Cellitinnen 1_2017
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Selbstständigkeit trainieren Was macht die Ergotherapie?
Ein Rundgang durch das Neurolo- gische Therapiecentrum und das St. Marien-Hospital soll darüber Aufklärung geben und Gelegen- heit bieten, den Kollegen von der Ergotherapie über die Schulter zu schauen. Auf der ersten Station sehen wir Patienten, die gemeinsam an einem Tisch sitzen und versuchen, mit ei- ner Nadel auf ein kleines Schwämm-
Die ‚Kognitionsgruppe‘ ist in Brett- spiele vertieft. Die Patienten sind konzentriert bei der Sache. Bei ‚Mensch ärgere Dich nicht‘, ‚Ma- lefiz‘ und ‚Mühle‘ werden Denk- und Gedächtnisfunktionen trainiert. Darunter zählen unter anderem das Abstraktionsvermögen, also das Filtern von wichtigen und unwich- tigen Informationen, das Beurteilen und Entscheiden von Sachverhal- ten, logisches Denken, Schluss-
shirts – mit Stöcken und Bällen und führen Gymnastik mit den Patienten durch. Im Treppenhaus üben Kol- legen mit Patienten das Gehen am Rollator und das Treppensteigen. Aber ist das nicht die Aufgabe der Physiotherapeuten? Der Unterschied der beiden Fach- bereiche liegt in der Zielsetzung. Die Physiotherapie hat einen funktions- orientierten Ansatz. Sie orientiert sich bei der Behandlung an den Beschwerden und den Funktions-, Bewegungs- oder Aktivitätsein- schränkungen des Patienten. Der Schwerpunkt der Ergotherapie liegt dagegen auf der Verbesserung der Tätigkeiten im täglichen Leben. Zum Beispiel das ADL-Training (Ak- tivitäten des alltäglichen Lebens): Es umfasst die Behandlung und das Training individuell eingeschränkter Bewegungsabläufe im Alltag. Darunter können die eigene Kör- perpflege fallen, das Ankleiden, Haushaltsführung oder Tätigkei- ten, die sich auf den beruflichen Alltag oder Hobbys beziehen. Sich alleine waschen und anziehen zu können, ist für viele Patienten als Ausdruck von Selbstständigkeit wichtig. Ebenso zählt zur Ergothe- rapie die Hilfsmittelberatung. Dabei dreht sich alles rund um das für den Patienten richtige Pflegebett, den Gebrauch des Toiletten- oder Duschstuhls oder die Auswahl und Handhabung des Rollators.
chen einzustechen. ‚Feinmotorik- gruppe‘ nennt sich das Ganze. Es hilft den Patienten, alltägliche Be- wegungsabläufe zu verbessern, wie beispielsweise Knöpfe zu schließen, zu schreiben, wieder mit Messer und Gabel umgehen zu können. All dies sind winzig kleine Bewegungs- abläufe, für die unsere Hände das Werkzeug sind und die einem erst bewusst werden, wenn unsere Fein- motorik auf Grund einer Erkrankung eingeschränkt ist oder ausfällt.
folgerungen aus Zusammen- hängen ziehen, Problemlösungen finden und natürlich das Kurz- und Langzeitgedächtnis. Zu weiteren Angeboten der Ergotherapie ge- hören das Frühstückstraining, der Mittagstisch, das Haushaltstraining, die Kreativgruppe und viele andere Bereiche, die dem Patienten in sei- ner Selbstständigkeit weiterhelfen sollen. Im großen Therapieraum arbeiten Ergotherapeuten – gut zu erkennen an ihren weinroten Polo-
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