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KOMPETENZ
ren und sie dann auf andere Gegebenheiten zu übertragen. Das geht über das sture Aus wendiglernen von Krankheitsbil dern weit hinaus. Was ist Ihnen neben dem Fach wissen wichtig zu vermitteln? Oberhoff: Ich versuche den Schülern eine Haltung zu ihrem Beruf vorzuleben und zu ver mitteln.Wir sind keine Handlan ger, sondern ein eigenständiger Beruf im Gesundheitswesen. Pflege wird durch professionel le Pflegekräfte gesteuert und nicht durch andere Berufsgrup pen! Abel: Mir ist wichtig, dass die Schüler lernen, ihren Beruf selbstständig und verantwort lich ausüben. Ich möchte ihnen ein professionelles Selbstbe wusstsein mit auf den Weg ge ben. Was erwartet die Schüler an den Cellitinnen-Pflegeschulen in Wuppertal und in Köln? Oberhoff: Pflegeschüler erhal ten sowohl an der AfG als auch an der Kölner Louise-von-Ma rillac Schule eine verlässliche und organisierte Ausbildung in einer schönen Lernatmosphäre und in einem gut ausgestatteten Umfeld. Unsere Dozententeams brennen für ihren Beruf. Diese Haltung geben wir in den Klas senzimmern weiter. Was macht aus Ihrer Sicht die Arbeit in einem Seniorenhaus so interessant?
Abel: Zu den Bewohnern und den Angehörigen haben die Pflegekräfte einen engeren Bezug als in den Kliniken. Sie müssen sich nicht ständig an neue Gesichter gewöhnen. Auch unter den Mitarbeitern kennt jeder jeden. Mitzuerle ben, dass sich die Situation eines Bewohners auch dank meiner pflegerischen Fürsorge nachhaltig bessert, macht zu frieden. Wir lesen viel über Überbelas tung der Altenpflege, schlechte Bezahlung, kaputte Rücken. Po sitive Stimmen sind rar – stört Sie das? Abel: Das stört mich sogar sehr. Über die schönen Seiten, die Begleitung von Menschen über Jahre hinweg, was sehr zu frieden stellen kann, die vielen positiven Rückmeldungen von Bewohnern und Angehörigen – darüber liest und hört man nichts. Viele Arbeitgeber suchen kreativ nach Lösungen, um die Belastung der Mitarbeiter in Grenzen zu halten. Berichte da rüber finden Sie kaum. Warum sollte sich ein junger Mensch für den Pflegeberuf in einer Senioreneinrichtung entscheiden? Abel: Als Pflegefachkraft sind sie rundum für einen Menschen verantwortlich. Sie reichen nicht nur das Essen an, sondern be obachten den Bewohner bei dieser Tätigkeit und passen ihre Arbeit daraufhin an oder tau schen sich mit Kollegen darüber
aus. Pflege ist ein sehr kommu nikativer Beruf.
Oberhoff: Hinzu kommen die gu ten Karriere-, Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. Au ßerdem ist der Beruf systemre levant und damit zukunftssicher. Welchen Weg schlagen sie jun gen Menschen vor, die sich für den Pflegeberuf interessieren? Oberhoff: Schnuppert in den Beruf Pflege rein, bevor ihr ins kalte Wasser springt: Macht ein Praktikum oder ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Al tenpflege oder in einem Kran kenhaus. Dann wisst ihr, ob der Beruf etwas für euch ist. Wenn die Entscheidung steht – warum sollten die Schüler sich für eine Ausbildung bei der AfG oder der Louise-von-Marillac Schule entscheiden? Abel: Weil an beiden Schulen super Teams mit viel Herzblut für die Sache arbeiten.
Vielen Dank für das Gespräch! (S.St.)
Seit 2020 werden alle angehen den Pflegefachkräfte an den Pflegeschulen gemeinsam nach einem einheitlichen Lehrplan für den Einsatz in Senioreneinrichtun gen, Krankenhäusern und ambu lanten Pflegediensten ausgebildet. Generalistische Ausbildung
CellitinnenForum 03 | 2022
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