Cellitinnen 4_2017_letzte_Fassung
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Putzen nach Plan Kliniken bekämpfen auch den unsichtbaren Schmutz
Im Krankenhaus sollte es selbstver- ständlich sein, dass das Patienten- umfeld sauber und in einem an- sprechenden Zustand ist. Dies wird durch regelmäßiges Reinigen aller Räumlichkeiten sichergestellt. Allerdings reicht gründliches Putzen nicht aus, um ein hygienisch ein- wandfreies Umfeld zu schaffen, in dem Keime keine Chance haben. Insbesondere ältere oder ganz junge Patienten, Menschen nach schweren Operationen, mit aus- geprägter Immunschwäche, mit chronischen Lungenerkrankungen oder Patienten unter einer hohen Kortisontherapie sind während des Aufenthaltes gefährdet, an einer Infektion zu erkranken.
Risikofaktor sind alle (Ober-) Flächen, auf denen Krankheits- erreger gerne haften bleiben: Toi- letten und Sanitärbereiche, Betten, Untersuchungsliegen oder Geräte zur Untersuchung und Behand- lung, wie Ultraschallsonden oder Sonden zur Magen- oder Darm- spiegelung. Und auch auf Flächen mit häufigemHandkontakt wie Tür- klinke, Schrank- und Fenstergriff, Lichtschalter, Tastatur und Telefon tummeln sich Bakterien und Viren. Um das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern zu mini- mieren, sind im Krankenhaus des- halb zusätzlich zu einer Reinigung auch Desinfektionsmaßnahmen notwendig. Mit speziellen, dem Reiniger zugesetzten che- mischen Wirkstoffen, werden regelmäßig Besondere Maßnahmen
In den Plänen ist festgelegt, welche Flächen wie oft, mit welchem Ver- fahren, mit welchem Desinfektions- mittel, in welcher Konzentration und Einwirkzeit und durch welche Personen gereinigt und desinfiziert werden. Die Mitarbeiter passen die Desinfektionsmittel je nach Bedarf den nachgewiesenen oder ver- muteten Erregern an. Die meisten Reinigungs- und Des- infektionsmaßnahmen nehmen spe- ziell fortgebildete Reinigungskräfte vor, aber auch die medizinisch tä- tigen Mitarbeiter sind entsprechend geschult und legen Hand an. „In Krankenhäusern werden die Pa- tientenzimmer rund geputzt“, so die gängige Meinung. Doch hält dieses Vorurteil der Realität stand? Die re- gelmäßige Reinigung der Zimmer erfolgt nach einem standardisierten System. Für jeden Bereich separat kommen farblich gekennzeichne- te Reinigungslappen und Wisch- tücher für Möbel, Bäder, Toiletten und Fußböden zum Einsatz. So ist gewährleistet, dass beispielsweise die Krankheitserreger von der Toi- lette nicht im Zimmer verteilt werden. In einemRaummit mehreren Patien- ten wird zusätzlich eine bestimmte Falttechnik für die Reinigungslappen benutzt, damit für jede Patienten- umgebung ein sauberer Teil des Lappens zur Verfügung steht. An- Patientenzimmer
und bei akuten Anlässen die Anzahl der Er- reger auf einer Fläche soweit
reduziert und abge- tötet, dass von ihnen keine Infektionsgefahr mehr ausgehen kann.
Alle Reinigungs- und Des- infektionsmaßnahmen sind nach den gesetzlichen Vorgaben dokumentiert und in den einzel- nen Bereichen des Krankenhauses ausgehängt.
10 CellitinnenForum 4/2017
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