Cellitinnen 1_2017
Glauben | Leben
Wegbegleiter des Lebens XXV. Teil Die heilige Louise von Marillac
nen Weg an all den Lichtern erken- nen kann, die er angezündet hat.“
Vinzenz von Paul hat dabei nicht nur selber für Arme und Notleidende Lichter von Beistand und Hilfe angezündet. Er hat es auch ver- standen, ‚lebendige
Lichter‘ zur Mitarbeit zu motivieren. Das dabei schönste und wichtigste Licht – um im Bild zu bleiben – war zweifellos die heilige Louise von Marillac, die zu seinen engsten Ver- trauten gehörte.
Hl. Vinzenz von Paul
Die Lebenswege der beiden Hei- ligen kreuzten sich im Jahr 1625. In jener Zeit hatte der aus der Gas- cogne im Südwesten Frankreichs stammende Vinzenz schon seinen Weg gefunden. Als nachgeborener, aber begabter Sohn eines Klein- bauern sollte er nach den Gepflo- genheiten der Zeit Priester werden, um dann mit den anfallenden festen Einkünften des geistlichen Standes die Familie zu unterstützen. Schon mit 19 Jahren empfing er die Pries- terweihe. Dann folgten ziemlich un- stete Jahre. 1608 gelangte er nach Paris, sein Ehrgeiz brachte ihn in Beziehung zu hochadligen Kreisen, was seine kirchliche Karriere förder- te. Die Kontakte und Aufgaben, die er dann hatte, verschafften ihm aber zugleich eine neue Sicht auf seine Berufung: Gegen die schlimme Ver-
Gläserner Schrein mit den Reliquien der Heiligen in der Kapelle des Mutterhauses der Vinzentinerinnen in der Pariser Rue de Bac
Kann man das große Werk christ- licher Nächstenliebe des heiligen Vinzenz von Paul in Form eines Bildes verdeutlichen? Der Cari- taswissenschaftler Martin Patzek beschreibt es in Form einer per- sönlichen Erinnerung über den Gaslaternenanzünder in den Stra- ßen vergangener Zeiten. „Abends,
bei Beginn der Dunkelheit, fuhr ein Mann mit dem Rad von Laterne zu Laterne und zog mit einer langen Stange den Gashahn auf, sodass die Lampe aufstrahlte. Den ganzen Weg dieses Mannes konnte man verfolgen an den Lichtern, die er angezündet hatte. Wie sinnvoll ist ein Menschenleben, wenn man sei-
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