CF_03_22

KOMPETENZ

EINE FRAGE DER KOORDINATION

FIT MACHEN FÜR DIE DIGITALISIERUNG Ein wichtiger Aspekt des geron tologischen Studiums ist auch die Frage nach dem Umgang älterer Menschen mit der Digitalisierung. „Das Interesse ist oft sehr groß, die Berührungsängste aber auch“, weiß die Gerontologin. Gerade im medizinischen Bereich können die älteren Menschen von mobilen Anwendungen auf einem Smart Phone oder Tablet profitieren. Die ser Aspekt ist auch Zentrumsleiter Schulz sehr wichtig. „Die Digitali sierung bietet so viele Möglichkei ten. Ich sehe unsere Aufgabe auch darin, die älteren Menschen zu er mutigen und zu befähigen, diese

Möglichkeiten zu nutzen. Im Ide alfall münden unsere Erfahrungen in die Entwicklung einer eigenen App, die unsere Rehabilitanden nach dem Aufenthalt hier beglei tet“, erklärt er. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Unterstützt durch den Förderver ein des Krankenhauses wurden zunächst fünf iPads zu Übungs zwecken angeschafft. Zweimal in der Woche stehen 30 Minuten iPad-Training auf dem Programm. „Wir nehmen uns Zeit und wieder holen immer wieder das Erlernte, denn es wird immer wieder etwas vergessen. Aber das Erfolgserleb nis, wenn die Rehabilitanden mit den Enkeln skypen können, sind alle Mühen wert.“ (N.H.)

Nach der Aufnahme in der Geria trischen Rehabilitationsklinik füh ren die Rehabilitanden viele Ge spräche. Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten stellen zum Teil die gleichen Fragen. „Mir ist aufgefal len, dass das für alle Berufsgrup pen unnötig Zeit kostet, und die Patienten fühlen sich nicht ernst genommen, weil sie immer wieder das gleiche erzählen müssen“, so die Gerontologin. Dank ihr ist das im St. Marien-Hospital jetzt anders. Sie übernimmt das kom plette Aufnahmeassessment: Sie ermittelt den Pflegebedarf, stellt fest, welche Therapien gemacht werden können, definiert die Ziele des Aufenthalts und klärt, wie der Rehabilitand im Anschluss ver sorgt ist. Bei den Rehabilitanden kommt das sehr gut an. DAS ‚ALLES UNTER EINEM DACH-PRINZIP‘ „Manchmal werden auch Patien ten eingewiesen, die noch nicht rehabilitationsfähig sind“, berich tet sie. „Das ist dann oftmals sehr frustrierend, aber dadurch, dass wir sie gleich vor Ort akutgeriat risch aufnehmen und erst einmal mit der geriatrischen Frührehabi litation beginnen, können wir das gut auffangen. Ein gutes Argu ment ist dann auch, dass sie da durch keine wertvolle Reha-Zeit verlieren.“

Training mit dem iPad

CellitinnenForum 03 | 2022

47

Made with FlippingBook Digital Publishing Software