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Eine Ordensschwester als Praxisanleiterin

Seit fast 20 Jahren ist Schwester Teslin aus Kerala, Südindien, in Deutschland. Hier ist sie seit 2011 in der Pflegeeinrichtung St. Sebastian in Bornheim tätig und seit 2021 als Praxisanleiterin für angehende Pflegekräfte verantwortlich. Im Interview gibt Schwester Teslin Einblicke in ihre Arbeit und ihre Werte.

A ls Ordensschwester hat Schwester Teslin stets den Anspruch, den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit zu stellen. Ihre tief verwurzelte Überzeugung, dass jeder Mensch wertvoll ist, prägt ihren Umgang mit den Bewohnern, den Kollegen sowie mit den Auszubildenden. „Es geht nicht nur um Technik, sondern darum, den Menschen als Ganzes zu sehen und ihm mit Respekt und Mitgefühl zu begegnen“, erklärt sie. Dabei geht es ihr nicht nur um die fachliche Pflege, sondern auch darum, die Bewohner emotional zu unterstüt zen und ihnen Nähe zu bieten. In ihrer Rolle als Praxisanleiterin begleitet sie die Auszubildenden nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. „Ich versuche, auf die individuellen Bedürfnisse der Schüler einzugehen, ihre Stärken zu er kennen und gemeinsam an den Schwächen zu arbeiten“, so die Or densschwester. Ihr Ziel ist es, die angehenden Pflegekräfte nicht nur auf die praktischen Anforderungen der Pflege vorzubereiten, son dern auch ihre persönlichen und sozialen Kompetenzen zu fördern. Jedoch ist der Beruf der Praxisanleitung nicht ohne Herausforderun gen. Einerseits erfordert es viel Engagement, die Verantwortung für die Anleitung der Auszubildenden zu übernehmen, während man gleichzeitig die regulären Pflegeaufgaben erfüllt. Andererseits hat sich das Verhalten der Auszubildenden im Laufe der Jahre verändert. „Früher haben die Schüler mehr Eigeninitiative gezeigt und von sich aus nachgefragt“, berichtet Schwester Teslin. Heute müsse man die Auszubildenden eher dazu anregen, Fragen zu stellen. Dennoch wür de Schwester Teslin ihren Beruf jederzeit wieder ergreifen. Abschließend äußert Schwester Teslin einen Wunsch für die Zukunft der Pflege: „Der Pflegeberuf sollte mehr Anerkennung erfahren, denn Pflege bleibt ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesellschaft.“ Schwester Teslin lebt ihren Beruf mit Hingabe und Empathie. Sie ist ein lebendiges Beispiel für die Werte, die die Pflege ausmachen: Menschlichkeit, Respekt und die unermüdliche Sorge um das Wohl der anderen. Als Praxisanleiterin leistet sie einen wertvollen Beitrag dazu, diese Werte auch an die nächste Generation von Pflegekräften weiterzugeben. Schwester Teslin gehört dem Orden der Schwestern der Ewigen Anbetung (SABS) an. (A.H.)

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