Cellitinnen 1_2020
Glauben | Leben
recht ausgebaute Gründungshaus als stationäre Pflegeeinrichtung zu übernehmen. Von 1985 bis 2011 war dort auch das Generalat ange- siedelt, das sich seitdem, bedingt durch die vermehrte internationale Ausrichtung der Gemeinschaft mit Schwerpunkt Brasilien, in Curitiba im Bundesstaat Paraná befindet. Nicht nur im Süden, sondern in ganz Brasilien sind Schwestern in drei Ordensprovinzen tätig. Auch auf dem afrikanischen Kon- tinent sind die Franziskanerinnen seit 1996 in Angola in mehreren Niederlassungen tätig und küm- mern sich dort um die Ärmsten der Armen. Diesem Apostolat widmen sich die Ordensfrauen auch seit 2004 in Honduras, einem der not- leidendsten Länder Mittelamerikas. Auch wenn die Zahl der Schwes- tern in Deutschland und den Nie- derlanden stark rückläufig ist, sind die Franziskanerinnen ein ‚Orden
weitergeführt. Schon über Jahre zuvor gab es eine intensive und ver- trauensvolle Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Cellitin- nen-Organisation zu den Themen der Umsetzung und Fortführung kirchlicher Unternehmenskultur. Die vielen Gemeinsamkeiten imBereich von Zielen und Qualitätsstandards waren Voraussetzung dafür, dass sich die Franziskanerinnen 2011 entschlossen haben, achtzig Pro- zent ihrer Seniorenhilfe GmbH auf die Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria zu übertragen. Diese Kooperation bewahrt die Selbst- ständigkeit der fünf Häuser, deren Identität und Katholizität mit einer eigenen Geschäftsführung und eigenem Aufsichtsrat unter dem Dach der Cellitinnen-Stiftung. Den Schwestern ist es dadurch gelun- gen, das Erbe ihrer Gründerin lang- fristig zu sichern. Stephanie Habeth-Allhorn Stiftung der Cellitinnen
Die Ordensgründerin Mutter Alphonsa Kuborn
schiedenen sozial-caritativen Auf- gabenbereichen. Mutter Alphonsa starb am 6.September 1897 in Val- kenburg. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof des St. Jo- sephklosters.
Rückkehr und Expansion
Erst 1921 kamen die Franziska- nerinnen nach Grevenbroich-Elsen und damit nach Deutschland zu- rück. Dort und in Bad Honnef-Aegi- dienberg widmeten sie sich später auch der Betreuung von Waisen und Kindern aus schwierigen fami- liären Verhältnissen. Ein für die Kon- gregationsgeschichte wesentlicher Schritt war der seit 1926 in Brasilien aufgenommene Krankendienst für Leprakranke in Paraná. Schultä- tigkeiten und Internatsführung im Nachbarstaat Santa Catarina ka- men hinzu. Anfang der 1960er-Jahre verfügte die Kongregation – seit 1939 mit dem Namen ‚Franziskanerinnen vom hl. Josef‘ (FSJ) – über 600 Schwestern in 39 Niederlassungen. 1963 kehrten die Schwestern auch nach Schweich zurück, um das mittlerweile überbaute und zeitge-
mit Zukunft‘, weil es Be- rufungen aus dem Umfeld der Standorte südlich des Äquators gibt. Gegenwärtig gehören 320 Schwestern der Kongregation an. Mit Weitsicht haben sie auch die Weichen zur Zu- kunftssicherung ihrer in Deutschland von jeher erfolgreich betriebenen Werke gestellt. Seit 2010 werden die fünf Altenheime in Bad-Honnef-Aegidien- berg, Unkel, Körperich, Speicher und Schweich in der Trägerschaft der ‚Fran- ziskanerinnen vom Hl. Jo- sef Seniorenhilfe GmbH‘
Die Grabstätte der Ordensgründerin
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