Cellitinnen 2_2017_1

Medizin | Betreuung

Stromversorgung lahmgelegt Im Heilig Geist-Krankenhaus ging es trotzdem sicher weiter

Stromausfall! Was in einigen Län- dern zumAlltag gehört, ist hierzulan- de glücklicherweise eher eine Aus- nahme. In Büros und Haushalten bedeutet er in der Regel eine sehr ärgerliche, aber nicht unbedingt be- drohliche Unterbrechung des All- tags. Doch was passiert eigentlich bei einem Ausfall der Stromversor- gung in einem Krankenhaus? Ein Ort, an dem hochkomplexe Ope- rationen durchgeführt und in dem einige Patienten ununterbrochen beatmet oder computergestützt überwacht werden müssen? Ende März kam es zu so einem Stromausfall im Heilig Geist-Kran- kenhaus in Longerich. Vormittags gegen viertel nach elf gingen plötz- lich die Deckenlampen in der Ver- waltungsebene aus – Stromausfall für vier Stunden auf dem ganzen Gelände. Die Hauptversorgungs- leitung vor dem Haus war durch eine Panne beim Energieversorger beschädigt worden. Sofort griffen sogenannte USV, also unterbre- chungsfreie Stromversorgungs- Anlagen, ein, damit beispielsweise die Operationslampen weiter leuch- teten. Zudem gewährleistete ein Notstromaggregat innerhalb von wenigen Sekunden, dass lebensnotwendi- ge Maschinen wei- ter mit Strom ver- sorgt wurden. Diese tech- n i s c h e n Anlagen

sind mittlerweile Standard in deut- schen Krankenhäusern.

„Alle Mitarbeiter haben sich sehr unterstützend verhalten und die Abteilungen haben diese Un- annehmlichkeit wirklich gut ge- meistert“, resümiert Dr. Guido Lerzynski, Geschäftsführer des Heilig Geist-Krankenhauses. Auch dass an diesem Tag ohne Regel- stromversorgung in der Kantine kein Mittagstisch serviert werden konnte, wurde von den Mitarbeitern mit Fassung getragen. Der Verkauf von frisch belegten Brötchen am ‚Coffee-Point‘ im Eingangsbereich schnellte in die Höhe. Gut zu wis- sen, dass so ein Zwischenfall zwar ein Ärgernis für alle Beteiligten ist, es im Krankenhaus aber in jedem Fall sicher weitergeht.

Für die technische Leitung des Hauses hatte ab diesem Moment erste Priorität, die Funktionen im ganzen Haus zu überprüfen und alle Fehlermeldungen zu sammeln. „Das Wichtigste aber ist, dass in solchen Situationen die Kommuni- kation innerhalb eines Hauses ein- wandfrei funktioniert“, erklärt Dirk Malorny, technischer Leiter des Heilig Geist-Krankenhauses. Er sei darauf angewiesen, dass ihm alle Abteilungen Einschränkungen umgehend meldeten. Nur so könne sich die Technik ein Bild von den Störungen machen und wiederum Empfehlungen für anzupassende Prozessabläufe aussprechen. Das habe wunderbar geklappt, so Malorny. Die Sicherheit der Pa- tienten war zu keiner Zeit gefährdet.

CellitinnenForum 2/2017 25

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