Cellitinnen 4_2016

Medizin | Betreuung

Pflegeleistungen sinnvoll verbinden Interview mit Adam Glaser

Fahrten zum Friedhof oder zu Be- hörden.

Welche Aspekte müssen Sie dabei berücksichtigen?

Wesentlich ist eine Gesamtstrategie statt einzelner Planungen. Dazu gehört der Ausbau unserer Tages- pflege, die seit dem 1. Oktober unter einer neuen Leitung steht, sowie die Optimierung ambulanter Leistungen, wie sie unser Pflege- dienst Auxilia anbietet. Gemeinsam müssen wir die konkreten Angebo- te und deren Schnittstellen prüfen und verbessern. Denn nur wenn wir erkennbar kombinierte und hoch- wertige Leistungen anbieten, ist der Mehrwert für unsere Kunden direkt erlebbar. Dabei spielen doch auch die Leis- tungen nach Paragraf 45b, SGB XI, eine Rolle? Ja, richtig. Seit 2015 hat der Ge- setzgeber im § 45b SGB XI eine Möglichkeit geschaffen, besondere Betreuungs- und Entlastungsleis- tungen zu vergüten, um Angehörige weiter zu entlasten. Hier setzen wir an und bieten verstärkt Service- leistungen an wie beispielsweise Einkaufen, Wäsche waschen sowie

Wie lassen sich denn diese Ziele erreichen?

Die gesteckten Ziele können wir nur erreichen, wenn intern alle ge- meinsam an einem Strang ziehen und die im Team entwickelten Ideen unterstützen. Bislang erfahre ich großen Zuspruch für das Konzept und sehe die Stolpersteine in unse- rer externen Kommunikation sowie im Networking. Das heißt konkret, erstens müssen wir wieder mehr über unsere guten Leistungen re- den und zweitens müssen wir unser Netzwerk stärken. Dazu gehört der regelmäßige Austausch mit Kosten- trägern, mit Partnern im Gesund- heitswesen wie Krankenhäusern sowie die Vernetzung zu anderen Anbietern, zumBeispiel imRahmen der Caritas und der Kölner Alten- hilfeträger. Denn nur gemeinsam mit allen Partnern amMarkt können tragfähige und finanzierbare Lösun- gen gefunden werden. Und die sind mir ein wichtiges Anliegen.

Herr Glaser, Sie sind seit ver- gangenem Jahr im Seniorenhaus St. Anna in Köln-Lindenthal als stellvertretender Seniorenhauslei- ter tätig. Im Sommer 2016 wurde Ihnen zusätzlich die Aufgabe der Entwicklung teilstationärer und ambulanter Pflegeleistungen an- vertraut. Welche Aufgaben sind darunter zu verstehen? Am Standort Lindenthal bieten wir klassische Vollzeitpflege, Kurzzeit- pflege, Tagespflege, ambulante Pflege sowie Pflegeberatung an. Kaum ein Träger hat so viele Pfle- ge-, Betreuungs- und Unterstüt- zungsangebote im Portfolio wie wir. Meine Aufgabe ist es, die Vielzahl der bestehenden Angebote besser miteinander zu verzahnen und neue Leistungen zu entwickeln. Künftig wollen wir ein abgestimmtes Rund- umpaket für Senioren anbieten und dessen Vorteile stärker kommuni- zieren.

Vielen Dank für das Gespräch.

Adam Glaser (36) ist examinierter Altenpfleger und studierte Gesundheitsökonomie an der Universität zu Köln. Er absolvierte ein Trainee bei der Rhön-Klinikum AG und arbeitete als Assistent der Geschäftsführung bei der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH, bevor er 2015 nach Köln-Lindenthal ins Seniorenhaus St. Anna wechselte.

CellitinnenForum 4/2016 17

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