Cellitinnen 1_2018

Idee | Einsatz

Lebenswert alt werden Das Programm ‚fit für 100‘ bringt Senioren in Schwung

Sport und Fitnesstraining im Al- ter? „Ja, auf jeden Fall!“, beteuern Renate Engels und Waltraud Petz, die beide im Seniorenhaus Serafine in Würselen-Broichweiden leben. Renate Engels fühlt sich im voll- stationären Bereich des Hauses wohl. Sie genießt, dass rund um die Uhr jemand in der Nähe ist, der sie bei der täglichen Pflege unter- stützt. Die verschiedenen Gruppen- angebote und Veranstaltungen im Haus besucht sie gerne, ebenso wie Waltraud Petz, Mieterin des dem Seniorenhaus angeschlosse- nen Seniorenwohnens. Beide Da- men gehen regelmäßig zum ‚fit für 100‘, das immer montags und frei- tags am Vormittag stattfindet. Das Interesse an dieser Veranstaltung ist groß und so wurde kurzerhand noch eine zweite Gruppe ins Leben gerufen, die sich an den beiden Tagen nachmittags trifft. Aber was ist eigentlich ‚fit für 100‘? Es handelt sich um ein gezielt kraftförderndes Bewegungsange- bot, das von der Sporthochschule Köln für Senioren entwickelt wurde. Egal wie die Wohnsituation oder der Hilfebedarf aussehen, jeder kann mitmachen. Die Trainer werden speziell geschult, um adäquat auf den Einzelnen eingehen und die festgelegten Übungen anleiten zu können. Ein Training gliedert sich in zwei unterschiedliche Teile – in einen va- riablen Teil mit Koordinationsübun-

gen und Spielen zur Gedächtnis- schulung und einen festen Teil mit dem vorgegebenen Kraftübungs- programm. Bei Letzterem wird die Muskulatur mit Gewichten trainiert, so dass die Muskelkraft zumindest erhalten oder sogar aufgebaut wird. Nachweislich besteht ein enger Zu- sammenhang zwischen der körper- lichen Verfassung und dem Bewe- gungsverhalten eines Menschen. Nicht alle Defizite sind durch ein Training kompensierbar, jedoch können Muskulatur, Knochen und Organfunktionen positiv beeinflusst werden. Auch der alternde Körper kann trainiert werden und so trägt regelmäßige Bewegung zur Erhal- tung der Alltagskompetenz bei.

dass Bewegung und somit der Er- halt der Mobilität sehr wichtig sind. Sie nutzt für längere Strecken den Rollator und geht selbstständig spazieren. Und weil sie dies noch lange tun möchte, kommt sie seit fast drei Jahren zweimal wöchent- lich zum Training. Damals war sie neu ins Seniorenwohnen eingezo- gen und stieß zufällig auf die Grup- pe, als sie im Haus unterwegs war. Da sie auch früher Sport getrieben hat, weckte das Angebot ihr Inte- resse. Kurz entschlossen ging sie in den Gruppenraum und fragte, ob sie denn mitmachen könne. Die Leiterin lud sie ein, sich einfach da- zuzusetzen und das Training anzu- schauen. Und was sie sah, gefiel Waltraud Petz. Nach einigen theoretischen Erläute- rungen und seit der Einholung des ärztlichen Attestes gehört Waltraud

Mobilität erhalten

Nun zurück zu den Teilnehmerin- nen. Waltraud Petz weiß genau,

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