Cellitinnen 4_2016

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in Unternehmen, in Schulen und Kindergärten, geschmückte Innen- städte – all das gibt es auch in Ka- nada. Das Weihnachtsfest selbst wird allerdings in französischen und englischen Familien unter- schiedlich gefeiert. Im französisch- sprachigen Teil Kanadas besuchen die meisten Menschen

der ‚Christmas Pudding‘ serviert. Am 26. Dezember, dem ‚Boxing Day‘ sind die Innenstädte meist überfüllt, denn die Läden locken mit vielen Sonderangeboten.

der Regel sehr kurzen, Wortgottes- dienst riesige, von den Eltern vorher heimlich abgegebene, mit Namen versehene Pakete verteilen. So wichtig das Weihnachtsfest auch für die Spanier ist, dem Osterfest mit der ‚Semana Santa‘ hat es in der allgemeinen Befindlichkeit noch nicht den Rang abgelaufen. Die unterschiedlichen christlichen Konfessionen in Rumänien eint die ‚Colinde‘, das Singen rumä- nischer Weihnachtslieder von Tür zu Tür. Das Singen der ‚Colinde‘ ist ein uralter Brauch, der von den Hirten ins Leben gerufen wurde. So wie die Hirten die Geburt Jesu bezeugten, verbreiteten ihre rumä- nischen Kollegen die Nachricht von der Geburt des Erlösers. AmWeih- nachtsabend ziehen Erwachsene oder Kinder von Haus zu Haus und verbreiten singend und tanzend die frohe Botschaft. Für ihren Auftritt erhalten die Co- linde-Sänger von den Hauswirten entweder Geschenke oder Geld- beträge, die später untereinander ehrlich aufgeteilt werden. Auch in Kroatien kennt man die ‚Kolende‘. Durch Dubrovnik und anderswo ziehen am Heiligabend hauptsächlich Kinder begleitet von Musikanten von Haus zu Haus. Überhaupt wird das Fest sehr ge- sellig und mit viel Musik gefeiert. Findet die Weihnachtsbescherung noch im engeren Familienkreis statt, besuchen sich danach Familien und Craciun Fericit Sretan Bozic!

Feliz Navidad!

Das Weihnachtsfest in Spanien ist das Fest der Familie. Gefeiert wird am liebsten im großen Kreis, mit den Eltern und Großeltern, Kin- dern und Kindeskindern. Obwohl Spanien immer noch stark vom Katholizismus geprägt ist, fasten in der Adventszeit nur noch die Wenigsten. Schon vor den eigent- lichen Feiertagen sind die Städte mit Lichterketten geschmückt und die Tannenbäume in den Ge- schäften und Restaurants fallen fast um unter dem Gewicht von Lametta und Kugelschmuck. Am 23. Dezember laufen in Spanien alle Radios und Fernseher heiß. Dann nämlich werden über den ganzen Tag hinweg die Losnum- mern der Gewinner der populären Weihnachtslotterie bekannt ge- geben. Es gibt wohl kaum einen Spanier, der imDezember kein Los gekauft hat. Spanische Kinder müssen bis zum 6. Januar auf ihre Geschenke warten. Nach guter alter Traditi- on kommen die Drei Weisen aus dem Morgenland dann in den spanischen Dörfern und Städten an den Krippen an. In den Groß- städten erhalten die Kinder ihre Geschenke meist morgens im Kreis der Familie, auf den Dörfern wird abends eine Bühne auf dem Kirchvorplatz aufgebaut, auf der die Drei Weisen dann nach einem, in

die Weihnachts- messe, danach

feiert man in der Familie. Je grö- ßer die Familie, umso heftiger wird getanzt und ge-

sungen. Ein typisches Weihnachtsessen ist ‚Ra- gout de Pattes‘ (Ragout mit Schweinepfotenfleisch), Frikadel- len mit Zimt oder ‚Tourtiere‘, eine Fleischpastete. Familien im eng- lischsprachigen Raum besuchen an Heiligabend den Gottesdienst, Festessen und Geschenke gibt es allerdings erst am 25. Dezember. Dann stehen Pute mit Cranber- rysoße und Kartoffeln auf dem Tisch – und zum Nachtisch wird

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