Cellitinnen_4_2015_final

Glauben | Leben

schieht der Neuanfang für jeden einzelnen Menschen, sie macht ihn zu einem Kind Gottes, zu einer Schwester oder zu einem Bruder Jesu Christi. Die Beziehung zum Dreifaltigen Gott hilft ihm, die Dun- kelheit und Sinnlosigkeit dieser Welt zu überwinden, wobei das Hören auf Gottes Ruf für jeden Christen eine lebenslange Aufgabe bleibt. Nicht von ungefähr wird zumHoch- fest die Passage aus dem Brief des Apostels Paulus an die Epheser gelesen, wo es heißt, dass auch wir alle erwählt sind „damit wir heilig und untadelig leben vor Gott; er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, seine Söhne zu werden durch Jesus Christus und nach seinem gnädigen Willen zu ihm zu gelangen, zum Lob seiner herr- lichen Gnade“ (Eph 1,4 –6). Gott trägt uns – das Leben unter der Zusage Gottes hat eine zuversicht- liche Ausrichtung. Maria ist offen und bereit für den einzigartigen Auftrag. Sie nimmt im Glauben ihre Berufung an. Gott aber ist es, der in Bewegung setzt, immer geht von ihm die Initiative aus. Er beruft jeden Einzelnen in der ihm gemäßen Weise. Es gilt dem auf die Spur zu kommen, was damit für jeden und persönlich gemeint ist. Das ist einer der Eckpfeiler des christlichen Menschenbildes, un- übertroffen ausgedrückt von John Henry Newman mit den Worten: „Ich bin berufen, etwas zu tun oder zu sein, wofür kein anderer berufen ist; ich habe einen Platz in Gottes Plan und auf Gottes Erde, den kein anderer hat.“ Wolfgang Allhorn

Seit 2003 kooperiert die Stiftung St. Marien-Hospital mit der Stif- tung der Cellitinnen zur hl. Maria. Mittlerweile hält die Hospitalver- einigung St. Marien 90 Prozent der Gesellschaftsanteile des ‚Ku- nibertsklösterchens‘. Das Traditi- onshaus am Rheinufer hat sich in diesem Zeitraum stark entwickelt und verfügt heute über einen über- regional bekannten und geschätz- ten Schwerpunkt in der Geriatrie mit entsprechenden Reha- und Therapieangeboten. Die zweite Einrichtung mit dem Patronatsfest am 8. Dezember ist in der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen das Marienkloster in Düren-Niederau. Der mehr- gliedrige Baukomplex des Marien- klosters vereint das Seniorenhaus und das Mutterhaus der Cellitin- nen zur hl. Gertrud unter einem Dach. Dem weithin sichtbaren, markanten Backsteinbau fügt sich harmonisch der 1990 entstandene Neubau an.

Der Ursprungsbau wurde 1909 von den Dürener Cellitinnen zur hl. Gertrud als Noviziatshaus eröffnet. Die ‚Raumnot‘ im angestammten Mutterhaus an der Dürener Plet- zergasse, das ein mehr und mehr anwachsendes Schwesternnovi- ziat nicht mehr beherbergen konn- te, führte zu dem Entschluss des Neubaus an anderer Stelle. Der Ort Niederau lag in der Nähe des Lendersdorfer Krankenhauses, in dem die Novizinnen ausgebildet wurden. Während beider Welt- kriege diente das Marienkloster als Lazarett, in dem sich die Schwes- tern der Pflege verwundeter Sol- daten widmeten. Das alte Mutterhaus in der Pletzer- gasse wurde durch Bomben zer- stört und an dieser Stelle nicht wieder aufgebaut. Den Sitz der Ordenszentrale übernahm das Niederauer Marienkloster. Das Seniorenhaus bietet heute Wohn- raum für insgesamt 105 Senioren in vollstationärer und Kurzzeit- pflege.

CellitinnenForum 4/2015 25

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