Cellitinnen 4_2016

Medizin | Betreuung

NRW in der Pflicht Kölner Krankenhäuser benötigen Investitionsmittel in Millionenhöhe

der Förderlücke zu informieren. Henriette Reker, Oberbürgermeis- terin der Stadt Köln, kritisierte den Investitionsstau in ihrem Grußwort: „Wir benötigen bedarfsgerecht aus- gestattete Kliniken, deren Räumlich- keiten und medizinische Infrastruk- tur auf der Höhe der Zeit sind.“ Sie forderte die Landespolitiker auf, die Vergabe von Mitteln aus dem Etat zu prüfen, damit die Qualität der Krankenhäuser erstklassig bleibe. Gemeinsam diskutierte Reker mit Wilfried Jacobs (Gemeinnütziges Institut für patientenorientierte Ver- sorgungsablaufforschung,) Ulf Rei- chardt, (Hauptgeschäftsführer der IHK zu Köln) sowie Roman Loven- fosse-Gehrt (Geschäftsführer der Kliniken der Stadt Köln). Moderator Jürgen Zurheide bezog außerdem noch Patientenfürsprecherin Ursula Babilas in die Diskussion mit ein, die ganz konkrete Beispiele für den unterschiedlichen Komfort in Patientenzimmern gab. Die heute zur Verfügung stehenden Fördermittel sind für die Daseins- vorsorge der Krankenhäuser un- zureichend, da sind sich die Ex- perten einig. Ohne Eigenmittel und die Aufnahme von Darlehen ist der von Patienten erwartete Standard nicht zu gewährleisten. Im Vortrag von KGNW-Geschäftsführer Blum wurde deutlich: Die Menschen er- warten von Krankenhäusern nicht Fördermittel unzureichend

Forderten mehr Investitionen für Klinikbauten: (v. li.) Patientenfürsprecherin Ursula Babilas, Krankenhausgeschäftsführer Dieter Kesper, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, IHK-Haupt- geschäftsführer Ulf Reichardt, Krankenhausgeschäftsführer Roman Lovenfosse-Gehrt, IPOV-Geschäftsführer Wilfried Jacobs und KGNW-Geschäftsführer Matthias Blum.

„Wenn 21 Krankenhäuser unter- schiedlichster Träger sich in Köln zusammenschließen, muss es dafür triftige Gründe geben“, konstatierte Stefan Dombert, Geschäftsführer der Hospitalvereinigung St. Marien GmbH und Mitinitiator der Kölner Veranstaltung ‚Bündnis für gesunde Krankenhäuser‘. Tatsächlich geht es um Investitionsmittel in Millio- nenhöhe, die das Land NRW den Krankenhäusern schuldig bleibt. Wieviel Geld den Kliniken für wich- tige Investitionen fehlt, zeigt die Stu- die des Rheinisch-Westfälischen Instituts auf, deren Ergebnisse am 6. September in der Kölner Flora vorgestellt wurden.

Matthias Blum, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen, brachte die Zahlen auf den Punkt: 83 Millionen Euro sollte das Land den 21 Kölner Krankenhäusern im vergangenen Jahr zur Verfügung stellen. Nur ein Drittel davon, rund 27 Millionen Euro, wurden gewährt. Dadurch ist laut Studie aus den vergangenen Jahren ein Investitionsstau in Höhe von 800 Millionen Euro erwachsen. Über 200 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen waren zu der Informationsver- anstaltung gekommen, um sich über Ausmaß und Auswirkungen

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