Cellitinnen 4_2016
Lehren | Lernen
Im Seniorenhaus Heilige Drei Köni- ge standen die Kollegen und Senio- renhausleiter Marc Stutenbäumer ihr immer helfend zur Seite, egal ob ihr eine Vokabel fehlte oder sie fachliche Fragen hatte. Im Sommer 2016 hat Sara Sánchez-López ihr Examen bestanden. Der Aufwand hat sich gelohnt. Die junge Frau steht auf eigenen Beinen, kann sich eine Wohnung leisten, hat nette Kollegen und Spaß an der Arbeit. Eine Rückkehr nach Alicante kann sich die frisch examinierte Alten- pflegerin so schnell nicht vorstellen.
gedacht, sich weiter zu qualifizieren. Sie wägte gut ab, denn drei Jahre Ausbildung sind kein Pappenstiel. Für sie heißt das, die kommenden drei Jahre mit dem Ausbildungs- gehalt über die Runden kommen zu müssen. Das geht – allerdings nicht ohne Einschränkungen. Neben der praktischen Ausbildung im Senio- renhaus St. Maria drückt sie wieder die Schulbank. Auch das ist eine Umstellung. Aber, es lockte sie die Herausforderung, noch mal richtig durchzustarten, sich selbst zu be- weisen, was in ihr steckt. Außerdem haben ihre Kollegen sie sehr er- muntert, die Ausbildung zu machen.
Und so freute sie sich auf ihren ‚Ers- ten Schultag‘, die neuen Mitschüler und Lehrer. Dass Julia Lauterbach in der Pflege schon Einiges vorweisen kann, ist für sie sicherlich von Vor- teil. Wobei ihr trotzdem klar ist, dass sie einen Teil ihrer Freizeit ab sofort für die Nach- und Vorbereitung des Unterrichtsstoffes reservieren muss – egal wie schön die Sonne draußen scheint. Wenn sie mal nicht mit dem Stoff klarkommen sollte, kann sie sich jederzeit auf die Aus- kunftsbereitschaft ihrer Kollegen in St. Maria verlassen, die ihr alle feste die Daumen drücken und nur das Beste wünschen. Qualifizierung zur Fachkraft mit dreijähriger Ausbildung ein wich- tiges Anliegen. Deshalb fördert und motiviert sie gezielt Mitarbei- ter, die Potenzial und Interesse haben, eine Ausbildung zur exa- minierten Fachkraft anzustreben. „Nach erfolgreichem Examen werden die Aufgaben nicht nur interessanter und verantwortungs- voller, sie werden entsprechend auch höher vergütet“, erklärt Ste- phanie Kirsch, Geschäftsführerin der Seniorenhaus GmbH. Darüber hinaus eröffnet diese Ausbildung für den beruflichen Lebensweg weitere Qualifizierungsmöglich- keiten, beispielsweise zur Wohn- bereichsleitung oder als Spezifi- kation zur Hygienefachkraft oder zum Qualitätsmanager. Somit bietet der Pflegeberuf vielfältige Karrieremöglichkeiten und kann ein Leben lang interessant, ab- wechslungsreich und ausbaufähig bleiben.
Seniorenhäuser fördern Nachwuchs Der Begriff ‚Pflegekraft‘ ist nicht geschützt und somit nicht ein- heitlich geregelt. Er setzt oft angelernte Pflegehilfskräfte mit denen gleich, die eine einjährige Ausbildung absolviert haben oder sogar mit examinierten Fach- kräften, die drei Jahre lang eine duale Ausbildung durchlaufen haben. „Landesgesetzlich sind in NRW nur die Altenpflegehilfe und die Gesundheits- und Pfle- geassistenz – als einjährige Aus- bildungen – gesetzlich geregelt sowie die Berufsbezeichnungen entsprechend geschützt“, erläu- tert Beate Eschbach, Leiterin der Kölner Louise von Marillac-Schule. Mit einer dieser beiden erfolgreich abgeschlossenen Ausbildungen kann man in die dreijährige Aus- bildung, auf Antrag sogar auch ins zweite Ausbildungsjahr einsteigen.
Julia Lauterbach
Julia Lauterbach war nach ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr fast zehn Jahre als Pflegehelferin im Senioren- haus St. Maria tätig. Sowohl Be- wohner als auch Kollegen schätzen ihre freundliche, kompetente und hilfsbereite Art. Die Arbeit mit den älteren Menschen gefällt ihr. Doch viele Dinge, wie beispielsweise Blut- zuckerkontrolle, Verbandswechsel oder das Stellen und Geben von Medikamenten ist den examinier- ten Kräften vorbehalten. Lange hat Julia Lauterbach darüber nach-
Der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria ist die
40 CellitinnenForum 4/2016
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