Cellitinnen 2_2017_1

Vorwort

Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

mit den Worten eines unbekannten Autoren „Gärten sind wie gute, alte Freunde. Sie können trösten, beglücken, versöhnen, begeistern“ möchte ich Sie auf die Frühsommerausgabe des CellitinnenForums einstimmen. Viele Bewohnerinnen und Bewohner unserer Seniorenhäuser gehören einer Generation an, die den eigenen Garten noch als Lebens- ja sogar als Existenz- grundlage kennen. Wie wichtig war es, den Garten im Spätherbst für das kommende Jahr vorzubereiten, den Boden zu lockern und den Kompost einzuarbeiten, um im nächsten Jahr frühzeitig mit dem Säen und Pflanzen beginnen zu können. Gerade in den Zeiten höchster Not, in den Kriegs- und Nachkriegsjahren sicherte der eigene Garten, in dem vielleicht in einer Ecke noch ein Kaninchen- oder Hühnerstall untergebracht war, die Versorgung mit den meisten Nahrungsmitteln. Dafür waren aber sämtliche Familienmitglieder

über Wochen im Einsatz. Wir Kinder mussten im Frühsommer die Kartoffelkäfer von den Blättern abklauben, damit wir dann am Ende der Herbstferien viele Kartoffeln einsammeln konnten. Bei aller Last war der eigene Garten aber auch ein Ort, an dem die Familie zusammenkam, um den Ertrag aller Mühen gemeinsam zu genießen. Das Leben in und mit der Natur ist vielen Seniorenhausbewohnern vertraut. Umso mehr war und ist es uns ein Anliegen, dass in unseren Einrichtungen die Möglichkeit besteht, in einem Garten zu sitzen, Pflanzen, Teiche oder Wasserspiele zu genießen und vielleicht sogar Tiere zu beobachten. Die Gartenbank unter einem Baum, die vom Hochbeet gepflückte Erdbeere, der Duft der blühenden Rose wecken Erinnerungen an vergangene Tage, lösen Wohl- und manchmal auch Glücksgefühle aus. Wie schnell kommt man beispielsweise in ein Gespräch, wenn man auf die Blütenpracht hinweist. Oder wie entspannend ist es, still nebeneinander zu sitzen und den Blick in die Natur zu richten. Auch ohne Worte entsteht das Gefühl der ‚gemeinsamen Wellenlänge‘. Wir möchten, dass die Bewohner, die Angehörigen aber auch die Mitarbeiter genau dieses in den Gärten unserer Senioreneinrichtungen empfinden.

Für die kommenden Sommermonate wünsche ich Ihnen ein wenig Zeit und Muße, die Natur von ihrer schönsten Seite erleben zu können.

Hans Mauel Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria

CellitinnenForum 2/2017 3

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