Cellitinnen 2_2017_1

Glauben | Leben

Nach Lösungen suchen 6. Ordenstag der Solidaris zeigt Möglichkeiten auf

Unter dem Motto ‚Strukturwandel im Orden – heute die richtigen Schritte gehen‘ hatte die Solidaris, eine bundesweit tätige Prüfungs- und Beratungsgesellschaft für die Non-Profit-Branche, Anfang März zu ihrem 6. Ordenstag eingeladen. Mehr als 180 Ordens-Christen aus rund 80 Gemeinschaften sowie zahlreiche Experten aus dem und für den Ordensbereich waren zu diesem zweitägigen Austausch über aktuelle ordensspezifische, un- ternehmerische und gesellschafts- politische Fragen zusammenge- kommen. Ein Fachvortrag von Wirtschafts- prüfer Martin Tölle, stellvertretender Geschäftsführer der Solidaris sowie Leiter des ‚KompetenzTeams Kir- che, Orden und Caritas‘, sensibi- lisierte für relevante Gesetze und Vorschriften im Strukturwandel der Orden. Tölle erläuterte, wie ein an- gemessenes Compliance Manage- ment, vereinfacht ausgedrückt, die Selbstverpflichtung, sich an be- stimmte Regeln zu halten, erfolg-

reich ein- und fortgeführt werden kann.

haus GmbH der Cellitinnen erfolg- reich umgesetzte Konzept des ‚Seniorenklosters‘ vor. Nicht zu- letzt das bereits vor Jahren formu- lierte Unternehmensziel, Ordens- Christen in allen Häusern sichtbar in Erscheinung treten zu lassen, habe dazu geführt, über Möglich- keiten der Umsetzung nachzuden- ken. So nehme die Seniorenhaus GmbH eine zweifache Garanten- stellung ein. Zum einen werde den Bewohnern und Mitarbeitern ver- sprochen, dass Ordens-Christen in den Häusern lebten und sich nach Möglichkeit aktiv am Alltag beteiligten. „Gleichzeitig haben die Gemeinschaften die Gewissheit, ihr Ordensleben führen und die Sicher- heit des Seniorenhauses nutzen zu können“, so Kirsch. Für die Einrich- tung eines Seniorenklosters gäbe es kein Geheimrezept. „Das sind immer individuelle Lösungen, die in Abstimmung zwischen der Or- densgemeinschaft und der Senio- renhaus GmbH getroffen werden. Schließlich wollen wir, dass es den Konventen gut geht – räumlich, aber auch mental.“ Die zahlreichen Fragen zu diesem Konzept verdeutlichten, dass mit dem Seniorenkloster ein Ansatz zum Strukturwandel im Orden angeboten wird. Einen Flyer zum Thema können Sie bei der Senio- renhaus GmbH der Cellitinnen, Graseggerstr. 105, 50737 Köln- Longerich, Tel. 0221–974514–35 anfordern.

Was diese komplizierten Fach- zusammenhängedann inderRealität für die Gemeinschaften bedeuten, veranschaulichte Schwester Paula Bomas, Provinzkoordinatorin der Ordensgemeinschaft der Schwes- tern von der Göttlichen Vorsehung Deutsche Provinz e.V. Münster. ‚Notwendiger Strukturwandel und zukunftsträchtiger Neuaufbruch‘, so ihr Thema, sei viel mehr, als der Ver- kauf von fast leerstehenden Immo- bilien. Schwester Paula lenkte den Blick auf die vielschichtigen Gefühls- welten der Ordensangehörigen, ein Konglomerat aus Existenzangst und Hoffnung, Abschied und Zu- sammenkunft, Abschluss und Neu- anfang. Gerade diese Emotionen seien es, die einen Entscheidungs- prozess verzögerten. Für die Ge- meinschaften ginge es letztendlich darum, in diesem Prozess die ei- genen Grenzen zu markieren und zu akzeptieren sowie die erforderliche fachliche Unterstützung zuzulassen,

um nachhaltige Veränderungen einzuleiten. Bei der an- schließenden Podiumsdis- kussion stellte Geschäftsfüh- rerin Stephanie Kirsch das bei der Senioren-

Stephanie Kirsch zum Thema Seniorenkloster

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