Cellitinnen 1_2018

Profile | Personen

Was macht eigentlich …? Georgia Dimitriou, Tumordokumentarin am K lner St. Vinzenz-Hospital

stellungen: Welche Untersuchun- gen, zum Beispiel Endoskopie, Sonografie, Computertomografie (CT), wurden durchgeführt und welche Befunde haben sich er- geben? Welche Ergebnisse haben die Untersuchungen der Gewebe- proben erbracht, die bei Punktio- nen oder Operationen entnommen wurden? Welche Diagnose ergibt sich daraus? Wir nehmen auch an den interdisziplinären Tumorkonfe- renzen teil, um zu erfahren, welche Therapie die Fachärzte empfehlen. Sobald alle Befunde vorliegen, werden diese in einem Tumor- dokumentationssystem erfasst und an das ,klinische Krebsregis- ter‘ gemeldet. Die Daten werden dort gesammelt und zusammen- gefasst. Aus den Ergebnissen lässt sich ablesen, wie hoch die Überlebensraten bei bestimmten Tumorerkrankungen sind, ob die Therapiestandards eingehalten werden und in welchen Regionen bestimmte Krankheiten oder be- stimmte Operationen besonders häufig vorkommen. Bundesweit sind alle Kranken- häuser und Arztpraxen dazu ver- pflichtet, diese Daten zu erheben und weiterzugeben. Anhand der statistischen Auswertungen lassen sich Verbesserungspotenziale auf- decken. Darüber hinaus dokumentieren wir die Fälle für die Zertifizierung der Organzentren und des Onkologi-

schen Zentrums. Für die Fachab- teilungen mit onkologischen Fällen erstellen wir zusätzlich Quartals- und Jahresberichte. Auch wenn der Patient schon längst nicht mehr bei uns behandelt wird, müssen wir für das Krebsregister Nachsorge- daten einholen. Wir dokumentieren also auch den weiteren Krankheits- verlauf. Welche beruflichen Voraussetzun- gen muss man mitbringen? Wel- che Ausbildung haben Sie? Ich habe meine Ausbildung als Kauffrau imGesundheitswesen ab- solviert. Nach meiner Ausbildung habe ich in der Tumordokumenta- tion einer Hautklinik im Sauerland gearbeitet, bevor ich im St. Vin- zenz-Hospital in Köln angefangen habe. Ich bin also eher eine Quer- einsteigerin. Es gibt aber auch den klassischen Ausbildungsweg zur Medizinischen Dokumentations- assistentin. Je nach Bundesland dauert die Ausbildung zwei bis drei Jahre. Welche persönlichen Vorausset- zungen muss man mitbringen? Wichtig ist auf jeden Fall ein Inte- resse an medizinischen Themen, speziell an der Onkologie. Dann haben wir auch immer wieder mit Statistiken, Zahlen und Auswer- tungen zu tun. Generell sollte man schon gerne am PC arbeiten.

Georgia Dimitriou ist im St. Vin- zenz-Hospital als Teamleiterin für die Tumordokumentation zustän- dig. Was das genau heißt, erklärt sie uns im Interview. Frau Dimitriou, seit wann sind Sie Tumordokumentarin? Ich bin seit September 2012 im St. Vinzenz-Hospital als Tumordo- kumentarin beschäftigt. Vorher war ich für die Tumordokumentation einer Hautklinik zuständig. Dort bin ich auch das erste Mal mit diesem Gebiet in Berührung gekommen. Was gehört zu den Aufgaben einer Tumordokumentarin? Wir dokumentieren alle Krebs- erkrankungen, die in den Kölner Cellitinnen-Krankenhäusern auf- treten. Das heißt, wir ermitteln und erfassen den Krankheitsverlauf der Patienten nach folgenden Frage-

Vielen Dank für Ihre Zeit und das Gespräch!

CellitinnenForum 1/2018 29

Made with FlippingBook - Online catalogs