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THEMA
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St. Marien-Hospital – schon heute volldigital! Wie die digitale Patientenakte in der Praxis funktioniert, zeigt das St. Marien-Hospital in der Kölner Innenstadt. Wenn die Patienten zur Untersuchung kommen, müssen sie nicht mehr einen Stapel Papier in der Hand halten.
Als eher kleines Haus im Verbund mit längeren Verweilzeiten, war das St. Marien-Hospital als Pilotprojekt besonders geeignet
A lle notwendigen Daten sind bei den Mitarbeitern in der Diagnostik bereits auf dem Bildschirm. Pflegemitarbeiter und Ärzte greifen auf ein zentrales Sys- tem zu, in dem alle patientenbe- zogenen Daten erfasst sind. Eine enorme Zeitersparnis für die Mitar- beiter und mehr Sicherheit für die Patienten. Überall auf den Fluren und Gän- gen des St. Marien-Hospital sieht man kleine Wagen, auf denen voll- ständige mobile Arbeitsplätze mit Laptop-PCs eingerichtet sind. Diese mobilen PCs begleiten jede Arztvisi- te und jede Pflegetätigkeit. Sowohl Ärzte als auch die Pflegenden tra- gen alle Patientendaten hier ein, von Blutwerten, Temperatur und Stuhlgang bis zu ärztlichen Ver- ordnungen, wie zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung. Das dabei erstellte Bild inklusive radiologi- schem Befund wird ebenfalls in die Akte eingepflegt. Wenn der Patient wieder auf der Station ist, sind seine Ergebnisse schon da. ALLE DATEN UND VERORDNUNGEN AUF EINEN BLICK „Auf die Papierakte konnten Pflege- kräfte und Ärzte nicht gleichzeitig
vor Ort eine Veränderung der Me- dikation abzeichnet, da er die Ver- ordnung direkt in der digitalen Akte vornehmen kann.“ PLUSPUNKT BEI DER ANSPRACHE NEUER MITARBEITER Auch bei Einstellungsgesprächen mit jungen Mitarbeitern und Aus- zubildenden sei die voll digitale Arbeitsweise ein eindeutiger Plus- punkt für das Haus, berichtet der stellvertretende Pflegedirektor Do- minik Müller. „Bei den Jüngeren gibt es ohnehin keinerlei Berührungs- ängste“, bestätigt auch Wasser- lechner. Bleibt die Frage nach der zwischenmenschlichen Interaktion, die bei aller Digitalisierung drohen könnte, verloren zu gehen. Werden Patienten dadurch nur noch zu einer Nummer im System? Diese Gefahr sehen die Pflegekräfte im St. Mari- en-Hospital nicht. „Wir sprechen ja trotzdemmit den Patienten, messen Fieber und Blutdruck. Nur schrei- ben wir die Ergebnisse dann nicht auf ein Blatt Papier, sondern tippen sie direkt in den Computer“, erklärt Knauf. Da die Dokumentation auf diesem Weg viel schneller geht als früher, haben die Pflegekräfte im Idealfall sogar eher mehr Zeit für ihre Patienten.
zugreifen, so dass man sich immer absprechen musste, wer die Akte wann haben kann“, sagt Regina Wasserlechner, Beauftragte für Qualitätssicherung in der Pflege im St. Marien-Hospital. Sie hat die Um- stellung von Papier auf digital von Anfang an begleitet. Durch die Digi- talisierung habe sich auch das Pro- blem der Lesbarkeit verschiedener Handschriften erübrigt, ergänzt sie. „Als eher kleines Haus im Verbund mit längeren Verweilzeiten, war das St. Marien-Hospital als Pilotprojekt besonders geeignet“, berichtet IT- Leiter Dr. Pascal Grüttner. Gemein- sam mit der Softwarefirma, die den Prozess am Anfang ebenfalls eng begleitet hat, wurden die ersten Mit- arbeiter geschult, die dann ihrerseits ihrWissen an die Kollegen weiterge- geben haben. Dass es am Anfang auch ein paar Widerstände gege- ben hat, sei normal, meint Wasser- lechner. Inzwischen sind aber alle von den Vorteilen, vor allem der Zeitersparnis, überzeugt. Zumal in- zwischen auch die Verordnung und Zuteilung der Medikamente digital abgebildet werden. „Das erleichtert uns die Arbeit ungemein“, sagt Sta- tionsleiter Simon Knauf. „Wir müs- sen zum Beispiel nicht jedes Mal warten, bis der diensthabende Arzt
Simon Knauf, Stationsleiter St. Marien-Hospital
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CellitinnenForum 02 | 2020
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