Cellitinnen 3_2015
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Bewohners kritisch hinterfragt und möglicherweise Korrekturen vor- nimmt. Dabei arbeiten die Pfle- genden in den Häusern mit den Angehörigen Hand in Hand. Sie tauschen sich mit ihnen zumWohle der Bewohner immer wieder aus. In Fort- und Weiterbildungen erhalten die Mitarbeiter das nötige Know-
mit Senioreneinrichtungen, über- legt, wie die Patienten am besten beschäftigt werden können, und berät bei Hausbesuchen die Fami- lien in Fragen der Sturzprophylaxe. Doch damit nicht genug: Sie schult außerdem die Menüassistenten, Praktikanten und die im Hospiz ehrenamtlich Tätigen. Regelmäßig trifft sich eine Gruppe, bestehend aus Pflegedirektoren, Qualitätsmanagern und Experten aus der Seniorenhaus GmbH, und berät, wie ein Klinikaufenthalt für Menschen mit Demenz so ange- nehm wie nur möglich gestaltet werden kann. Die Konzepte der Seniorenhäuser können nicht eins zu eins auf die Kliniken übertra- gen werden. Beide Einrichtungs- formen verfolgen andere Ziele: In den Seniorenhäusern finden demenziell veränderte Menschen ein Zuhause, in den Kliniken sind sie nur einige Tage oder Wochen so untergebracht, dass sie ihren Aufenthalt als möglichst angenehm erleben. Anregungen holen sich die Pflegedirektoren in den Kli- niken nicht nur von den eigenen Einrichtungen, sondern auch aus dem benachbarten Ausland, wie der Erfahrungsbericht aus London ab Seite sieben zeigt. Die Arbeits- gemeinschaft berichtet direkt an die Geschäftsführung, was beweist, wie ernst das Thema Demenz im Cellitinnen-Verbund genommen wird. Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen einzelne Pläne und Pro- jekte vor, die zeigen, wie Demenz- erkrankte in unserem Verbund betreut und gepflegt werden.
Verständnis, Achtung, Fürsorge
Gegen ihren Willen in eine fremde Umgebung verlegt, an der Erkun- dung der Umgebung gehindert und konfrontiert mit Menschen, die nicht vertraut sind – für Demenzerkrank- te ist ein Klinikaufenthalt der pure Stress. Völlig verängstigt reagieren sie auf die ihnen unbekannten hel- fenden Hände oft aggressiv. Die Pflegedirektoren der Kölner Kran- kenhäuser der Stiftung der Cellitin- nen zur hl. Maria setzten sich 2013 zusammen und entwickelten Ideen, die die Kommunikation zwischen Mitarbeitern und von Demenz be- troffenen Patienten verbessern sol- len. Unterstützt von Barbara Klee- Reiter von ‚perspektive demenz‘ erarbeiteten sie das Fortbildungs- konzept ,Dementia Care‘. In dem modular aufgebauten Kursangebot lernen Pflegende und Ärzte, Ver- ständnis für demenziell erkrankte Patienten aufzubringen, wertschät- zend mit ihnen zu kommunizieren, Krisensituationen angemessen zu lösen, Bedürfnisse und Schmerzen zu erkennen, Angehörige zu bera- ten und medizinisch-pflegerische Handlungen auf diese Patienten- gruppe anzupassen. Drei der vier Kliniken bieten betreute Mittagstische und Demenzcafés an. Im St. Vinzenz-Hospital nimmt sich Kathleen Heyer, Pflegetraine- rin und Absolventin der ‚Dementia Care‘-Weiterbildung der von De- menz Betroffenen und ihrer An- gehörigen an. Sie nimmt an den Fallbesprechungen der Ärzte und Pflegenden teil, führt Gespräche
how für ihre Arbeit. Neben sozial-kulturellen Angebo- ten in den Häusern kooperiert die Senio- renhaus GmbH auch mit externen Part- nern wie Museen oder Konzertveranstaltern, die Sonder(auf)führun-
gen für demenziell veränderte Men-
schen an- bieten. Die E r k e n n t - nisse aus den Häusern
fließen regel- mäßig in wis- senschaftliche
Studien ein. Seit 2014 arbeitet die Seniorenhaus GmbH beispielsweise zur Feststellung und Kategorisierung der Bedürf- nisse schwersterkrank-
ter Hochbetagter mit der Universität Köln zusammen.
CellitinnenForum 3/2015 5
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