Cellitinnen 2_2018
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Am Limit Das politische Berlin hat eine weitere Großbaustelle – die Pflege
keine behandlungspflegerischen Tätigkeiten wie Medikamentenga- ben oder Wundversorgung vor.
Löhne und neue Stellen
Und die Vergütung? Nach der Be- schäftigungsstatistik der Bundes- agentur für Arbeit verdient ein aus- gebildeter Altenpfleger in Vollzeit in NRW im Schnitt 2.801 Euro brutto, ein Gesundheits- und Krankenpfle- ger 3.370 Euro. Zum Vergleich: Der Durchschnittsverdiener aller Be- schäftigten in NRW erhält imMonat 3.350 Euro, imBundesdurchschnitt sind es 3.133 Euro. Das viel zitier- te Lohndumping in der Pflege hält demnach den Fakten nicht stand, wobei eine Besserstellung der Al- tenpflege mehr als wünschenswert wäre. Schließlich sind die Mitarbei- ter in Senioreneinrichtungen nicht weniger gut ausgebildet und leisten pflegerisch ebenso viel wie ihre Kol- legen in den Kliniken, auch wenn die Schwerpunkte in Ausbildung und Arbeit etwas anders gesetzt sind. Fragt man die Pflegekräfte in Kran- kenhäusern oder Senioreneinrich- tungen nach ihren Wünschen, be- klagen sie sich nicht zuerst über ihr Gehalt, sondern hauptsächlich über Personalnot und hohe Arbeits- belastung. Die Bundesregierung meint, hierauf Antworten gefunden zu haben: Altenpflegeeinrichtungen erhalten als Soforthilfe 8.000 zu- sätzliche Pflegestellen. Was sich
8.000 mehr Stellen für die Alten- pflege stellt die Große Koalition in Aussicht, andere Parteien fordern 25.000 Stellen als Soforthilfe für Kranken- und Seniorenhäuser, der Pflegerat geht von einem Bedarf von 100.000 zusätzlichen Vollzeit- stellen allein für die Kliniken aus. Schon heute bleibt eine offene Stel- le in der Pflege in NRW 157 Tage unbesetzt. Bei den Engpassberufen belegt die Altenpflege Platz 2, die Gesund- heits- und Krankenpflege kommt auf Platz 10. Pflege ist nicht attrak- tiv, die Altenpflege noch weniger als die Gesundheits- und Kranken- pflege. Eine hohe Arbeitsbelastung sowie mangelnde finanzielle und gesellschaftliche Anerkennung lau- ten einige der vorgebrachten Argu- mente.
Während sich in Norwegen nach internationaler Pflegestudie RN4CAST ein Gesundheits- und Krankenpfleger um 5,4 Patienten kümmert, betreut er in Deutsch- land 13 Patienten. Den Zahlen des Statistischen Bundesamtes für die Altenpflege folgend, kommen auf 785.000 stationär zu Pflegende 350.000 Vollzeit-Pflegestellen. Die- se wiederum sind zu 45 Prozent mit examinierten Kräften besetzt. Das bedeutet, dass rechnerisch eine Fachkraft fünf Bewohner pflegt, von denen mindestens drei in ihrer Alltagskompetenz erheblich ein- geschränkt sind. Berücksichtigt man Vakanzen sowie Krankheits-, Fortbildungs- und Urlaubstage, ist eine examinierte Pflegekraft für weit mehr als fünf Bewohner verantwort- lich. Zwar wird sie von Pflegehelfern unterstützt, doch nehmen diese
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CellitinnenForum 2/2018
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