Cellitinnen 4_2016

Medizin | Betreuung

sorgung angesagt. Das ‚Ambulante Hospiz undPalliativzentrum‘ (AHPZ), das an den ambulanten Pflege- dienst des Sophienhofs angebun- den ist, ist im Kreis Düren einzig- artig. Zehn Palliativ-Pflegefachkräfte sorgen dafür, dass schwerst- und todkranke Menschen in ihrem Zu- hause versorgt werden. ‚Ambulant vor stationär im Krankenhaus‘ – das ist das Motto des Modells. Die Pfle- gefachkräfte sind in Ergänzung zur allgemeinen ambulanten auch auf eine spezielle ambulante Palliativ- versorgung (SAPV) geschult. Ziel ist, die Lebensqualität und die Selbst- bestimmung von Palliativpatienten so weit wie möglich zu erhalten, zu fördern und zu verbessern und ihnen ein menschenwürdiges Le- ben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Nur ein Teil aller Sterbenden benötigt diese besondere Versorgungsform. Die SAPV wird notwendig, wenn eine normale Palliativversorgung nicht mehr ausreicht, der Patient beispielsweise eine 24-Stunden Betreuung oder rund um die Uhr Erreichbarkeit benötigt. In der Regel ist dann der Einsatz eines Palliative Care Teams gefragt, in dem Pfle- gende und Palliativmediziner Hand in Hand zum Wohle des Patienten arbeiten. Das Team führt regel- mäßige Teamsitzungen und Fall- besprechungen durch und arbeitet eng mit niedergelassenen Ärzten, Krankenhäusern oder stationären Pflegeeinrichtungen zusammen.

Die Wohnanlage Sophienhof hat auch für diesen Fall eine Lösung. Sie bietet neben der ambulanten und stationären Versorgung von Pflegebedürftigen auch eine qua- lifizierte Tagesbetreuung an. An- gesprochen sind Menschen mit einem erhöhten Betreuungs- und Beaufsichtigungsbedarf. Häufig sind es ältereMenschenmit demen- ziellen Veränderungen oder solche, die keine sozialen Kontakte haben und zu vereinsamen drohen. In der Wohnanlage Sophienhof werden sie tagsüber von qualifizierten Mit- arbeitern betreut, die Gesellschafts- spiele oder Gymnastik anbieten, aus der Zeitung oder Büchern vorlesen und mit den Patienten spazieren gehen. Diese Leistungen können Angehörige stundenweise buchen, um beispielsweise in Ruhe Einkaufen oder zum Friseur zu ge- hen, oder ganztags, um dem Beruf nachzugehen.

wohlfahrt elf Jahre lang aus. Dort war sie außerdem zuständig für das Qualitätsmanagement und leitete zuletzt zwei Einrichtungen. Anfang 2016 wechselte sie als Geschäfts- führerin zum Sophienhof. Was hat Gerlinde Kremers an dieser Stelle so gereizt? „Eine Einrichtung in der Komplexität, wie der Sophienhof sie bietet, zu leiten, ist eine große Herausforderung, auf die ich mich freue.“ Nach einem Jahr lässt sich für alle Beteiligten ein erstes Resümee ziehen: Den Schritt hat Gerlinde Kremers nicht bereut, sie arbeitet in einem kompetenten und motivierten Team, das wiederum ihr Fachwissen schätzt. An die Qualität der Einrichtung konnte sie nach dem Renteneintritt ihrer Vor- gängerin nahtlos anknüpfen und diese auf hohemNiveau halten und weiterentwickeln.

Die Geschäftsführerin der Wohnanlage Sopienhof

Gerlinde Kremers, gebürtige Wür- selenerin und 49 Jahre jung, hat die Altenpflege von der Pike auf gelernt. Sie bildete sich im Laufe der Jahre weiter bis zur Pflege- dienstleiterin. Diese Tätigkeit übte sie in Einrichtungen der Arbeiter-

Tagesbetreuung

Was tun, wenn man den Vater oder die Mutter zu Hause pflegen möch- te, aber gleichzeitig berufstätig ist?

16 CellitinnenForum 4/2016

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