Cellitinnen 3_2015

Glauben | Leben

lich auch erfolgreiche Weg, die Niederlassung vom Mutterhaus in Maastricht zu trennen und als eigenständige Gemeinschaft wei- terzuführen. Dazu benötigte er die Zustimmung des Roermonder Bi- schofs Paredis, die er auch erhielt. Allerdings kam es dabei neben dem Gutheißen des Diözesanbischofs vor allem auf Schwester Seraphine selbst an. Denn es war ihre mutige Entscheidung, in Sittard zu bleiben, wozu sie Hilfe imGebet suchte und den Willen Gottes im Ausharren und Weitermachen erkannte. Be- stärkt wurde sie auch durch Mutter Elisabeth, die sich der Entschei- dung des Bischofs nicht verweigern wollte. Nicht zuletzt fand Seraphine Rückhalt bei ihren Mitschwestern, denen es freigestellt wurde, zu blei- ben oder nach Maastricht zurück- zukehren. Zwei von ihnen kamen zu diesem Entschluss, zwei neue Kandidatinnen aber kamen zugleich wieder hinzu. Zwei Jahre später umfasste die Kommunität bereits 16 Ordensfrauen, was für den gu- ten Geist spricht, der nach Außen und Innen gewirkt haben muss.

Kloster Koningsbosch

hatte bereits unmittelbar nach der Säkularisation 1802 als städtisches Armenhaus gedient. Jahrelang war aber zur Instandhaltung nichts unternommen worden, so dass Seraphine und ihre Mitschwestern zunächst mit aller Mühe das völlig verwahrloste Gebäude herrichten mussten. Dann aber konnte man ans Werk gehen: Kernaufgabe war eine Kinderbewahrschule, die Aufnahme von Waisen kam hinzu. Neben stationärer und ambulanter Krankenpflege wurden alte Men- schen versorgt. Unter Seraphines Leitung erwarben sich die Schwes- tern durch ihr Engagement bestes Ansehen. Bei aller Anspruchslosig- keit und Armut der Ordensfrauen aber drohte die Neugründung zu scheitern, da die Einkünfte nicht annähernd kostendeckend wa- ren. Das Mutterhaus leistete zwar Unterstützung, Verhandlungen mit der Stadt zur Verbesserung der Bedingungen führten jedoch nicht weiter, so dass die Schließung der Filiale unabwendbar schien.

Nun schaltete sich der Sittarder Dechant Roersch ein. Er hatte bei der Gründung bereits mitgewirkt und handelte im Interesse der Be- völkerung. Appelle und Bitten zum Bleiben der Schwestern hatte es schon gegeben.

Eine neue Gemeinschaft

Vielversprechend erschien ihm der 1862 eingeschlagene und letzt-

Die Kapelle im Seniorenhaus Serafine

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