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Wegbegleiter des Lebens XXI. Teil Die hl. Jungfrau und Gottesmutter Maria – ohne Erbsünde empfangen

Zu den bedeutenden Sehenswür- digkeiten der Stadt Köln gehört die romanische Kirche St. Gereon. Von Dom und Hauptbahnhof ist der Weg dahin nicht allzu weit. Bald kommt die einzigartige Architektur des Gotteshauses in den Blick – das ist die Attraktion. Der schöne Platz auf der linken Seite der Kirche, der Gereonsdriesch, bleibt häufig unbeachtet. Leider, denn an der Südseite der Anlage steht, von Linden flankiert, die Kölner Mari- ensäule. Hier, wie auch in anderen Städten des Rheinlandes errichtete man Monumente dieser Art zur Ver- ehrung der Gottesmutter und im Gedenken an die Verkündigung des Dogmas der ‚Unbefleckten Emp- fängnis‘ durch Papst Pius IX. am 8. Dezember 1854. In Köln wurde dieses Geschehen auch zum Aus- gangspunkt der Gründung des St. Marien-Hospitals, des nach seiner Entstehung ältesten katho- lischen Krankenhauses moderner Prägung in der Domstadt. Die Mariensäule kam durch eine Ini- tiative katholischer Bürger zustan- de. Doch aus diesem Kreis waren es vor allem der Kaufmann Peter Michels und der Religionslehrer Dr. Christian Vosen, die es dabei nicht bewenden lassen wollten, sondern Stiftung St. Marienhospital

darin auch einen Anstoß zum ca- ritativen Handeln und zur christ- lichen Nächstenliebe sahen. Das fand Widerhall beim Kölner Bürger- tum, sodass zahlreiche Spenden zur Errichtung eines Hospitals zusammenkamen. Die Stiftung St. Marien-Hospital entstand. Am Rheinufer, in unmittelbarer Nähe der St. Kunibertskirche, ließ sich der Bau verwirklichen. Am 2. Februar 1864 – Mariä Lichtmess – weihte der Kölner Erzbischof Johannes Kardinal von Geissel den ersten zweiflügeligen Bau ein. Das bald ‚Kunibertsklösterchen‘ genannte Hospital war vor allem darauf aus- gerichtet „arme Kranke zur unent- geltlichen Pflege aufzunehmen“. In den Blick kamen damit also be- sonders die Menschen, die schwer und dauerhaft beispielsweise an Lungentuberkulose erkrankt waren. Bei langwierigem Krankheitsverlauf und hoher Pflegebedürftigkeit gab es für die Betroffenen damals kein auch nur ansatzweise ausreichen- des Hilfsangebot. Wesentlicher Be- standteil der Finanzierung, neben Schenkungen und Erbschaften, waren die ‚Bettstiftungen‘, das heißt die Dotation von Krankenbetten als Stiftung unter demNamen des Stif- ters. Pflege und Haushaltsführung lagen von Anfang an bis zum Jahr 1980 in den Händen der ,Armen Schwestern vom hl. Franziskus‘

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