Cellitinnen 1_2017
Medizin | Betreuung
Dem Krebs davongefahren Bewegung stärkt Körper und Geist
rapie. Das CellitinnenForum hatte Gelegenheit, mit Herrn Tabat zu sprechen: Herr Tabat, was bedeutet Sport für Sie? Sport ist ein wichtiger Bestandteil in meinem Leben. Als junger Mann bin ich durch meinen Vater und meine Brüder zum Radsport gekommen und dabei geblieben. Als man mich 1973 gefragt hat, ob ich die Rad- rennveranstaltung ‚Rund um Köln‘ betreuen möchte, war ich sofort Feuer und Flamme. Wie hat Ihnen Ihre Fitness während der Behandlungsphase geholfen? Die Diagnose hat mir erst mal den Boden unter den Füßen weggeris- sen, da war Sport ein guter men- taler Ausgleich. Und ohne meine regelmäßigen Sporteinheiten und den Fitnesszustand, den ich da- durch habe, hätte ich die Behand- lung sicher nicht so gut durch- gestanden. Ich bin sogar zwischen den Behandlungseinheiten und bis kurz vor der Operation regelmäßig Rad gefahren. Sie haben vor kurzem die letzte Chemotherapie hinter sich ge- bracht. Wie geht es Ihnen heute? Heute kann ich sagen, dass alle Nachuntersuchungen positive Er- gebnisse gebracht haben und ich als gesund gelte. Dank guter Ärzte und einer individuellen Therapie. Si- cher ist, dass ich mich bald wieder auf das Rad schwinge.
Artur Tabat (2.v.re.) – Sport half bei der Überwindung einer schweren Krankheit
Jeder weiß, dass eine gesunde Lebensweise mit ausreichend Bewegung und guter Ernährung Körper und Geist guttut. Aber was ist, wenn man plötzlich trotz aller Vorsorge ein Krebspatient ist? Für viele Erkrankte stellt sich dann die Frage: Was kann und was darf ich mir im Alltag noch zutrauen? Die Wirkung von Sport bei Krebs- patienten wurde in klinischen Stu- dien untersucht. Dabei hat sich gezeigt, dass körperliche Aktivität messbar die Nebenwirkungen einer Chemo- oder antihormonellen The- rapie reduzieren kann. Außerdem steigern sich die Leistungsfähigkeit und das Selbstbewusstsein. Doch nicht nur das: Körperliche Aktivität hat auch einen positiven Einfluss auf den Verlauf einer Krebserkran- kung. Experten des World Cancer
Research Funds empfehlen eine halbe Stunde gemäßigter Aktivität pro Tag, beispielsweise zügiges Ge- hen. In jedem Fall ist die Rückspra- che mit dem behandelnden Arzt wichtig. Einer, der dem Krebs sprichwört- lich davon gefahren ist, ist Artur Tabat. Der 74-Jährige ist im Kölner Raum eine bekannte Größe, denn er organisiert seit vielen Jahren das beliebte Radsport-Event ‚Rund um Köln‘. Im Rahmen einer Routineun- tersuchung zur Darmkrebsvorsorge im St. Vinzenz-Hospital wurde bei Tabat ein Mastdarmkarzinom ent- deckt. Damit begann eine lange Be- handlungsphase: Auf eine Chemo- therapie folgten 25 Bestrahlungen, sechs Wochen später die OP und danach wieder eine Chemothe-
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