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KOMPETENZ

Je nach Sportart unterscheiden sich die Verletzungen. Wer viel wandert, der hat ein höheres Ri siko, sich Muskelzerrungen und Bänderrisse an der unteren Ex tremität zu zuziehen. Bei Rad fahrern sind Oberschenkelhals brüche und Kopfverletzungen ein Risiko. Skifahrer schließlich haben es dann eher mit Schlüs selbeinbrüchen, Oberarmkopf brüchen und Kreuzbandrissen zu tun. „Besonders gefährdet, sich zu verletzen, sind auf der einen Sei te beispielsweise auch Best Ager ab 50, die lange Pausen zwischen den Sporteinheiten machen und sich dann direkt überfordern. Auf der anderen Seite gehören auch diejenigen zur Risikogruppe, die sich nicht damit abfinden kön nen, dass der Körper eventuell nicht mehr ganz so leistungsfähig ist und die dann ihr Training nicht demensprechend anpassen, son dern erst recht aufdrehen“, sagt Dr. Christos Koukos, der leitende Arzt am Department für Spezielle Sporttraumatologie des Kranken hauses St. Josef in Wuppertal. „In den letzten Jahren haben minimal invasive Behandlungsmöglichkei ten, insbesondere die Arthrosko pie, unendliche Horizonte eröffnet. Dadurch gelingt es deutlich besser Schäden zu erkennen, zu reparie ren und eine schnellstmögliche Rehabilitation zu ermöglichen“, so Koukos.

ansprechen, was nach der Gene sung möglich ist. Bei Sportarten mit hohen Stoßbelastungen wie beispielsweise Fußball und Tennis muss bedacht werden: Künstliche Gelenke haben durch eine hohe Belastung auch eine kürzere Halt barkeit. Maßvolles Sporttreiben hat dagegen keine negativen Aus wirkungen auf die Haltbarkeit von Implantaten – moderates Radfah ren, Laufen oder Schwimmen sind sogar zu befürworten. Vorsicht ist auch bei Fun-Sportar ten oder sportlichen Freizeitaktivi täten geboten. Es ist zum Beispiel keine gute Idee, ohne Übung aus dem Stand mit den Enkeln auf das Trampolin zu steigen. „Wir hatten schon Patienten der Altersgruppe

65+, die sich dabei schwere Kno chenbrüche, Verletzungen des Sprunggelenks oder Prellungen an Hand und Ellenbogen zugezogen haben“, berichtet Dr. Emmanouil Skouras, Chefarzt der Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstel lungschirurgie am St. Franziskus Hospital. Die eigenen Grenzen kennen, das ist mit fortschreiten dem Alter immer wichtiger. Ganz auf Bewegung zu verzich ten aus Angst vor Verletzungen ist aber nie zu empfehlen, da sind sich alle drei Experten einig. Be wegungsverzicht erhöht ebenso das Risiko einer Verletzung, da Muskeln und Bänder dann schon bei kleinsten Belastungen nicht mehr standhalten. (I.G./C.N./J.P.)

GRENZEN ERKENNEN

Bei der Therapie von Sportverlet zungen – ob konservativ oder ope rativ – sollte der behandelnde Arzt

Joggen auf Asphalt geht auf die Kniegelenke

CellitinnenForum 03 | 2022

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