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KOMPETENZ

dem Gehirn bei der Arbeit zu“, sagt Priv.-Doz. Dr. Lothar Burg- haus, Chefarzt der Klinik für Neu- rologie am Heilig Geist-Kranken- haus. In einigen Fällen kann ein Lang- zeit-EEG angezeigt sein, um die Diagnose abzusichern. Noch aussagekräftiger wird die Unter- suchung, wenn es gelingt, neben der EEG-Aufzeichnung auch eine parallele Videodokumentation der Symptome zu erstellen. Damit lässt sich die größtmögliche Si- cherheit bei der Diagnosestellung erreichen. „Manchmal ist es durchaus sinn- voll, so eine Langzeitüberwa- chung durchzuführen. Auf unse- rer neurologischen Station und auf unserer Stroke Unit, die wir zur Überwachung für Schlagan- fallpatienten nutzen, können wir so ein Monitoring auch für Epilep- siepatienten anbieten“, sagt Dr. Burghaus. Für die behandelnden Ärzte, aber auch für die Patien- ten ist es wichtig, diesbezüglich Klarheit zu bekommen. Gerade bei Patienten, die zum ersten Mal einen Anfall erlitten haben, ist die initial gesicherte Diagnose ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Therapie. (J.P.)

War es ein epileptischer Anfall? Eine Langzeit-Überwachung

kann Sicherheit bringen. E ine der häufigsten neurolo- gischen Erkrankungen ist die Epilepsie – eine meist chronische Erkrankung, bei der es wiederholt zu epileptischen Anfällen kommen kann. Die Ur- sachen dafür sind vielfältig, bei- spielsweise kann es sich um Ver- änderungen des Gehirns an einer bestimmten Stelle als Folge einer Verletzung handeln. Wenn sich in einem solchen Bereich des Gehirns die Nervenzellen dann gleichzeitig entladen, kann es zu epileptischen Anfällen kommen. Es gibt jedoch Fälle, da ist nicht

klar, ob es sich überhaupt um ei- nen epileptischen Anfall handelt, denn es gibt auch andere Erkran- kungen, bei denen es zu vorüber- gehenden Funktionsstörungen von Nervenzellen kommen kann. Um hier Sicherheit zu erhalten, kann eine Elektroenzephalogra- fie (EEG) durchgeführt werden. Dabei werden Elektroden an be- stimmten Stellen des Kopfes an- gebracht und über Kabel mit ei- nem EEG-Gerät verbunden. Die Elektroden messen die Aktivität des Gehirns. „Mit der Methode schauen wir in gewisser Weise

Foto: Getty Images

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CellitinnenForum 01 | 2022

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