Cellitinnen_4_2015_final

Medizin | Betreuung

Respekt vor dem ‚Kellerkind‘ Zentralsterilisation sorgt für keimfreies OP-Besteck

Etwa 250.000 ‚Instrumentensiebe‘ bestückt mit Klemmen, Zangen, Scheren, Sägen und sonstigen Werkzeugen – Millionen medizi- nischer Geräte unterschiedlichster Größe und Funktion gehen allein im Cellitinnen-Verbund im Laufe eines Jahres durch die Hände der Ärzte und Operations-Technischen-As- sistenten (OTA). Einige Werkzeuge sind nur für den einmaligen Ge- brauch bestimmt und wandern direkt in den Sondermüll, andere wiederum, insbesondere teure Spezialinstrumente, sind wieder- verwendbar. Sie bestehen aus hochwertigem, rostfreiem Edelstahl und werden nach jeder Operation gesichtet, gereinigt und sterilisiert. Soweit so gut, sollte man meinen und stellt sich vielleicht eine OP- Assistenz am Spültisch vor, wie sie noch schnell nach dem Eingriff die Instrumente ‚schrubbt‘ und in einen Sterilisator packt. Tatsache ist allerdings, dass sich hinter der Reinigung der Instrumente ein

komplexer, gesetzlich genau vor- geschriebener und nach DIN-Norm zertifizierter Prozess verbirgt. Das Verfahren ist, was Reinigung und Logistik betrifft, sehr aufwändig.

Der Instrumentenkreislauf

Alle für eine OP vorgehaltenen In- strumente wandern nach dem Ein- griff in sogenannte Siebe, in denen sie vorher im Set steril verpackt angeliefert wurden. Diese Siebe kommen nun in Aluminiumcontai- ner, die verschlossen mit anderen Containern in einem Transport- wagen gestapelt werden. Gegen 13:00 Uhr, wenn die meisten Operationen in den Krankenhäu- sern fertig sind, transportiert der Dienstleister ProServ die verplomb- ten Transportwagen nach Köln-Eh- renfeld, ins St. Franziskus-Hospital. Dort befindet sich die Zentralste- rilisation (ZSVA). Hier arbeiten 23 Mitarbeiter im Schichtbetrieb rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr,

damit die mittags und nachmittags angelieferten Instrumente gereinigt, desinfiziert und steril verpackt am nächsten Morgen um 5:30 Uhr wie- der ausgeliefert werden können. Ab mittags bis zur Auslieferung in den frühen Morgenstunden herrscht in der ZSVA Hochbetrieb. Alle Einrich- tungen des Kölner Cellitinnen-Ver- bundes, ein weiteres Krankenhaus und 17 Arztpraxen und Labora- torien lassen ihre Instrumente in Ehrenfeld aufbereiten.

CellitinnenForum 4/2015 17

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