Cellitinnen 4_2016
Glauben | Leben
Louis Savinien Dupuis MEP. 1806 im französischen Sens geboren, war er zunächst als Priester seiner Heimatdiözese in der Priesteraus- bildung und als Bischofssekretär tätig. Mit 25 Jahren wurde er Mit- glied der Missionsgesellschaft Paris (MEP) in der Rue de Bac, die vor allem Missionare in die französi- schen Kolonialgebiete weltweit entsendete. Seit 1832 wirkte Pater Dupuis dann in Indien, zunächst als Pfarrer in Bangalore und ab 1840 in Pondicherry, der Hauptstadt des damaligen Französisch-Indien an der Küste des Golfs von Bengalen. Seine Tätigkeit übte er dann haupt- sächlich publizistisch im Sinne des Missionsauftrags aus. Er organisier- te Missionszeitschriften und ver- fasste geistliche Literatur. 1844 er- hielt er vomOrtsbischof den Auftrag zur Gründung einer einheimischen
Ein herzliches Willkommen durch Seniorenhausleiterin Brunhilde Kluth
Schwesternkongregation, die sich vor allem der Erziehung und Bildung von armen jungen Mädchen und Frauen widmen sollte. Das war damals so ungewöhnlich wie neu; eine ganze Reihe von Schwierig- keiten und Widerständen musste überwunden werden. Dreißig Jahre bis zu seinem Tod im Juni 1874 blieb Dupuis seiner Gründung als geistlicher Direktor eng verbunden. Seine Beharrlichkeit und sein per- sönlicher Einsatz waren sehr wich- tig, um die Kongregation zu formen und ihr Wachstum zu fördern. Ein Seligsprechungsprozess für Louis Savinien Dupuis ist auf diözesaner Ebene eröffnet. 1907 erfolgte die erste Gründung einer Niederlassung der Schwes- tern an der Malabarküste im Süd- westen Indiens, damals gefördert durch den Bischof der Diözese Qui- lon, den aus der Schweiz stammen- den Karmelitenpater Aloysius Maria Benziger. 40 Jahre später kam es dann zur Herausbildung zweier ei- genständiger Kongregationen: Die Schwestern vom Unbefleckten Herzen Mariens, Pondicherry und die Franziskanerinnen vom Unbe-
fleckten Herzen Mariens mit dem Generalat in Quilon, einer Großstadt in Kerala mit 350.000 Einwohnern, die heute wieder ihren ursprüng- lichen Namen Kollam trägt.
Tätigkeit heute
Das Hauptaugenmerk der heute etwa 600 Schwestern umfassen- den Kongregation liegt weiterhin auf der Erziehung und Bildung von jungen Mädchen und Frauen. Dazu werden nicht nur in Kerala, sondern auch in anderen indischen Bundes- staaten Waisenhäuser, Altenheime, Hospitäler und Apotheken gegrün- det und ambulante medizinische Versorgung ausgeübt. Auch in der seelsorgerischen Betreuung, durch Hausbesuche und Gebetszentren, sind die Schwestern aktiv. Für sie ist wichtig, nicht nur Christen zu unter- stützen, sondern alle Menschen un- abhängig von deren Religionszuge- hörigkeit. Wie bei allen in westlichen Ländern tätigen indischen Schwes- terngemeinschaften üblich, fließen die Erlöse aus den Gestellungs- geldern Projekten zu, wie beispiels- weise den Waisenhäusern, die in Indien unterhalten werden müssen.
Ordensgründer Pater Louis Savinien Dupuis MEP
CellitinnenForum 4/2016 33
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