Cellitinnen_4_2015_final

Medizin | Betreuung

fünf RDG, die die unreine von der reinen Seite trennen. Was auf der unreinen Seite schmutzig herein- geschoben wird, entnehmen die Mitarbeiter auf der reinen Seite nach mehr als einer Stunde gesäubert, desinfiziert und getrocknet. Anhand der Scans überprüfen sie, welche Instrumentenchargen zu welchem Krankenhaus gehören. Jedem Krankenhaus ist auf der rei- nen Seite ein Tisch zugeordnet, an dem die Instrumente auf Schäden untersucht und mit Pflegeölsprays behandelt werden. Packlisten auf den Monitoren und Fotos der OP- Werkzeuge helfen dabei, die Instru- mentensets zusammenzustellen und sie den mittlerweile gereinigten Containern wieder zuzuordnen. Schadhafte Instrumente werden aussortiert und ersetzt. Das EDV- System dokumentiert jeden Arbeits- schritt für jeden Mitarbeiter an jedem Instrument. Nach dieser Kontrolle durchlaufen die abgepackten Instrumente das vorgeschriebene, rund 90 Minuten dauernde Sterilisationsverfahren. Bevor die Materialien in den gerei- nigten und desinfizierten Transport- wagen die ZSVA verlassen, führen besonders geschulte Mitarbeiter, die Technischen Sterilisationsassisten- ten, Sichtkontrollen durch. Sie über- prüfen, ob die Verpackungen intakt und die Container verschlossen sind und ob die Packzettel stimmen. Ist alles korrekt, geben sie die Materia- lien zum Abtransport durch ProServ frei. Ab 7:00 Uhr stehen die Instru- mente in den Operationsräumen der Kliniken und den Arztpraxen dann wieder zur Verfügung.

Zwar ist die ZSVA im Keller des Krankenhauses untergebracht und Patienten und Besucher bekommen von ihrer Arbeit nichts mit, doch ein ‚Kellerkind‘ ist die ZSVA beileibe nicht. Ohne die volle Konzentration

der Mitarbeiter, ihr gutes Auge, ihre Genauigkeit und qualifizierte Arbeit könnte kein OP-Plan eingehalten werden und die Risiken einer OP würden sich um ein Vielfaches er- höhen.

Arbeitsweise einer ZSVA

Eine ZSVA ist aus hygienischen Gründen in eine unreine und eine rei- ne Seite getrennt. Auf der unreinen Seite kommen die schmutzigen In- strumente an. Die Transportwagen, Container und Siebe sind, ähnlich wie Waren imSupermarkt, mit einem Strichcode versehen. Dieser wird auf der unreinen Seite gescannt und in das Computersystem eingepflegt. Damit kann für jedes Instrument nachvollzogen werden, in welches Sieb es gehört, in welches Kranken- haus und in welche Abteilung Trans- portwagen und Container gefahren werden müssen. Dieser logistische Aufwand ist wichtig, denn schließ- lich kann ein Orthopäde mit einem gynäkologischen Instrumentarium wenig anfangen. Nach der Anlieferung trennen ZSVA- Mitarbeiter die Container und die Siebe mit den Instrumentensets voneinander und bereiten deren Rei- nigung und Desinfektion vor. Sie un- tersuchen das OP-Besteck, reinigen es eventuell an schwer zugänglichen Stellen vor oder nehmen es dafür so- gar auseinander. Die Siebe mit den gesichteten Instrumenten kommen auf einen Beschickungswagen, der wiederum in das Reinigungs- und Desinfektionsgerät (RDG) gescho- ben wird. Dieses Gerät sieht aus wie eine riesige Spülmaschine. In der Ehrenfelder ZSVA gibt es gleich

18 CellitinnenForum 4/2015

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