Cellitinnen 1_2016
Medizin | Betreuung
„Ich will nach Hause!“ Patienten mit Demenz im Krankenhaus
menzpatienten imKlinikalltag lösten viele Aha-Erlebnisse aus: Auch demenziell veränderte Menschen trinken lieber aus Porzellantassen, statt aus den ihnen nicht vertrauten Schnabel(Plastik)bechern. Ein ver- trauenserweckendes Lächeln, die Frage „Kann ich Ihnen behilflich sein?“, wenn man orientierungslos umherirrenden Demenzpatienten begegnet, geben den Patienten Sicherheit, sie wirken beruhigend und erleichtern den Klinikmitarbei- tern die Betreuung. Demenziell veränderte Menschen im Rollstuhl nach vorne ausgerichtet zu fahren, anstatt ihn hinter sich her zu ziehen, mindert Ängste und Panikreaktio- nen der Patienten. „Entscheidend für eine wertschät- zende Begleitung demenziell Er- krankter ist die Erkenntnis, dass jeder Mitarbeiter im Krankenhaus einen wertvollen Anteil dazu bei- trägt“, erklärt Susanne Krey, Pflege- direktorin im Heilig Geist-Kranken- haus. In ihremHaus wurden bereits Anregungen aus dem Film umge- setzt. Farbliche Armbänder werden konsequenter als bisher angelegt, Antirutschsocken sind nun im Stan- dardrepertoire vorhanden, ebenso gibt es mittlerweile neun Niedrig- flurbetten, die auf 30 Zentimeter abgesenkt werden können. Wer im Schlaf aus dem Bett fällt, was bei demenziell veränderten Menschen häufiger vorkommt, fällt nicht mehr Umsetzung
In der letzten Ausgabe des Cel- litinnenForum berichteten wir ausführlich über die Betreuung demenziell veränderter Menschen in unseren Häusern. In diesem Zusammenhang stellten wir die Lehrfilme ‚Barbara‘s Story‘ vor, in dem die Krankenhauswelt aus der Sicht einer an Demenz erkrankten Frau gezeigt wird. In England sind die Serien fester Bestandteil der Pflegeausbildung. In den Kliniken des Cellitinnen- Trägerverbundes wird ‚Barbara‘s Story‘ ebenfalls genutzt, um die Mitarbeiter für das Thema ‚Mit Demenz im Krankenhaus‘ zu sen-
sibilisieren. Lesen Sie hier, wie die Häuser die Lehrfilme einsetzen und welche Anregungen die Mit- arbeiter aus ihnen ziehen. Seit Frühsommer 2015 finden im Heilig Geist-Krankenhaus be- gleitete Filmvorführungen der Epi- soden eins bis sechs statt. Mit- arbeiter aus allen Berufsgruppen, Ehrenamtliche, Auszubildende und Praktikanten nahmen bisher an den Veranstaltungen mit Einleitung und anschließender Diskussionsrunde teil. Die Reaktionen sind durchweg positiv, vielen ging ‚Barbara’s Story‘ unter die Haut. Die im Film gezeig- ten Tipps für den Umgang mit De-
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