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KOMPETENZ
Der lange Weg zum Facharzt
Nach sechs Jahren Medizinstudium geht das Lernen für die Assistenzärzte noch weiter.
K ennen Sie die Fernsehse- rie ‚In aller Freundschaft – die jungen Ärzte‘? Hier stehen junge Mediziner im Mittel- punkt, die in ihrer Ausbildung mit dramatischen, lustigen oder auch romantischen Patientengeschich- ten konfrontiert sind. Das tun sie in der Regel unter den strengen Au- gen eines älteren Arztes, der sie tüchtig drangsaliert, aber natürlich nur das Beste im Sinn hat. So bunt und unterhaltsam geht es in der Regel in den Krankenhäu- sern der Stiftung der Cellitinnen nicht zu. Aber auch hier werden Ärzte ausgebildet. Alle Häuser in
Köln und Wuppertal sind sowohl akademische Lehrkrankenhäuser als auch Weiterbildungsstätten der Facharztausbildung. Die ersten praktischen Erfahrun- gen im Krankenhaus sammeln Me- dizinstudenten bereits im dreimo- natigen Pflegepraktikum vor dem ersten Staatsexamen. Darauf fol- gen die klinischen Semester. In dieser Zeit müssen vier 30-tägige Praktika absolviert werden, die so- genannten ‚Famulaturen‘. Darauf folgt das zweite Staatsexamen. Im Anschluss gehen die Absolventen als ‚PJler‘ ins Praktische Jahr, in dem sie – wie der Name es schon
sagt – ein Jahr lang praktische Er- fahrungen im Krankenhausalltag sammeln und das mit dem dritten Staatsexamen endet. Erst nach er- folgreichem Abschluss können die Mediziner ihre Approbation bean- tragen, die Voraussetzung dafür, dass sie als Ärzte arbeiten dürfen. Bis zu diesem Zeitpunkt sind in der Regel sechs Jahre vergangen, kaum ein anderer Beruf verlangt eine derart lange ‚Grundausbil- dung‘. Und mit der Approbation ist der Weg für die Allermeisten noch nicht zu Ende. Denn erst jetzt be- ginnt die Facharztausbildung, die noch einmal fünf bis sechs Jahre dauert, je nach Fachrichtung und
Grafik: Getty Images
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CellitinnenForum 02 | 2022
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