Cellitinnen 2_2016-3

Frieren bei minus 110 Grad Neue Kältekammer im Wuppertaler Krankenhaus St. Josef 

Medizin | Betreuung

Nach 18 Monaten Pause hat das Krankenhaus St. Josef wieder eine Kältekammer - selbstverständlich auf dem neuesten Stand der Tech- nik und mit unmittelbarer Anbin- dung an den Therapiebereich. Dazu beigetragen hat unter anderem auch die großzügige Spende der Stiftung Krankenhaus St. Josef. Die Kältekammer verfügt über zwei Kabinen. Sie ist mit einem Kältegenerator ausgestattet, der Temperaturen zwischen minus 60 und minus 120 Grad erzeugt. Diese Kaltluft wird über eine Wandfläche in die Kammer ein- und über die gegenüberliegende Wand wieder abgeführt. Die Patienten halten sich bis zu maximal drei Minuten in der Kälte- kammer auf. In dieser Zeit bleiben sie ständig in Bewegung und unter Beobachtung. Der Raum wird in Badebekleidung betreten. Die Füße werden mit festem Schuhwerk geschützt. Mütze, Mundschutz und Handschuhe sind ebenfalls Pflicht. DieKältekammer bewirkt eine rapide und tiefe Abkühlung des Gewebes. Dieses zieht mehrere Reaktionen des Körpers nach sich. So werden die Schmerzrezeptoren in der Haut und im Bindegewebe beeinflusst, die Schmerzprozesse werden blockiert, Schwellungen reduziert und Schmerzen vermindert. Der Organismus schüttet die Hormo-

ne Cortison und Noradrenalin aus. Daneben werden körpereigene, schmerzlindernde Endorphine aus- geschüttet. Mit dem Verlassen der Kältekammer tritt eine Mehrdurch-

lungen mit Kälte durch Schnee vom Olymp. Im Laufe der letzten Jahrzehnte wurde die Kryothera- pie (Kryo = Kälte) in Japan weiter entwickelt. Der Einsatz von Kälte

blutung ein. Diese sorgt in vielen Fällen für eine Schmerzreduktion und vermehrte Beweglichkeit, die mehrere Stunden anhalten kann. Dieser Zustand stellt eine optimale Voraussetzung für den Einsatz von krankengymnastischen Übungen dar. Diese tragen dazu bei, die Ge- lenke wieder beweglich zu machen und die Muskulatur aufzubauen.

hat sich als Therapie verschiede- ner rheumatischer Erkrankungen bewährt. Sie wird vornehmlich bei chronischen Gelenkentzündungen eingesetzt. Die Ganzkörperthera- pie, wie sie durch die Kältekammer ermöglicht wird, eignet sich des- halb besonders für Patienten mit entzündlich-rheumatischen oder degenerativ-rheumatischen Ge- lenkerkrankungen, entzündlichen Wirbelsäulenerkrankungen und Weichteilrheumatismus.

Bereits die alten Griechen behan- delten entzündliche Gelenkschwel-

CellitinnenForum 2/2016 11

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