Cellitinnen 4_2014_051114-1

Kultur Freizeit Abenteuer Senegal, Teil II Im Hügelland der Bassari

Die Aktualität hat den Reisebericht von Doris Strehlow eingeholt. Ende August wurde der erste Ebola-Fall im Senegal bestätigt. Mittlerweile hat die WHO zwar das Ende des Seuchenausbruchs für dieses Land erklärt, die Krankheit wütet aber mit steigendem Potenzial in Westafrika weiter. Besonders die tief in ihren Traditionen verwurzelte Bevölkerung fällt dem Virus zum

Über Tambacounda, wo wir eine Nacht verbrachten, ging es durch den grünen Niokolo-Koba-Na- tionalpark in Richtung Mako und dann weiter zu unserem nächsten Campement am Gambia-Fluss. Von einer Brücke bot sich uns ein buntes Bild: Zahlreiche Frauen wuschen ihre Wäsche und lachten fröhlich, rufende Kinder tummelten sich im Wasser.

großes Stück Gold trieb ihn an. Im Dorf lernten wir die drei Frauen des Chiefs, seine Kinder und seine alte Mutter kennen. Im Senegal ent- scheidet man sich bei der Heirat entweder für Mono- oder Poly- gamie. Wir wanderten weiter zum Goldgräberlager. Hier herrschte ein reges Treiben. Mit Spitzhacken und Schaufeln gruben die Männer bei glühender Hitze für Firmen im Tagebau. Im Schatten eines Bau- mes stellten andere Männer Holz- stiele für die Spitzhacken her, und wieder andere formten mit einem einfachen Blasebalg die heißen Me- tallspitzen. Eine Frau betrieb einen kleinen Laden, indem sie auf einer Matte alle Dinge, die die Männer tagsüber benötigten, verkaufte. Alle wurden angetrieben vom Traum, einen größeren Goldklumpen zu finden. Weiter ging es in südwestlicher Richtung über Kedougou ins Vor- land des Futa-Djalon-Massivs. Die Landschaft wurde hügeliger, die Straßen immer unwegsamer. Am späten Vormittag wanderten wir bei glühender Hitze bergauf, etwa 400 bis 450 Meter hoch über Stock und Stein. Unser Ziel war ein Bedik-Dorf auf einem Hügel. Die Bedik sind ebenso wie die Bassari ein kleines afrikanisches Volk, das sich vor feindlichen Angriffen in das unweg- same Gelände zurückgezogen und sich seine Ursprünglichkeit weit- Bedik und Bassari

Körperpflege im Gambia

Opfer. Medizinischer Fortschritt und Gesundheitsaufklärung stehen im Konflikt mit der afrikanischen Kultur und Lebensweise. Ein ausgewoge- nes Verhältnis von Moderne und Tradition zu schaffen, das ist eine langwierige, globale Aufgabe. Der zweite Teil des Reiseberichts zeigt, wie lohnenswert es ist, ein Land, seine Bewohner und seine Kultur kennenzulernen.

Am nächsten Morgen führte uns ein Dorfchief am Gambia entlang bis zu seinem Dorf. Unterwegs trafen wir einen Goldgräber, der in einem tiefen Erdloch nach dem Edelmetall grub. Das Erdloch war nicht abge- stützt, es gab keine Leiter, sondern nur kleine Vertiefungen im Erdreich, in das er seine Füße beim Hoch- klettern stecken konnte. Die Hoff- nung auf ein mehr oder weniger

54 CellitinnenForum 4/2014

Made with