Cellitinnen 1_2018

Idee | Einsatz

Chormusik verzauberte Senioren Begeisterung beim Adventskonzert des K lner Hochschulchors ‚fiat ars‘

Es war genau diese Spannung am Ende eines Konzerts: Wenn der letzte Ton verklingt und alle, sowohl Sänger als auch Konzertbesucher, atemlos dem hinterher lauschen, was sie da gerade gemeinsam er- lebt haben, ehe sich die erste Hand zum Applaus wagt. Unter dem Motiv ‚Best beloved night – Stimme und Stille, Ruhe und Ruf‘ hatte der Kammerchor der Köl- ner Hochschulgemeinde ‚fiat ars‘ Mitte Dezember eine gute Stunde lang die Bewohner aus den Häusern der Seniorenhaus GmbH der Celli- tinnen zur hl. Maria auf den Weg zur Krippe eingestimmt. Gemäß dem Jesaja-Wort „Das Volk, das imDun- kel lebt, sieht ein helles Licht“ setzte das über 30-köpfige Ensemble die starken Bilder adventlicher Verhei- ßung in Gesang um, teils vier- oder achtstimmig; Enthusiasten wollen gar zwölf Stimmen herausgehört haben. Dabei bot die Gruppe um Chorleiter Jonas Dickopf geistliche Chormusik aller Epochen, wobei

der Schwerpunkt auf zeitgenös- sischen Kompositionen lag. Was musikalisch zunächst ungewohnt für die Besucher war, faszinierte im Konzertverlauf alle Zuhörer, die teils mit angehaltenem Atem den Chorstücken folgten und bei be- kannten Themen wie ‚Es kommt ein Schiff geladen‘ oder ‚Macht hoch die Tür‘ leise mitsangen. Auch die zeitgenössischen Stücke wie ‚Si- lence‘ von Mike Sheppard oder ‚Il solfeggio‘ von Arvo Pärt nahmen die adventliche Stimmung auf. Faszinierend für manche Zuhörer, dass der mehrstimmige Gesang eine weite Klangfülle transportier- te: „Aber ich habe doch die Orgel gehört! Wo war denn die Orgel? Haben die das alles nur mit den Stimmen gemacht?“ Die Mutterhauskapelle des Klosters der Cellitinnen zur hl. Maria war voll besetzt. Aus Vilich, Nideggen, Düren, Hersel, Bonn und Lindenthal waren Bewohner und Mieter der Seniorenhäuser mit Bussen gekom-

men, um die Stimmen zu genießen und sich von ihnen berühren zu lassen. Auf der Empore verfolgten auch die Cellitinnen-Schwestern aus demMutterhaus sowie Diakon Wolfgang Allhorn gebannt die musi- kalische Darbietung. Zum Schluss gab es für die Zuhörer kein Halten mehr. Eine Bewohnerin ließ es sich nicht nehmen, den Chorsängern persönlich Rosen zu überreichen. Sabine Stier von der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria dankte im Namen aller dem Chor für den außergewöhnlichen künstlerischen Auftritt und dem Stiftungsvorstand für die Finanzierung des advent- lichen Nachmittags. Im Anschluss genossen Besucher und Chor Kaffee und Kuchen in der Cafeteria des Heilig Geist-Kranken- hauses. Zur Freude aller brachte ‚fiat ars‘ zwei weitere Stücke zu Ge- hör und verzauberte damit nicht nur die Senioren, sondern auch Patien- ten, Angehörige und Mitarbeiter in der benachbarten Lobby der Klinik.

CellitinnenForum 1/2018 43

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