Cellitinnen 1_2018

Idee | Einsatz

hen. Durch die gewonnene Kraft in den Beinen schafft sie es, sich im Rollstuhl wieder richtig zu positio- nieren oder sich aufzustellen. Wenn sie Schwierigkeiten mit der Luft hat, dann atmet sie tief durch – so wie sie es im ‚fit für 100‘ gelernt hat. Renate Engels hilft das Wissen um die Atmung sehr und sie kann die- se gezielt steuern und einsetzen. Der Weg dorthin war mit sehr viel Arbeit und noch mehr Übungen verbunden. Zu Beginn ist das Training mit Ge- wichten völlig neu für die meisten Bewohner. Wie werden die Gewich- te richtig gehalten? Wie sitze oder stehe ich während der Übungen am besten? Worauf muss ich beson- ders achten? Wie muss ich atmen? Diese Fragen werden beantwortet und der Sinn und Zweck der ein- zelnen Übungen erklärt. Wichtig ist die regelmäßige Anwesenheit, um gute Ergebnisse erzielen zu kön- nen. „Wenn ich mal nicht zum ‚fit für 100‘ kann, merke ich das an den Knochen und Gelenken. Ich werde steif.“ Diese Erfahrung machen fast alle Teilnehmer, nicht nur die des Würselener Seniorenhauses. Das bestätigen auch die Auswertungen der Kölner Sporthochschule.

die Übungen eben abgeschwächter durchgeführt oder sie macht etwas längere Pausen. Ohnehin kennt je- der Bewohner seinen Körper am besten und nimmt dessen Zeichen wahr, so dass er sich – neben den stattfindenden Pausen – eine zu- sätzliche nehmen darf. Zwischen- durch werden Getränke gereicht, um das Pensum von 60 Minuten durchzuhalten. Diese Gelegenheit wird gerne genutzt, um ein wenig zu klönen oder langsam zu den Gedächtnisübungen überzugehen. Auch gezielte Atemübungen wer- den von den Teilnehmern als posi- tiv angesehen. Zum Abschluss ist auch eine kleine Geschichte oder eine Einladung zu anderen Ver- anstaltungen des Seniorenhauses willkommen.

Übungen werden Gewichte einge- setzt, die auf die körperliche Ver- fassung der Teilnehmer abgestimmt sind. ImWechsel werden Arme und Beine trainiert. Die Aufgabe des Trainers ist es, nicht nur die Übungen vorzumachen und anzuleiten, sondern besonders auf die einzelnen Teilnehmer zu achten: Werden die Gewichte richtig gehal- ten? Ist die Körperhaltung günstig? Welche Gewichte passen zur aktu- ellen Tagesform des Bewohners? Renate Engels lacht. Natürlich ist es Aufgabe des Trainers, auf die Teilnehmer zu achten, doch sie, wie auch die anderen, die schon länger dabei sind, merken, wenn jemand nicht ‚in Form‘ ist. Den Bewohnern sind die Übungen bereits so ver- traut, dass zum Teil schon in den Raum gerufen wird, welche Übung als nächste kommt. Die Teilnehmer sind aktiv dabei und freuen sich auf den nächsten Termin – auf das körperliche Training aber genauso auf die gesellige Atmosphäre bei der viel gelacht und erzählt wird. Wanda Majewski

Die Kontinuität des An- gebotes muss also

gewährleistet sein. Auch wenn die Tagesform von Renate Engels mal nicht so

Das Training

Ob eine Teilnahme überhaupt mög- lich ist, überprüft der Hausarzt und attestiert, dass dem nichts imWege steht. Und wie läuft nun ein Trai- ning konkret ab? Bei den einzelnen

gut ist, be- sucht sie das ‚fit für 100‘. Dann werden

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