CF_4_2021

MENSCHEN

Essensausgabe bei Wind und Wetter

Jeder Mensch ist wertvoll!

Ulrike Dick ist Pflegefachkraft in der Tagespflege im Seniorenhaus St. Anna. Seit fast vier Jahren engagiert sie sich an ihren freien Wochenenden bei demVerein ‚Street Angels Cologne e.V.‘, einer Hilfsorganisation für Obdachlose.

Wie viele Essen verteilen Sie an einem Sonntag? In ‚normalen‘ Zeiten verpflegen wir mindestens 150 Menschen mit zum Beispiel Gulasch, Nu- deln und frischemObst. Im Früh- jahr/Sommer 2020 verteilten wir bis zu 300 Essen. Da das öffent- liche Leben heruntergefahren war, gab es für die Obdachlosen kaum Einnahmequellen und sie waren mehr denn je auf unsere Hilfe angewiesen. Mit welchen Schicksalen wer- den Sie konfrontiert? Wie lan- den Menschen auf der Straße? Die meisten Obdachlosen sind

Frau Dick, jeden zweiten Sonn- tag stehen Sie und ihre Ver- einskollegen für Bedürftige und Obdachlose am Breslauer Platz in Köln und verteilen ehrenamt- lich Mahlzeiten und Sachspen- den. Wie kamen Sie dazu? Eine Freundin engagierte sich bereits bei den ‚Street Angels‘. Eines Tages bat sie mich um eine Kuchenspende. Ich half dann auch direkt bei der Essens- ausgabe mit. Und tja, ich kam und blieb. Was genau macht der Verein? Wir kochen jeden zweiten Sonn- tag für die Obdachlosen. Egal

ob das Thermometer plus 40 oder minus 20 Grad anzeigt. Die Zutaten zahlen wir mittlerweile nur noch zu einem kleinen Teil aus eigener Tasche. Während der Pandemie haben wir viele Spender gefunden, die uns mit Lebensmitteln unterstützen. Wo kochen Sie? Vor der Pandemie kochten wir in unseren privaten Küchen, dann in der ‚Kulisse‘ in Leverkusen. Jetzt haben das Cateringunter- nehmen Flammenwerk und das Kulturgut Elzhof das Kochen übernommen, wofür wir unend- lich dankbar sind.

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CellitinnenForum 04 | 2021