Cellitinnen 2_2019

Medizin | Betreuung

mündlichen Verwarnung, wenn es die Situation hergebe, und appel- liere an die Vernunft seines Gegen- übers. „Ich setze die Dinge anders in Relation, tröste auch, wenn es sein muss, oder gebe einen Rat. Wir haben nur dieses eine Leben – und das sollten wir schätzen, pfle- gen und dafür kämpfen.“

des Kopf-Hals-Bereiches. Wenn man folgende Symptome wie- derholt oder langanhaltend be- obachtet, sollte man dies jedoch sicherheitshalber abklären lassen: einseitige Schluckbeschwerden, Infekte ohne Fieber, geschwollene Lymphknoten, plötzliche Gewichts- abnahme, Kraftlosigkeit, blutiger Speichel, Sprechstörungen oder ein Fremdkörpergefühl an der Zunge. 90 Prozent der bösartigen Erkran- kungen in Mundhöhle, Rachen, Kehlkopf, Lunge und Speiseröhre treten bei Menschen auf, die ver- stärkt Nikotin und Alkohol kon- sumieren. Bei den übrigen zehn Prozent lässt sich die Erkrankung Welche Risikofaktoren gibt es für Mundbodenkrebs?

auf eine Infektion durch Humane Papillomaviren (HPV) zurückführen. Eine Impfung gegen HPV kann also ebenso Schutz bieten, wie der weit- gehende Verzicht auf Nikotin und Alkohol. Wie kann man Mundbodenkrebs behandeln? Nachdem die Verdachtsdiagnose eindeutig bestätigt wurde, bespre- chen die beteiligten Mediziner in einer Tumorkonferenz die Therapie. In einem frühen Stadium und bei günstiger Lage des Tumors reicht oft eine Operation. Ansonsten wird zusätzlich eine Chemo- und/oder hochdosierte Strahlentherapie ver- ordnet. Falls erforderlich, können die einzelnen Therapiebaustei- ne auch miteinander kombiniert werden.

Interview mit Dr. Christoph Mö- ckel, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohren-Heilkunde und Kopf- und Hals-Chirurgie amKölner St. Franziskus-Hospital Ist Mundbodenkrebs eine häufige Erkrankung? Nein, es handelt sich um eine eher seltene Krebserkrankung, bei der die Neuerkrankten durchschnittlich 60 bis 70 Jahre alt sind. Männer sind öfter betroffen als Frauen – allerdings steigt auch hier die Zahl aufgrund eines veränderten Kon- sumverhaltens weiter an. Wie bemerkt man diese Erkran- kung? Gibt es eine Früherkennung? Leider gibt es keine Früherken- nung für die Tumorerkrankungen

Dirk Rohde leitet die ‚Kölner Selbsthilfegruppe Kopf-Hals-Mund-Krebs‘. Die Gruppe trifft sich jeden dritten Dienstag im Monat um 16.30 Uhr im Kölner Dysphagiezentrum von Manuela Motzko, Reha&Wissen KDZ, Aachener Straße 340–346, 50933 Köln-Braunsfeld. Kontakt: Dirk Rohde, Tel 0178 7771021, E-Mail Don.Rohde@t-online.de

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