Cellitinnen 4_2014_051114-1

Titel Thema

Stadtteilfest teil und gehen mit der Sammelbüchse herum. „Mit unseren Anschaffungen möchten wir auch dafür sorgen, dass die Mitarbeiter in der Pflege Zeit und Kraft sparen.“

politisch für eine Hundertprozent- Finanzierung einzusetzen.

der 26 Gründungsmitglieder des Fördervereins durch den zweiten Vorsitzenden, Holger Renz, ging es zum gemütlichen Teil mit ‚kölschem Imbiss‘ und angeregten Gesprä- chen über. Interview mit Heinz-Theo Lercher, Vorstandsvorsitzender des Förder- vereins Hospiz St. Vinzenz

Dank an Mitarbeiter

Eine Hundertprozentfinanzierung von Hospizen forderte auch Hans Mauel, Vorsitzender des Vorstands der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria. „Zehn Prozent des laufenden Budgets, das sind jährlich rund 60 bis 70 Tausend Euro, die durch Spenden und Zuschüsse finanziert werden müssen, eine enorme Sum- me. Außerdem muss der Träger das Grundstück unentgeltlich zur Verfügung stellen.“ Mauel nutzte das Jubiläum vor allem, um den haupt- und ehrenamtlichen Hos- pizmitarbeitern, Geschäftsführer André Meiser und dem Vorstand des Fördervereins für den un- ermüdlichen Einsatz zu danken. Ein besonderes Dankeschön galt Heinz-Theo Lercher, der in seiner Zeit als Geschäftsführer des St. Vinzenz-Hospitals das Hospiz ins Leben rief. „Kaum ein Kranken- haus-Geschäftsführer hätte an die Gründung eines Hospizes gedacht, zumal der zehnprozentige Eigen- anteil für das Krankenhaus als ursprünglichen Träger eine hohe Belastung darstellte.“ Begleitet wurde das Programm nostalgisch oder beschwingt und fröhlich vom Kölner Salonorches- ter ‚Salonistas‘ und dem Nippeser Chor ‚Canta Banda‘. Beide Ensem- bles treten bei Veranstaltungen des Fördervereins regelmäßig auf und verzichten für den guten Zweck auf ihre Gagen. Nach der Ehrung

Politik setzt sich für Hospiz ein

Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwer- pes dankte dem Hospiz und dem Förderverein für seine Bemühung, das Thema Tod aus der Tabuzone zu holen. Sie wünschte viel Glück beimBau des neuen Hospizgebäu- des und versprach, sich einzuset- zen, sollte der Bauantrag für den Neubau an der Kempener Straße nicht zügig bearbeitet werden. „Ich bin zäh“, betonte sie. Die Gäste nahmen das Versprechen dankend an und wer Lercher kennt, der weiß, dass er, notfalls ebenso zäh, auf das Angebot zurückkommen wird. Ministerin a.D. Anke Brunn bedank- te sich bei den anwesenden Or- densfrauen, den Vinzentinerinnen und den Cellitinnen, für ihre groß- artige Leistung im Dienst der Ar- men, Kranken und Sterbenden. In ihrer Tradition stünden die heutigen Hospize, ihre Mitarbeiter und ehren- amtlich Tätigen. Seit sechs Jahren gehöre sie dem Förderverein nun an und sie wisse, dass Gesellschaft und Politik das Thema ‚gut sterben können‘ bis heute nicht hinreichend beachteten. Dies zeige sich bei- spielsweise in dem zehnprozenti- gen Eigenmittelanteil, der für die Träger der Hospize eine Zumutung sei. Sie versprach, sich weiterhin

Herr Lercher, was bewog Sie sei- nerzeit, ein Hospiz zu gründen? Damals gab es in den Krankenhäu- sern größtenteils Mehrbettzimmer. An den Krankenbetten Schwerst- kranker spielten sich oftmals sehr unschöne Szenen ab. Wohin mit demSterbenskranken? Angehörige und Pflegeeinrichtungen wollten sie nicht übernehmen. ImHaus gab es keinen separaten, ruhigen Raum. Und dann drängten die Kassen auch noch wegen der Kürzungen in der Verweildauer darauf, diese schwerstkranken, austherapierten Menschen nach Hause zu schi- cken. Wir sind ein katholisches Haus, auf die Straße setzen woll- ten wir die Menschen nicht. Des- halb versorgten wir sie unentgeltlich

CellitinnenForum 4/2014 11

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