Cellitinnen 1_2016
Medizin | Betreuung
schlechte Noten bei der Betreuung ausgleichen. Alle Daten wurden zu- dem anonymisiert und nach aktuel- lem Datenschutzrecht gesichert. Die Bearbeitung erfolgte mit der anerkannten Statistik- und Analyse- Software SPSS.
Stärken und Schwächen aufzeigen
Zwei Monate nach Abschluss der Studie hat jedes Seniorenhaus eine erste Auswertung erhalten, die die Stärken und Schwächen aufzeigt. „Auf dieser Grundlage lassen sich Verbesserungen zumBeispiel in der Organisation und Prozesssteue- rung vornehmen“, konstatiert Ge- schäftsführerin Kirsch. Mit der gleichen Untersuchungs- methode – jedoch damals aus- schließlich in der Papiervariante – hatte die Seniorenhaus GmbH bereits in den Jahren 2009/2010 eine umfangreiche Zufrieden- heitserhebung durchgeführt. „Die spannende Aufgabe liegt nun vor uns, die damalige Studie mit den Ergebnissen der aktuellen Studie in Abgleich zu bringen“, sagt die Ge- schäftsführerin. „Dies wird im ersten Quartal 2016 erfolgen.“ Im Jahr 2018 soll die Befragung mit gleicher Methodik wiederholt werden. Bis dahin bleibt viel zu tun. „Auch wenn unsere Häuser durchweg gute No- ten erhalten haben, können wir uns darauf heute nicht ausruhen“, gibt Kirsch zu bedenken. Über die Ergebnisse imDetail sowie die Konsequenzen werden wir in einer der nächsten Ausgaben des CellitinnenForum berichten.
Per ‚Powervote‘ erfolgte auch die Befragung von insgesamt 610 Mitarbeitern. Damit wurde eine Beteiligungsquote in Höhe von 38 Prozent erzielt. „Auch hier musste die Art der Methode sorgfältig aus- gewählt werden, um beispielsweise die Anonymität aller Mitarbeiter zu gewährleisten“, weiß Hanrath-Kem- per. „Denn die Seniorenhausleiter sind an ungeschönten Antworten interessiert, auch wenn diese ein- mal schmerzhaft sein sollten. Aber ehrliche Rückmeldungen erhalten wir nur, wenn sich jeder unbefangen äußern kann.“ Ein weiterer Bestandteil der über mehrere Wochen hinweg durch- geführten ausführlich angelegten Studie war die sogenannte nicht- teilnehmende Beobachtung. Dabei wurden Beobachtungen der Ar- beitsablaufprozesse in den Wohn- bereichen der Seniorenhäuser no- tiert und im Anschluss analysiert. Beobachtung von Arbeitsablaufsprozessen
„Es dürfen keine Kommentare oder Verbesserungsvorschläge gemacht werden“, betont die Qualitäts- managerin. „Die Anwesenheit soll nicht zu einer direkten Verhaltens- veränderung führen. Vielmehr sind die Beobachter zunächst stumme Zeugen. Erst nach Auswertung aller Ergebnisse können Schlüsse gezogen werden, wo wir mit Ver- besserungen ansetzen: Müssen wir Schulungen durchführen, Schnitt- stellen optimieren oder Prozesse verändern? Somit liegt der Erkennt- nisgewinn nicht in der Betrachtung des Einzelfalls, sondern in der Häufung bestimmter Aktionen oder Handlungen, denen wir durch An- leitungen oder organisatorische Umstrukturierungen begegnen müssen.“ Für die erhobenen Daten wurden im Vorfeld Gewichtungsfaktoren de- finiert, die dabei helfen, relevante Faktoren in den Kernprozessen hervorzuheben. So können bei- spielsweise gute Noten für die wirtschaftliche Transparenz nicht
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