Cellitinnen 4_2014_051114-1

Kultur Freizeit

Kinder bei den Schulaufgaben

Oberkörper und in Naturkleidung. Ihre Häupter waren gesenkt und sie blieben abrupt stehen, sobald ein langer, dumpfer Trommelschlag ertönte. Ihre Fußhaltung wurde dann von begleitenden Männern mit einem dünnen Stock korrigiert. So umschritten sie den Dorfplatz mehrfach. Einmal wurde ihnen bei einem Stillstand eine Wasser- flasche gereicht, aus der sie, ohne selbst Hand anzulegen, tranken. Es herrschte eine andächtige Stille, der auch wir uns nicht entziehen konnten. Ihre Betreuer trugen dünne, etwa 1,50 Meter große, halbierte Holzstämme mit sich, die viele Rillen aufwiesen. Der Dorf- chief nahm eine große, mit Perlen bestückte Kalebasse (ausgehöhlter und getrockneter Kürbis) zur Hand, begann einen leisen Rhythmus zu schlagen und zu singen. Die Be- treuer bildeten einen Kreis, stimm- ten in den Gesang ein und tanzten im Kreis. Eine Art Fußschelle und die Schläge der Djembé ergänzten den Klangkörper. Wenn die Männer sich der Mitte näherten, ratschten sie mit einem dünnen Stock über die Rillen der Baumstämme. Das

etwas in sich gekehrt und dachten über die letzten Tage und die Er- eignisse im Bassari-Land zurück. Schließlich erreichten wir in M‘bour ein kleines Hotel mit einem blumen- geschmückten Innenhof direkt am Atlantikstrand. Rasch waren die Ba- deanzüge übergezogen und hinein ging es in das herrlich frische Meer- wasser. Bei der klaren Seeluft und den angenehmen Temperaturen hätte ich es hier noch gut ein paar Tage aushalten können, doch am Abend des nächsten Tages stand der Rückflug auf dem Plan. In Erinnerung werden mir viele Er- eignisse bleiben. Herausragend waren das Sklavenhaus auf der Insel Gorée, die Herzlichkeit der Dorfbevölkerung im Sine-Saloum- Delta, der Goldgräber direkt am Gambia-Fluss, der Besuch der Be- dik und natürlich die drei Tage im Land der Bassari, die an ihren über- kommenen Sitten und Gebräuchen festhalten und trotzdem teilweise christliche Symbole an Halsketten tragen. Dass ich dies alles erleben und erfahren durfte, dafür bin ich sehr dankbar.

ergab einen eigentümlichen Ton und eine ganz besondere Atmo- sphäre. Nach einer ganzen Weile endeten Tanz und Gesang und die Weihlinge zogen, begleitet von ihren Betreuern, wieder in den Wald. Nun hieß es auch für uns, Abschied zu nehmen. Am Abend erreichten wir unser Hotel in Tambacounda. Für den nächsten Tag brauchten wir gutes Sitzfleisch, denn es ging zurück an die Petite Côte, vorbei an typischer Savannenlandschaft und Baobab-Wäldern. Unterwegs sichteten wir ein Warzenschwein und eine Affenherde am Stra- ßenrand. Im Bus selbst waren alle Bleibende Eindrücke

Doris Strehlow

Auf dem Weg zum Brunnen

58 CellitinnenForum 4/2014

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