Cellitinnen 4_2016
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Rund um das Weihnachtsfest 2,2 Milliarden Christen feiern die Geburt Jesu
Würde man in Deutschland eine Umfrage starten und fragen, wel- ches Fest gefühlt das höchste ist, so stünde Weihnachten sicherlich auf Platz eins. Geschmückte Städte und Warenhäuser oder Süßes wie Christstollen und Lebkuchenweisen in der Adventszeit auf den Heiligen Abend und die Weihnachtstage hin. Entziehen kann sich diesem Fest niemand, egal ob gläubiger Christ oder Atheist. So hat der Tannenbaum selbst in manchen muslimischen Familien einen festen Platz gefunden. Die Adventszeit nutzen die Menschen sehr unterschiedlich. Weltweit fasten viele gläubige Christen und bereiten sich in diesen vier Wochen auf die Ankunft des Heilands vor. Für andere wiederum ist die Ad- ventszeit die anstrengendste Zeit des Jahres. Geschenke- und Ein- kaufslisten müssen geschrieben und in überfüllten Innenstädten mit mangelndem Parkraum abgearbei- tet werden. Aber egal ob gläubig oder nicht, das Weihnachtsfest ist in Deutschland ein Familienfest, an dem man sich an den Feiertagen gegenseitig besucht, Geschenke austauscht und etwas Besonde- res zu essen auf den Tisch bringt. Mögen die Vorbereitungen noch so nervenaufreibend sein, an Hei- ligabend, wenn die Kirchenglocken zu den Kinderkrippenspielen und ersten Weihnachtsmessen ein- laden, kehrt Frieden ein.
Weihnachten feiern Christen rund um den Globus, aber sie tun dies auf sehr unterschiedliche Weise. Das CellitinnenForum hat sich bei Mitarbeitern und Freunden des Cel- litinnen-Verbunds aus Schweden, Spanien, Indien, Russland, Polen, Rumänien und Kanada einmal um- gehört, wie in deren Ländern das Weihnachtsfest gefeiert wird. Im Norden Europas, in Schweden, steht die Zeit vor Weihnachten ganz im Zeichen der Heiligen Lucia von Syrakus, die im frühen vierten Jahr- hundert den Märtyrertod starb. Im mittelalterlichen Abend- land wurde sie sehr verehrt; in Italien und besonders in Schweden, wo ihre Kerzen- krone das Dunkel des Win- mit dem Luciafest die Weihnachts- zeit. Hauptperson dieses Festes ist ein junges Mädchen, das in weißem Gewand mit roter Schärpe und mit Lichterkranz auf dem Kopf in die Rolle der Lucia schlüpft. Von Kindergärten bis hin zur lokalen Ge- meinde wird im Vorfeld des Festes eine Lucia ausgewählt. Das Ge- folge der Lucia besteht aus weite- ren weiß gekleideten Mädchen mit Kerzen in der Hand, den Sternmän- God Jul ters durchbricht, erfreut sie sich bis heute gro- ßer Beliebtheit. So be- ginnt am 13. Dezember in Schweden traditionell
nern (Stjärngossar) mit weißen spitzen Mützen, auf denen Sterne geklebt sind, den Pfefferkuchen- männchen (Pep- parkaksgubbar) und den Wichten (Tomte).
Wenn es dunkel wird, zieht Lucia mit ihrer Eskorte durch die Gemein- de. Dabei werden besondere Lucia- lieder gesungen und beispielsweise
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