CF_01_2022_web
KOMPETENZ
weiterer ambulanter Angebote. Vor über 30 Jahren wurde in dem Krankenhaus im Kunibertsviertel eine der deutschlandweit ersten geriatrischen Abteilungen mit 36 Betten gegründet. 2007 folgte eine Geriatrische Rehabilitationsklinik und 2012 eine Geriatrische Tages- klinik. Im Jahr 2009 wurde das St. Marien-Hospital zum Lehrkran- kenhaus der Universität zu Köln im Fach Geriatrie ernannt. „Die Bezeichnung ‚Klinik für Geri- atrie‘ oder ‚geriatrische Abteilung‘ ist damit zu eng gefasst und wird diesem umfassenden altersme- dizinischen Versorgungsangebot nicht mehr gerecht“, erläutert Zen- trumsleiter Professor Dr. Ralf-Joa- chim Schulz. „Wir haben daher un- sere breitgefächerte Kompetenz in der Behandlung betagter Patien- ten in einem Altersmedizinischen Zentrum zusammengefasst.“ DEMOGRAPHISCHER WANDEL FÜHRT ZU STEIGENDEM BEDARF Flankiert durch die politischen Anforderungen an die moderne Medizin im Zeitalter des demogra- fischen Wandels wurden über die Jahre enge konsilfachliche Koope- rationen aufgebaut, so zum Bei- spiel mit dem Krankenhaus Porz und den Krankenhäusern des ei- genen Verbundes (St. Franziskus- Hospital, Heilig Geist-Kranken- haus und St. Vinzenz-Hospital). Das neu gegründete Department für Geriatrie am St. Franziskus- Hospital, das Anfang 2022 unter der ärztlichen Leitung von Adam Frey seine Arbeit aufgenommen
hat, trägt dem wachsendem Be- darf akutgeriatrischer Versorgung Rechnung. Eine neue Schnitt- stelle ist an diesem Standort die Alterstraumatologie als weiterer Standort neben dem St. Marien- Hospital. ERHALT DER LEBENS- QUALITÄT IM ALTER Der Bedarf an einer aktiven Alters- medizin werde immer wichtiger, betont Zentrumsleiter Schulz. Es zeichnet sich in den letzten Jahren ab, wie wichtig es ist, dass sich die moderne Altersmedizin an den indi- viduellen Bedürfnissen des hochbe- tagten Menschen orientiert. „Dabei geht es vor allem um die Lebens- qualität und den Erhalt der Selbst- ständigkeit und darum, so lange wie möglich, ein erfülltes Leben im ge- wohnten häuslichen Umfeld sicher leben zu können“, so Schulz. Daher wird im Altersmedizinischen Zent- rum der Mensch mit seinen vielen, individuellen Erkrankungen unter dem Aspekt der Prävention und der Förderung der eigenen körperlichen
Reserven in den Fokus gestellt.Wie die Räder einer Uhr greifen hier alle Versorgungsformen ineinander. „Je eher ein Patient zu uns kommt, des- to besser können wir gemeinsam mit ihm und den Angehörigen mul- tidisziplinäre Behandlungskonzepte entwickeln und die Therapie in die richtigen Bahnen lenken“, erklärt Schulz weiter. Die Altersmedizin am St. Marien- Hospital setzt auf innovative For- schungsprojekte, wie den Einsatz des humanoiden Roboters Pepper bei demenziell erkrankten Patien- ten. In den letzten Jahren wurden neue Therapiemethoden auf dem Gebiet der Altersonkologie und De- menz, aber auch der Traumatolo- gie und Palliativmedizin entwickelt. 2020 wurde die Station für Kogni- tive Geriatrie (Demenz-Station) für ihr innovatives Licht- und Farbkon- zept mit dem Gesundheitspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. (I.G./N.H.) TRADITION UND INNOVATION
Das Kölner St. Marien-Hospital
CellitinnenForum 01 | 2022
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