät angebracht, dass die Geräusche über- mittelt.“ Die OP ist der erste Schritt auf dem Weg zu mehr Hörqualität. Die Patienten müssen anschließend in einer ambulanten oder stationären Reha das Hören wieder erler- nen. Dies geschieht in Kooperation mit den HNO-Ärzten und einem Sprachtherapeuten. Cochlea-Implantat-Erfahrungen im Blog nachlesen Seine Erfahrungen vor und mit dem Cochlea-Implantat hat Udo Dülme für andere Hörgeschädigte in seinem Blog udo2ci.wordpress.com zusammengetragen.

Patienten berichten von ihren Erfahrungen

Durch einen Hörsturz stark hörgeschädigt Durch einen Hörsturz war Maria Breuer (75) beidseitig stark hörgeschädigt. „Zu den Ärzten der HNO-Klinik hatte ich sofort großes Vertrauen.“ Sie freute sich sehr, als sie schon am Tag nach dem Einsetzen des Cochlea Implantats wieder erste Geräusche wahrnehmen konnte. „Es ist eine deutliche Verbesserung meiner Hör- und Lebensqualität“, berichtet sie. Über 30 Jahre Taubheit auf einem Ohr Gerda Wagner (85) litt seit über 30 Jahren an Taubheit auf dem rechten Ohr. Telefonieren war kaum noch möglich. Der behandelnde HNO-Arzt empfahl ihr schließlich das Cochlea Implantat. Seit der Reha merkt sie deutliche Fortschritte und nimmt wieder mehr am Leben teil. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Cochlea Implantation“, sagt sie. Hörprobleme durch Berufslärm Christian Volkerts (69) Hörprobleme sind berufsbedingt: „Ich habe als Fliesenleger gearbeitet – ein sehr lauter Job, bei dem es hektisch zu geht. Dabei habe ich es leider versäumt, für richtigen Hörschutz zu sorgen.“ Durch eine Patientenveran- staltung von Prof. Götz Lehnerdt wurde er auf das Cochlea Implantat aufmerksam und entschloss sich zu dem Eingriff. Nun nimmt er wieder am Leben teil und spielt sogar wieder Fußball.

Fotos: © Anna Schwartz

Vitamin W-TV Die Geschichten unserer Patienten können Sie auch als Video anschauen. Dazu er- klärt Prof. Götz Lehnerdt Wichtiges zum Cochlea Implantat. Den Film finden Sie unter www.st-anna-klinik-wuppertal.de und www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de.

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 2.2015

Made with