Cellitinnen 3_2016

Glauben | Leben

kümmern sich um gefährdete und behinderte Jugendliche.

Die Kongregation verfügt heute über 1.167 Schwestern aus 53 verschie- denen ethnischen Gruppen, die in 171 Niederlassungen in Indien und 19 anderen Ländern tätig sind – unter anderem auf Hawaii, auf dem afrikanischen Kontinent in Swazi- land, Lesotho, Südafrika, Süd-Su- dan, Mozambique und Äthiopien. Zehn Niederlassungen werden in Italien unterhalten und seit Ende 2015 arbeiten drei Schwestern für die Seniorenhaus GmbH der Celli- tinnen zur hl. Maria und die Auxilia Ambulante Pflege GmbH. Ihr Konvent im Köln-Lindenthaler Wohnstift St. Anna ist die erste Tochtergründung der Gemein- schaft in Deutschland. Patronin der Schwestern ist ‚Maria – Hilfe der Christen‘, wie sie auch in der Lauretanischen Litanei angerufen wird. Papst Pius VII. stiftete 1815 den gleichnamigen Gedenktag am 24. Mai, der auch als ‚Schutz- mantelfest‘ geläufig ist. Don Bosco selbst förderte die Maria-Hilf-Ver- ehrung; so errichtete er in Turin- Valdocco als Mittelpunkt der von ihm gegründeten Werke die große Kirche ‚Basilica Maria Ausiliatrice‘, in der sich auch sein Grab befin- det. Für ihn hatte ‚Maria – Hilfe der Christen‘ eine wesentliche Bedeu- tung „als Lehrmeisterin imGlauben, im Vertrauen auf Gott und im tat- kräftigen Sich-Einbringen in den Alltag“, schreibt Schwester Petra Egeling aus der Kongregation der ‚Don Bosco Schwestern‘.

v. li. Sr. Marta, Delegationsleiterin für Europa, und die Schwestern im Köln-Lindenthaler Konvent Anitha, Sushila und Lucy

zum Bischof von Krishnagar und vertraute ihm ein Jahr später die Diözese Shillong an, die er 34 Jahre leiten sollte. Für ihn bezeichnend war sein Wahlspruch als Bischof: ‚Apostolus Christi‘, was er im ur- eigenen Sinne dieses Wortes ver- stand. So war Bischof Ferrando ständig und meist zu Fuß in seiner Diözese unterwegs, geradezu be- seelt davon, mit den Menschen, die er traf, in Kontakt zu treten. Im Grunde war dieser freundschaftli- che, Einfachheit und Freude aus- strahlende Stil auch die Grundlage für die fruchtbare Verkündigung des christlichen Glaubens in Assam: Als Bischof Stephen nach Indien kam, gab es 4.000 Katholiken in dem Bundesstaat, als er 1969 emeritiert nach Italien zurückkehrte, waren es 500.000. Neun Jahre nach seinem Tod am 20. Juni 1978 wurden seine sterblichen Überreste auf Bitte der MSMHC-Schwestern nach Assam überführt und in der Kapelle des St. Margaretha-Konvents in Shil- long beigesetzt. In dem seit 2003

für Bischof Ferrando geführten Seligsprechungsprozess wurde im vergangenen März ein bedeut- samer Verfahrensschritt vollzogen: Seine auch öffentliche Verehrung und Anrufung um Fürbitte als ‚Ehr- würdiger Diener Gottes‘ ist nun- mehr möglich. Die vordringliche Aufgabe, vor allem für arme und ausgegrenzte Menschen da zu sein, führen die MSMHC-Schwestern auch heute im Geist ihres Gründers fort. Ihr tiefes Gottvertrauen hilft ihnen, äu- ßerst sensibel für ihrenDienst zu sein und die Bedürfnisse der Menschen wahrzunehmen. So haben sie die Unterstützung der Familien beson- ders imBlick, unterhalten nach dem Motto „Gemeinsam in die Zukunft – wir wollen nicht nachlassen, die Welt zu verändern – bis das Ziel erreicht ist“ Bildungseinrichtungen, Internate sowie Gesundheits- und Berufsbildungszentren. Sie stehen alten Menschen zur Seite, betreiben Einrichtungen zur Jugendarbeit und Tätigkeit des Ordens

Wolfgang Allhorn

CellitinnenForum 3/2016 35

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