Cellitinnen 2_2016-3

Kultur | Freizeit

Raum der Stille Meditieren, entspannen, besinnen im Kölner St. Vinzenz-Hospital

die Krankenhausseelsorger Ort für Gespräche und Interventionen in existenziellen Lebenssituationen. Den Krankenhausseelsorgern Martina Kött, Andrea Máthé und Georg Menne sowie dem Licht- und Raumkünstler Mario Haunhorst ging es im Gestaltungsprozess darum, in der Umgebung der Klinik einen ‚anderen Ort‘ zu schaffen, der der Seele Raum lässt und zugleich über das ‚Hier und Jetzt‘ hinausweist. Diese Wirkung entsteht durch eine ungewöhnliche und zugleich präzi- se Kunstform. Der Besucher wird in einen schräg auf dem Boden ver- laufenden Weg hineingenommen, der seitlich von Bänken gesäumt ist. Vor dem Fenster wandelt sich der Weg in ein senkrecht stehendes Glasbild, das als raumkünstlerisches Architekturelement das Tageslicht lenkt und den Raum bestimmt. Vier

gelb leuchtende Farbformen sind auf zwei freistehenden, über drei Meter hohen Glaselementen asym- metrisch so gefügt, dass eine lichte, für das Auge kaum zu fassende Kreuzform ablesbar wird. Diese Form ist in ihrer Größe zugleich lapidar und präzise: Ein christlich orientierter Besucher mag die Ge- staltung als moderne Referenz des österlichen Glaubensgeheimnisses empfinden. Der Raum der Stille, entstanden in einem ehemaligen Büro, liegt am historischen Eingang des St. Vinzenz-Hospitals (Merheimer Straße). Er wird von der Kranken- hausseelsorge betreut. Der Raum ist von 7:00 Uhr bis 20:00 Uhr ge- öffnet; eine kleine Farbampel auf der Tür markiert mit roter Farbe die Momente, in denen der Raum als Rückzugsort dient.

„Ein Raum der berührt, ein Raum, der wohltuend anders ist, ein Raum, der Raum gibt und über sich hinaus weist, ein Raum, der ganz unter- schiedlichen Menschen offen steht: All diese Eigenschaften wohnen dem neuen Raum der Stille inne.“ Der neue Raum der Stille im St. Vin- zenz-Hospital, der Anfang Februar feierlich im kleinen Rahmen von Diakon Wolfgang Allhorn gesegnet wurde, macht neugierig. Es ist ein überkonfessioneller Ort der Ein- kehr. Der Raum bietet Vorbeikom- menden, Patienten und Besuchern, aber auch Mitarbeitern Gelegenheit einzukehren, um zu entspannen, sich zu besinnen, zu meditieren oder zu beten. Zugleich ist er für

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