Cellitinnen-02-2024_interaktiv

einfach kompetent

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Es besteht Nachholbedarf

Die Vernetzung der Standorte in der Region

Lebensqualität wiederherstellen

Schwindel, Sturzrisiko, Bruch und Krankenhausaufenthalt führt immer noch zu häufig dazu, dass ältere Pa tienten viel zu schnell zu Pflegefällen werden.

der Patienten. Da im Alter die körper lichen Reserven nachlassen, stehen einem Tag im Bett sieben Tage für den Wiederaufbau der Muskulatur gegen über. Der Kreislauf aus ungeklärtem

Zu den typischen und gehäuft auf tretenden Krankheitsbildern zählen Sturz und Gangstörungen, akute und chronische Verwirrtheitszustände, Fehl- und Mangelernährung, Schlag anfall und seine Folgen, Inkontinenz der Blase und des Darmes, Knochen- und Gelenkerkrankungen, Multimedi kation und ihre Folgen, die Parkinson Krankheit sowie akute und chronische Schmerzsyndrome. Wichtige Ziele der Behandlung sind, die Selbständig keit des älteren Patienten wiederher zustellen, seine Lebensqualität zu ver bessern und ihm mit den bleibenden Einschränkungen zu ermöglichen, im gewohnten Lebensumfeld zurecht zukommen. „Die ‚Alltagstüchtigkeit‘ der Patienten so weit wie möglich zu erhalten oder wiederherzustellen, ist die Hauptaufgabe der Geriatrie“, fasst Oberarzt Frey zusammen.

MuT-Projektgruppe aus St. Josef

MuT-Projektgruppe aus St. Angela

Dank des Projekts MuT wird die ‚Erlebens orientierte Pflege', das bewusste Herbei führen positiver Kon taktmomente, in den Cellitinnen- Seniorenhäusern nach der Pandemie wieder intensiviert. ‚einfach Cellitinnen‘ sprach mit der Leiterin des Projekts, Dr. Iris Hoch graeber.

Kooperationen über den Verbund hinaus

Warum wurde das Projekt MuT ins Leben gerufen? Das mäeutische Pflege- und Betreuungsmodell ist be reits seit über 20 Jahren in den Cellitinnen-Senioren häusern etabliert. Kern der Mäeutik sind der Kontakt zu den Bewohnern sowie seine Gestaltung. Während der Corona-Pandemie galt es für die Mitarbeiter, möglichst viel Abstand zu halten. So sind wesentliche Elemente der Mäeutik teilweise verloren gegangen. Auch gab es in einigen Einrichtungen Wechsel in der Führungsebene, was die Fortführung und Umsetzung der mäeutischen Prozesse erschwerte. Das Projekt MuT (Mäeutik effek tiv umsetzen, im Team) wurde ins Leben gerufen, um die Methoden wieder aufleben zu lassen und frischen Wind hereinzubringen. Was ist Ihre Expertise für das Projekt? Als erfahrene Pflegewissenschaftlerin sowie Gesund heits- und Krankenpflegerin kenne ich mich mit der Planung und Durchführung von Projekten für die Ver sorgung pflegebedürftiger Personen aus. Ich weiß um die Fallstricke. Aus meiner Erfahrung mit praxisnahen und partizipativen Forschungsprojekten kann ich sagen, dass eine tatsächliche Veränderung nur schwer möglich ist, wenn die Personen, die aktiv die Versorgung gestal ten, nicht beteiligt werden. Inhaltlich habe ich mich in tensiv mit der Versorgung von Menschen mit Demenz

Alterstraumazentren

In allen Cellitinnen-Krankenhäusern hat die Versorgung von Alterstrauma Patienten eine besondere Bedeutung. Dies findet ihren Ausdruck in drei zertifizierten Alterstraumazentren im Gesamtverbund. In Köln sind es das AltersTraumaZentrum Köln Nord-West, in dem die Standorte St. Franziskus , Heilig Geist, St. Vinzenz und St. Marien zusammenarbeiten, und das AltersTraumaZentrum Köln Süd-West mit der Kooperation des Severinsklösterchens, des St. Hildegardis und des St. Antonius. Das AltersTraumaZentrum Wuppertal besteht aus den beiden Standorten St. Petrus und St. Josef. Diese Zentren sind spezialisiert auf die Behandlung von Knochenbrüchen und vergleichbaren Unfallfolgen bei alten und hochbetagten Menschen. Mit den Zertifizierungen nach den Vorgaben der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) gehören alle drei zu den bundesweit gerade mal 35 Zentren mit diesem Schwerpunkt.

Gemeinsam decken die Geriater der Cellitinnen-Häuser St. Marien, St. Hil degardis, St. Franziskus, St. Josef und St. Petrus über Konsildienste auch den altersmedizinischen Bedarf in den übrigen Krankenhäusern der Cel litinnen in Köln ab, also St. Vinzenz, Heilig Geist, Severinsklösterchen und St. Antonius. Mit nahezu allen anderen Kölner Kran kenhäusern außerhalb des Verbundes bestehen ebenfalls Kooperationen. Dazu gehören die Krankenhäuser in Porz, Merheim, Hohenlind, Holwei de, Weyertal, das Sana Krankenhaus Hürth sowie die Uniklinik Köln. In der Regel erfolgt aus anderen Häusern nach einer speziellen Versorgung die Verlegung in eine der altersmedizini schen Abteilungen des Verbundes der Cellitinnen. Dort werden die Patien ten umfassend geriatrisch untersucht und weiterbehandelt. (N.H./S.B.)

Früh wieder in Bewegung kommen

Hierbei kommt der Frührehabilitation neben der medizinischen Betreuung eine herausgehobene Bedeutung zu. Der zentrale Punkt des Therapiekon zepts ist dabei die frühe Mobilisierung

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