Cellitinnen 4_2016
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Was macht eigentlich …? Cecylia Riedesel am Empfang des Seniorenhauses St. Maria
Ach ja, und da ist dann noch das Telefon, fast hätte ich es vergessen. Ich nehme die Gespräche an, kann einige Fragen direkt beantworten, notiere Informationen oder leite den Anrufer weiter. Was sind denn die häufigsten Fra- gen, die sie so im Laufe des Tages gestellt bekommen? Viele Bewohner fragen einfach nur nach ihrer Post oder den Gottes- dienstzeiten. Andere möchten von mir wissen, was es denn heute zum Mittagessen gibt. Manchmal sind die Fragen auch nur ein Aufhänger, um ins Gespräch zu kommen. Gibt es noch weitere Aufgaben? Eine Besonderheit im Seniorenhaus St. Maria ist das Verteilen von But- terbroten an Bedürftige zur Mittags- zeit. Dabei helfe ich gerne und be- komme so viel von den Nöten und Sorgen Obdachloser oder einfach nur armer Menschen mit. Darüber hinaus begleite ich Bewoh- ner zum Essen ins Hausrestaurant, reiche den Hausgästen Getränke an oder bringe demenziell veränderte und desorientierte Bewohner zu- rück auf ihre Wohnbereiche. Zum Ende einer Dienstzeit bespreche ich mich noch mit meiner nach- folgenden Kollegin, erzähle ihr, was über den Vor- oder Nachmittag so alles anstand und ob noch Dinge zu erledigen sind.
gen ein. Wenn Angehörige anrufen und Informationsmappen über das Haus anfordern, dann stelle ich diese zusammen und bringe sie auf den Weg. Für Mitarbeiter, Be- wohner oder Angehörige erledige ich auch kleinere oder größere Kopieraufträge. Die Hausleitung informiere ich darüber, wann Infor- mationsgespräche mit potenziellen Bewohnern und deren Angehörigen anstehen. Dann gibt es noch die vielen Auf- gaben, bei denen ich direkten Kon- takt zu den Bewohnern habe. Bei allen Fragen bin ich der erste An- sprechpartner, egal ob es darum geht, mit der Seniorenhausleiterin Frau Westerfeld in Kontakt zu kom- men oder über mich den Haustech- nikern einen defekten Wasserhahn zu melden. Manchmal geht es nur darum, ein Taxi zu rufen – bis das Taxi kommt, ergeben sich oft noch nette Plaudereien. Außerdem sor- tiere ich die Post für die Bewohner und sorge dafür, dass sie diese be- kommen. Auch über die Urlaubs- postkarten von Kindern oder Enkeln ergeben sich Gespräche, meist über die Familie und frühere Reisen. Für den Verkauf von Süßigkeiten oder Hygieneartikeln ist ebenfalls der Mitarbeiter am Empfang zu- ständig. Und auch da nehme ich mir die Zeit für ein paar Worte mehr. Stirbt ein Bewohner, so entzünde ich im Empfangsbereich eine Ge- denkkerze. Daraus ergibt sich dann auch häufiger Gesprächsbedarf.
Frau Riedesel, Sie sind seit Juni 2000 am Empfang des Senioren- hauses St. Maria im Herzen von Köln tätig. Oft sind Sie der erste Eindruck, den Angehörige, neue Bewohner und Dienstleister von dem Seniorenhaus haben. Dessen bin ich mir durchaus be- wusst. Es fügt sich sehr gut, dass ich rundweg positiv denke und ein meinem Gegenüber stets zuge- wandter Mensch bin. Früher war ich Kindergärtnerin, insofern weiß ich, wie wichtig Zuhören und Geduld sind. Diese Erfahrungen kommen meiner Arbeit am Empfang von St. Maria sehr zugute. Meine Tätigkeiten sind sehr viel- fältig. Da sind beispielsweise ver- waltungstechnische Aufgaben. Wenn von den Bewohnern jemand ins Krankenhaus kommt, trage ich dessen Abwesenheit und seine Rückkehr in die Bewohnerunterla- Was gehört am Empfang denn so alles zu Ihren Aufgaben?
Vielen Dank für das Gespräch.
CellitinnenForum 4/2016 25
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