Cellitinnen 4_2016

Glauben | Leben

Gedenktafel für Kardinal van Thuân Kunstwerk von Egbert Verbeek in der Mutterhauskapelle

Die Kapelle im Mutterhaus der Cellitinnen zur hl. Maria ziert seit September ein neues Kunstwerk. Der Bonner Künstler Egbert Ver- beek hat eine Gedenktafel ge- schaffen, die an den verstorbenen Kardinal François Xavier Nguyen van Thuân erinnert, für den das Seligsprechungsverfahren weit fort- geschritten ist. Die Cellitinnen haben über Jahrzehnte engen Kontakt zu dem vietnamesischen Geistlichen gepflegt. Selbst über die 13 Jahre seiner Inhaftierung unter dem kom- munistischen Regime riss die Ver- bindung nicht ab. Teils über die Ge- schwister Thuâns, teils in direktem Kontakt wurden Nachrichten und dringend benötigte Medikamente übermittelt. Nach seiner Freilassung im Jahr 1988 und seiner Exilierung aus dem Heimatland lebte er in Rom und wurde 1998 zum Prä- sidenten des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden ernannt, einem Gremium, das im Vatikan für politische Grundsatzfragen und Menschenrechte zuständig ist. Re- gelmäßig besuchte er die Schwes- tern in Köln-Longerich und zele- brierte in der Mutterhauskapelle, zuletzt, bereits von seiner schweren Krebserkrankung gezeichnet, am 27. Dezember 2001.

die Schwestern entschieden, Eg- bert Verbeek mit der Gestaltung eines Kunstwerkes zu beauftragen, das den Ordensfrauen und allen anderen Gottesdienstbesuchern ins Auge fällt. Entstanden ist eine Gedenktafel, die an der südlichen Seitenwand der Mutterhauskapelle hängt und von allen Plätzen aus gut sichtbar ist. Diese Stelle wurde mit Bedacht ausgewählt: Das Bild schließt an den diese Wand prägenden Kreuz- weg an. Kardinal van Thuâns lange Haft war wie ein Kreuzweg mit den Facetten unserer Zeit, aber auch mit vielen Bezügen zum Kreuzweg Jesu Christi. Auch Kardinal van Thuân musste Erfahrungen von Verzweiflung und Leid machen. Seine Peiniger haben ihn erniedrigt und versucht ihn zu brechen. Seine Kraftquelle, die ihn nicht nur wider- stehen ließ, sondern ihn zu noch innigerer Gottesbeziehung führte, war die Feier der Eucharistie. Des- halb ist der zweite Bezugspunkt der Gedenktafel das Sakraments- haus mit dem Tabernakel. Hier ist Jesus Christus im Sakrament der Eucharistie gegenwärtig. Hier kann er angebetet werden, hier kann man wieder neue Kraft gewinnen. Egbert Verbeek erklärt seine ge- stalterischen Gedanken wie folgt: Auf dem unteren, in Acrylfarben gemalten Bild sind die Kalender- blätter Hinweis auf vier wichtige Daten im Leben des Kardinals:

Die Idee

Anknüpfend an diese langjährige gemeinsame Lebensgeschichte, aber besonders aus einer tiefen Verehrung für den Kardinal haben

CellitinnenForum 4/2016 37

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