Cellitinnen-02-2023_Einzelseiten

einfach kompetent

Pflegeheim oder ins Hospiz. Sie berücksichtigen dabei vor allem den Patientenwunsch.

In spirituellen Fragen können sie durch die Kran kenhausseelsorge begleitet werden. Auch zum ehrenamtlichen Hospizdienst kann bereits von der Station aus ein Kontakt hergestellt werden, der auf Wunsch nach der Entlassung fortgesetzt wird, um im vertrauten häuslichen Umfeld zu entlasten. Chronische Schmerzen sind länger andauernde Schmerzen, die nicht (mehr) Hinweis für einen körperlichen Schädigungsprozess sind, sondern sich zusammen mit seelischen und sozialen Be gleitfaktoren zu einem eigenständigen Krank heitsbild entwickelt haben. In der medizinischen Untersuchung kann oftmals keine Erklärung für das Weiterbestehen der Schmerzen nachge wiesen werden. Langanhaltende Beschwerden, zahlreiche unbefriedigende Behandlungsver suche bis hin zum operativen Eingriff, eine feh lende Erklärung des eigenen Leidens und eine zunehmende Beeinträchtigung der Lebensqua lität zermürben die Betroffenen. Chronische Schmerzen stellen ein häufiges Krankheitsbild dar, in Deutschland geht man von rund acht Mil lionen Menschen mit chronischen Schmerzen aus. Akuter Schmerz, also Schmerz als Zeichen einer Krankheit, Fehlfunktion oder Verletzung, tritt meist neu auf und kann in der medizinischen Abklärung (auch durch Röntgen oder Kernspin tomographie) einer Ursache zugeordnet wer den. Er klingt mit der Behandlung der Ursache ab. Die multimodale Schmerztherapie im St. Anto nius Krankenhaus ist speziell auf die besonde ren Bedürfnisse von Menschen mit chronischen Schmerzbildern ausgerichtet. Das stationäre Behandlungsangebot in Form der multimodalen Schmerztherapie findet in der Gruppe statt. Es sieht ein mindestens zwei wöchiges aktives Programm vor, das mit den Patienten durchgeführt wird. Dazu gehören Krankengymnastik und Trainingstherapie, Psy chologische Therapie, Patientenschulung, Me Mit chronischen Schmerzen leben lernen – das Ruder in die Hand nehmen

Die Patienten zimmer sorgen mit warmen Farbakzenten, einem eigenen Badezimmer und Balkon für Komfort

Der neue Aufenthaltsraum ‚Barbara' für Patienten und Besucher

dikamentöse Therapie, Elektrotherapie (TENS), Entspannungs- und Kunsttherapie.

Die Behandlung in der Gruppe ist einer Einzelthe rapie vorzuziehen, da der Austausch untereinan der und die Erfahrung, mit der Schmerzerkran kung nicht alleine zu sein, ebenfalls hilfreich sind. Ist eine Gruppentherapie nicht möglich, kann im Einzelfall eine stationäre multimodale Schmerz therapie mit umschriebener Zielsetzung, zum Beispiel Medikamenteneinstellung, Medikamen tenentzug, auch außerhalb der multimodalen Gruppentherapie als Einzeltherapie erfolgen. Mit der neuen Station hat auch die Neueröffnung des An- und Neubaus des St. Antonius Kranken hauses begonnen. Die Bauphase wird bis zum Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein. Auch andere Bereiche des Krankenhauses werden dort untergebracht. (R.K.)

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