Cellitinnen_4_2015_final

Idee | Einsatz

Der Körper hört die Musik Rhythmus ist keine Frage des Alters

„Musik machen ist keine Frage des Alters“, sagt ein älterer Herr, der zwei Klanghölzer rhythmisch ge- geneinander schlägt. Wer die Per- cussionband ‚Mambo Nr. 5‘ erlebt, stimmt sofort zu. Neun Bewohner des Kölner Seniorenhauses Heilige Drei Könige spüren den Rhythmen von Samba, Tango und Cha-Cha- Cha nach. Mit Rasseln und Schel-

len und kleinen Instrumenten mit so exotischen Namen wie Caxixi oder Cabasa folgen sie dem Beat der Musik. Felicitas Martin, Tanz- pädagogin und leidenschaftliche Musikerin, nimmt diesen immer wieder auf, wenn sie mit ihren Klanghölzern jeden einzelnen der Truppe anspielt. „Es ist der Körper, der die Musik hört“, sagt sie, die

seit einigen Wochen die Gruppe anleitet.

Es scheint zu stimmen: Füße wip- pen, Köpfe nicken, Oberkörper ge- hen vor und zurück. Eine der Damen hält nichts mehr auf dem Stuhl. Sie streift ihre Sandalen ab, tanzt in der Mitte der Truppe und schwingt die Rasseln durch die Luft. „So soll es sein“, stimmt Martin zu. „Wir wol- len, dass die Menschen dem Beat nachgehen.“ Diese Hoffnung erfüllte sich für ‚Mambo Nr. 5‘ auch bei ihrem Auftritt am 30. September im Vringstreff in der Kölner Südstadt. „Es ist so viel besser als im Zimmer zu sitzen“, sagt einer der Herren, „der Körper kommt dabei mal so richtig in Schwung.“ Wie gut es tun kann, aus sich heraus zu gehen, will ‚Mambo Nr. 5‘ auch Menschen in anderen Seniorenhäusern näher bringen. „Man kann unsere Percus- sionband buchen“, wirbt Felicitas Martin, „denn wie gesagt, Musik ist keine Frage des Alters.“

CellitinnenForum 4/2015 49

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